Beschäftigte des Bundes so oft krank wie nie

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    Fehlzeiten des Bundes 2022:Welche Behörde die meisten Krankheitstage hat

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    Die Zahl der Krankheitstage steigt - auch bei der Bundesverwaltung. Dabei gab es 2022 große Unterschiede etwa zwischen Dienstarten. Eine Behörde führt die Tabelle mit Abstand an.

    Symbolbild: Krankschreibung
    Beschäftigte des Bundes waren im Jahr 2022 an 8,65 Prozent aller Arbeitstage krank gemeldet.
    Quelle: imago/photothek

    Die 355.200 Beschäftigten der Bundesverwaltung waren im Jahr 2022 so lange krank gemeldet wie noch nie seit Erfassung der Daten. Die Zahl der durchschnittlichen Krankheitstage stieg von 17,2 im Jahr 2021 auf 21,71, wie aus dem Gesundheitsförderungsbericht 2022 des Bundesinnenministeriums hervorgeht. Im Schnitt waren Beschäftigte demnach an 8,65 Prozent der gesamten 251 Arbeitstage im Jahr 2022 krank gemeldet.
    Zum Vergleich: Die größte Krankenkasse in Deutschland, die Techniker Krankenkasse, beziffert für die bei ihr Versicherten 19 erkrankungsbedingten Fehltage je Erwerbsperson im Jahr 2022. Die Krankenkasse Barmer nennt 22,7 Tage.
    Ein Mitarbeiter einer Arztpraxis notiert etwas auf einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung
    Der Krankenstand im Jahr 2023 am Arbeitsplatz ist laut der Krankenkasse DAK das zweite Jahr in Folge auf einem Rekordhoch.19.01.2024 | 0:27 min

    Fehlzeiten nach Bundesministerien

    Wie ein Blick auf die Zahlen zeigt, gibt es große Unterschiede in den Behörden des Bundes: Die längsten Fehlzeiten aller Bundesministerien und -Ämter verzeichnete 2022 die Behörde von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) mit 29,04 Tagen. Über dem Durchschnitt lagen außerdem der Bundesrat mit 25,62, der Bundestag mit 24,39 sowie das Verteidigungsministerium von Boris Pistorius (SPD) mit 24,23.
    Durchschnittliche Krankheitstage des Bundes im Jahr 2022

    ZDFheute Infografik

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    Das Innenministerium unter Nancy Faeser (SPD) kommt auf 22,22 Tage, das Finanzministerium von FDP-Politiker Christian Lindner auf 22,04 Tage. Die wenigsten Krankentage meldete das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit 11,01 Tagen.

    Starke Unterschiede zwischen Dienstarten

    Große Unterschiede gab es auch, wenn man die Krankheitstage nach Art der Beschäftigung sortiert. Besonders hoch waren die Zahlen im einfachen (34,6 Tage) und mittleren Dienst (26,96 Tage). Im gehobenen (18,92 Tage) und höheren Dienst (11,73 Tage) waren sie niedriger. Beamtinnen und Beamte waren im Schnitt 21,63 Tage krank, Tarifbeschäftigte nur 15,46.
    Durchschnittliche Krankheitstage nach Dienstart

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    Frauen waren mit 23,07 Tagen länger oder häufiger krank geschrieben als Männer (20,77 Tage). Die Zahl der Krankheitstage wuchs bei beiden Geschlechtern mit steigendem Alter.
    • Mehr Fehlzeiten durch psychische Belastung

    Krankheitstage während Corona niedriger

    Dem Ministeriumsbericht zufolge lag die Zahl der krankheitsbedingten Abwesenheitstage zuletzt im Jahr 2018 mit 21,35 annähernd so hoch wie 2022. Während der Corona-Pandemie 2020 und 2021 lag sie mit 18,02 und 17,20 deutlich darunter.
    Fast die Hälfte der Krankheitstage (49 Prozent) machen der Auswertung zufolge längere Krankheiten von vier bis 30 Tagen aus. Der Anteil der Fehlzeiten durch Kurzzeiterkrankungen, Langzeiterkrankungen (länger als 30 Tage) und Rehabilitationsmaßnahmen hat dagegen im Vergleich zum Vorjahr abgenommen.
    Quelle: ZDF, AFP

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