CDU-Chef Merz korrigiert SPD: "Steuersenkung ist nicht fix"
Anhebung auf 15 Euro:Merz: Mindestlohn-Erhöhung "so nicht verabredet"
|
Dem designierten Kanzler Merz zufolge ist ein Mindestlohnanstieg auf 15 Euro keineswegs sicher. Auch eine Einkommensteuersenkung für kleine und mittlere Einkommen sei nicht gewiss.
Eine Senkung der Einkommensteuer für kleine und mittlere Einkommen seien nicht gewiss, sagt Friedrich Merz. Auch eine Mindestlohnsteigerung im kommenden Jahr sei nicht sicher.13.04.2025 | 0:24 min
Der wohl künftige Kanzler Friedrich Merz sieht die im Koalitionsvertrag von Union und SPD geplante Senkung der Einkommensteuer für kleine und mittlere Einkommen noch unter Vorbehalt. "Nein, die ist nicht fix", sagte der CDU-Chef der "Bild am Sonntag".
"Wir hätten das in der Koalition mit den Sozialdemokraten gerne von Anfang an verabredet. Darüber hat es einen Dissens gegeben. Deswegen haben wir es offengelassen."Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD nennt keine Details zur Umsetzung, dort heißt es lediglich: "Wir werden die Einkommensteuer für kleine und mittlere Einkommen zur Mitte der Legislatur senken." Das wäre in etwa zwei Jahren. Merz sagte nun: "Die Einkommensteuer, die wollen wir senken, wenn es der öffentliche Haushalt hergibt."
Dem designierten Kanzler Merz zufolge ist eine Senkung der Einkommenssteuer für kleine und mittlere Einkommen keineswegs sicher. ZDF-Korrespondent Wulf Schmiese berichtet.13.04.2025 | 0:55 min
Einen Finanzierungsvorbehalt für alle Maßnahmen im Koalitionsvertrag haben die Verhandler von CDU, CSU und SPD darin ohnehin festgeschrieben. Bei Union und SPD gibt es allerdings unterschiedliche Interpretationen, ob das auf sämtliche Pläne zutrifft. SPD-Chef Klingbeil sieht es so, Unionsfraktionsgeschäftsführer Thorsten Frei (CDU) sagte hingegen, das betreffe nicht alle Vereinbarungen.
Zum Thema Mindestlohn steht geschrieben: "Wir stehen zum gesetzlichen Mindestlohn." Für die weitere Entwicklung dessen werde sich die Mindestlohnkommission an verschiedenen Größen orientieren.
Auf diesem Weg ist ein Mindestlohn von 15 Euro im Jahr 2026 erreichbar.
„
Auszug aus Koalitionsvertrag
Diese zehn Länder haben in Europa den höchsten Mindestlohn
ZDFheute Infografik
Ein Klick für den Datenschutz
Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
An genau diesen Wortlaut erinnerte nun Merz. Der CDU-Chef widersprach damit offenbar Äußerungen von SPD-Chef Lars Klingbeil, wonach der Mindestlohn im kommenden Jahr auf 15 Euro steigen werde.
Das haben wir so nicht verabredet.
„
Friedrich Merz, CDU
Es werde keinen gesetzlichen Automatismus geben, so Merz. "Wir haben verabredet, dass wir davon ausgehen, dass die Mindestlohnkommission in diese Richtung denkt."
Der Mindestlohn könne "bei dieser Höhe zum 01.01.2026 oder 2027 liegen". Aber es bleibe die Aufgabe der Mindestlohnkommission, das in eigener Autonomie festzulegen.
Nach den Erfahrungen mit der Ampel und dem ständigen Streit um Geld, stehen jetzt alle Vorhaben der Koalition unter Finanzierungsvorbehalt.09.04.2025 | 5:18 min
Ampel überging damals Kommission
Der Mindestlohn beträgt derzeit 12,82 Euro. SPD, Grüne und Linke sprachen sich in ihrem Wahlprogramm für eine Erhöhung von mindestens 15 Euro aus. Zuständig für die Festlegung ist die Mindestlohnkommission der Bundesregierung. Neben der Vorsitzenden und zwei Wissenschaftlern sind dort jeweils drei Mitglieder der Arbeitgeber- und der Arbeitnehmerseite vertreten.
2022 hatten die damalige Ampel-Koalition sich darauf verständigt, den Mindestlohn einmalig per Gesetz auf 12 Euro pro Stunde anzuheben - ohne, dass die eigentlich dafür verantwortliche Kommission eine entsprechende Empfehlung dazu abgegeben hatte. Das hatte damals unter anderem in der Union zu Kritik geführt.
Der Koalitionsvertrag sei mit Blick auf die Wirtschaft ein "Gemischtwarenladen", so Ökonom Prof. Schularick: Er enthalte gute Impulse, aber auch Vorschläge, die schaden könnten.10.04.2025 | 8:18 min
Nach Schätzungen des Deutschen Gewerkschaftsbunds würden von einer Erhöhung des Mindestlohns etwa sechs Millionen Menschen mit schmalem Einkommen profitieren. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts lag im April 2024 sogar in rund 9,5 Millionen Jobs der Stundenlohn unter 15 Euro. Kehrseite ist die Befürchtung höherer Preise zum Beispiel beim Friseur oder in Restaurants.
CDU, CSU und SPD haben sich auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Hier alle Entwicklungen zum Nachlesen. Über aktuelle Entwicklungen informieren wir Sie auf unserer Themenseite "Schwarz-rote Koalition".
Um dir eine optimale Website der ZDFmediathek, ZDFheute und ZDFtivi präsentieren zu können, setzen wir Cookies und vergleichbare Techniken ein. Einige der eingesetzten Techniken sind unbedingt erforderlich für unser Angebot. Mit deiner Zustimmung dürfen wir und unsere Dienstleister darüber hinaus Informationen auf deinem Gerät speichern und/oder abrufen. Dabei geben wir deine Daten ohne deine Einwilligung nicht an Dritte weiter, die nicht unsere direkten Dienstleister sind. Wir verwenden deine Daten auch nicht zu kommerziellen Zwecken.
Zustimmungspflichtige Datenverarbeitung • Personalisierung: Die Speicherung von bestimmten Interaktionen ermöglicht uns, dein Erlebnis im Angebot des ZDF an dich anzupassen und Personalisierungsfunktionen anzubieten. Dabei personalisieren wir ausschließlich auf Basis deiner Nutzung der ZDFmediathek, der ZDFheute und ZDFtivi. Daten von Dritten werden von uns nicht verwendet. • Social Media und externe Drittsysteme: Wir nutzen Social-Media-Tools und Dienste von anderen Anbietern. Unter anderem um das Teilen von Inhalten zu ermöglichen.
Du kannst entscheiden, für welche Zwecke wir deine Daten speichern und verarbeiten dürfen. Dies betrifft nur dein aktuell genutztes Gerät. Mit "Zustimmen" erklärst du deine Zustimmung zu unserer Datenverarbeitung, für die wir deine Einwilligung benötigen. Oder du legst unter "Einstellungen/Ablehnen" fest, welchen Zwecken du deine Zustimmung gibst und welchen nicht. Deine Datenschutzeinstellungen kannst du jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in deinen Einstellungen widerrufen oder ändern.