Friedrich-Bergius-Schule in Berlin kommt nicht zur Ruhe
Schulleiterin muss gehen:Bergius-Schule in Berlin kommt nicht zur Ruhe
von Stefanie Hayn
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Erst ein Brandbrief des Kollegiums, dann muss die Polizei gejagte Schüler schützen, jetzt wird die Schulleitung ausgewechselt. An der Friedrich-Bergius-Schule in Berlin rumort es.
Mit einem Brandbrief hatte das Kollegium auf "besorgniserregende Bedingungen" an der Friedrich-Bergius-Schule aufmerksam gemacht. (Archivbild)
Quelle: dpa
Es ist die bislang letzte Wendung an der Friedrich-Bergius-Schule: Die Schulleiterin muss gehen. Offensichtlich konnte sich die Bildungsverwaltung mit ihr keine Lösung für die problemgebeutelte Schule in Berlin-Friedenau mehr vorstellen.
All das erhofft sich die Senatorin jetzt mit einer neuen Schulleitung, will mit Schulsozialarbeit und Psychologinnen und Psychologen Unterstützung für den Schulalltag schaffen. Dazu soll ein Wachschutz schulfremde Personen fernhalten.
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Brandbrief: Besorgniserregende Bedingungen
Die Friedrich-Bergius-Schule ist eine Integrierte Sekundarschule. Rund 400 Schülerinnen und Schüler lernen hier von der 7. bis zur 10. Klasse. Vor gut zwei Monaten hatte das Kollegium mit einem Brandbrief auf "die besorgniserregenden Bedingungen" an der Schule aufmerksam gemacht.
Es vergehe kein Tag "ohne verbale Beleidigungen und Bedrohungen von Lehrkräften durch SchülerInnen, ernstzunehmende Mobbing-Fälle von SchülerInnen untereinander". Die Lehrkräfte seien größtenteils mit Erziehung beschäftigt.
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Im Schnitt kämen 85 Prozent der Schülerinnen und Schüler einer Klasse aus Familien nicht-deutscher Herkunftssprache, so die Schule, in machen Klassen beträfe das fast alle Kinder.
Der Gesamtelternsprecher der Schule, Andreas Thewalt, sieht viele Eltern, die sich wirklich gut um ihre Kinder kümmern, aber eben auch die, die kaum erreichbar sind. Er sagt, Corona habe viele Schülerinnen und Schüler schwer belastet, ihnen die Regelmäßigkeit der Schule genommen und sie sozial auffälliger gemacht.
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Polizeieinsatz an der Schule
Vor gut einer Woche dann ein größerer Polizeieinsatz. Streitereien in der Schule hätten, so Polizeisprecher Stefan Petersen-Schümann, zu Ärger mit Schulfremden geführt. Am Ende seien 80 bis 120 Personen im Bereich der Schule versammelt gewesen. Einen Schüler musste die Polizei nach Hause bringen, damit ihm nichts passiert. Ein anderer floh vor den Schlägen und Tritten schulfremder Personen in einen Supermarkt.
15 Jahre ist der Tatverdächtige alt. Die Polizei geht von mehreren Beteiligten aus.
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Friedrich-Bergius-Schule sucht Lösungen
Die Schule wünscht sich mehr Kolleginnen und Kollegen für den Unterricht, die schulpsychologische Betreuung und die Verwaltung. Das überraschende Aus für die Schulleiterin hat, sagt der Gesamtelternsprecher Thewalt, viele in der Schule getroffen. Kollegium und Schülerschaft seien "sehr aufgewühlt", etliche Elternsprecher "einfach nur fassungslos".
Elternsprecher Thewalt hat verschiedene Beteiligte zu einer gemeinsamen Sitzung eingeladen. Die Hoffnung ist, dass ein gemeinsamer Weg gefunden werden kann, damit es an der Schule wieder rund läuft.
Stefanie Hayn ist Reporterin im ZDF-Landesstudio in Berlin.
Quelle: dpa
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