Rekord-Krankenstand führte wohl zu Rezession in Deutschland
Studie:Rekord-Krankenstand führte wohl zu Rezession
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Der rekordhohe Krankenstand im vergangenen Jahr hat die deutsche Wirtschaft offenbar in eine Rezession gedrückt. Das legen zumindest die Ergebnisse einer aktuellen Studie nahe.
Die hohen Krankenzahlen 2023 hatten offenbar Auswirkungen auf die Rezession in Deutschland.
Quelle: dpa
Der hohe Krankenstand im vergangenen Jahr hat einer Studie zufolge maßgeblich zur schwachen Entwicklung der deutschen Wirtschaft beigetragen. Krankheitsbedingte Ausfälle von Arbeitnehmern hätten einen gesamtwirtschaftlichen Schaden von 26 Milliarden Euro verursacht, erklärte der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (VFA). Dies habe die Wirtschaftsleistung um 0,8 Prozentpunkte gedrückt.
Dem VFA zufolge hat der hohe Krankenstand die deutsche Wirtschaft in eine Rezession gedrückt. Deswegen sei die Wirtschaft um 0,3 Prozent geschrumpft. "Ohne die Ausfälle wäre das Bruttoinlandsprodukt leicht um 0,5 Prozent gewachsen", meinte der Verband.
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Verband: Krankenstand nicht durch Überstunden aufzufangen
Die deutsche Wirtschaft schwächele ohnehin im Vergleich zu den anderen Industrienationen, erklärte der Verband.
Bereits seit geraumer Zeit ist der Krankenstand so hoch, dass krankheitsbedingte Ausfälle nicht mehr ohne Weiteres mit den üblichen Mitteln wie Überstunden und Umstrukturierungen aufgefangen werden können.
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Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (VFA)
Die mitgliederstärkste gesetzliche Krankenkasse, die Techniker (TK), meldete erst kürzlich einen neuen Höchststand beim Krankenstand für das Jahr 2023. "Hauptgrund für die hohen Fehlzeiten sind wie im Vorjahr Krankschreibungen aufgrund von Erkältungskrankheiten wie grippale Infekte, Bronchitis oder Grippe", erklärte TK-Chef Jens Baas. "Sie machen mehr als ein Viertel der Fehltage aus."
Verband sieht Einbußen in Höhe von mehreren Milliarden
Der VFA geht davon aus, dass die deutsche Wirtschaft auch wegen ihres großen Industriesektors von dem hohen Krankheitsstand besonders hart getroffen war. Die Experten gehen von potenziellen Einbußen der Industrie von bis zu zehn Milliarden Euro aus.
Dies entspricht rund Prozent der gesamten Wertschöpfung des industriellen Sektors.
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Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (VFA)
Die Ausprägung des Krankenstands war demnach je nach Branche sehr unterschiedlich. So fielen der Studie zufolge rund 70 Prozent des Produktionsausfalls aufgrund der Größe der jeweiligen Branchen im Fahrzeugbau, im Maschinenbau, in der Metall-, in der Elektro-, in der Pharma- und in der Chemieindustrie an. In der Metallerzeugung war der Krankenstand am höchsten.
Forscher fordern Investitionen in Präventionsmaßnahmen
Die VFA-Forscher raten auch mit Blick auf den Fachkräftemangel dringend dazu, gegenzusteuern, etwa mit Investitionen in den Gesundheitssektor und Präventionsmaßnahmen.
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"Würde der in den vergangenen zwei Jahren beobachtete Krankenstand die neue Normalität darstellen, stünden der deutschen Volkswirtschaft Arbeitskraft im Umfang von umgerechnet gut 350.000 Beschäftigten weniger zur Verfügung", erklärten sie.
Dies sollte ein Land, das bereits jetzt mit den Problemen des demografischen Wandels zu kämpfen hat, nicht dauerhaft zulassen.
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