Gewalt an Schulen nimmt zu - sagen die Schulleiter
Umfrage unter Schulleitern:Mehr Gewalt an deutschen Schulen
|
Fast zwei Drittel von befragten Schulleitern in Deutschland geben an, dass psychische oder physische Gewalt an seiner Schule steigt. Auch von Eltern könne Gewalt ausgehen.
Schulleiter schlagen wegen zunehmender Gewalt Alarm.(Symbolbild)
Quelle: dpa
An den Schulen in Deutschland ist Gewalt nach Wahrnehmung von Schulleiterinnen und Schulleitern ein wachsendes Problem. Das geht aus einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) hervor, die in Stuttgart vorgestellt wurde. Unter den Begriff Gewalt fielen bei der Befragung körperliche und psychische Gewalt beziehungsweise Formen des Mobbings.
An der Pestalozzigrundschule in Eisenberg lernen Kinder aus 27 Nationen. Aufgrund des besonderen Integrations-Engagements bekommt die Schule die Startchancen-Förderung von Bund und Land.11.11.2024 | 2:03 min
Demnach gaben 60 Prozent der Befragten an, dass körperliche und psychische Gewalt an ihrer Schule in den vergangenen fünf Jahren eher zugenommen habe. Einen Rückgang der Gewalt nahmen nur vier Prozent der Befragten wahr. Besonders häufig äußerten Schulleitungen unter 40 Jahren und Schulleitungen von Haupt-, Real- und Gesamtschulen eine Zunahme der Gewalt.
Der Umgang mit Gewalt hat sich in den letzten Jahrzehnten glücklicherweise verändert. Was früher noch als Kavaliersdelikt verharmlost wurde, wird mittlerweile klar als Gewalt benannt.
„
Gerhard Brand, Bundesvorsitzender des VBE
Vor allem junge Schulleitungen seien mit diesem Bewusstsein aufgewachsen und gingen sensibler mit dem Thema Gewalt um, so VBE-Bundesvorsitzender Gerhard Brand.
Der Verein „Zeichen-gegen-Mobbing“ hilft Schüler*innen sich aktiv gegen Mobbing einzusetzen und gemeinsame Lösungen zu finden. In Deutschland sind ungefähr eine halbe Millionen Schüler*innen von Mobbing betroffen.05.12.2024 | 1:58 min
Gewalt an Schulen: Fast jeder dritte Lehrer hat es erlebt
Viele Schulleitungen berichteten in der Umfrage von Fällen, bei denen Lehrkräfte beschimpft, bedroht, beleidigt, gemobbt oder belästigt wurden. Knapp zwei Drittel aller Befragten (65 Prozent) kann sich an einen entsprechenden Fall in den vergangenen fünf Jahren erinnern. An mehr als jeder dritten Schule wurden Lehrkräfte über das Internet bedroht (36 Prozent) oder auch körperlich angegriffen (35 Prozent). Das sind ähnliche Werte wie bei einer Befragung im Jahr 2022. 2018 lagen die Werte deutlich niedriger.
Kritik übte Brand an der Reaktion der Politik auf die gestiegenen Zahlen.
Wir hatten eigentlich gedacht, dass wir die Politik mit unseren Daten wachgerüttelt haben. Das ist nicht geschehen.
„
Gerhard Brand, Bundesvorsitzender des VBE
Man habe von der Politik Versprechungen gehört, dass das Thema ernst genommen und Chefsache werde. "Wenn die Politik es wirklich so behandelt hat, dann hat sie auf ganzer Strecke versagt", kritisierte Brand. Die Kultusministerien müssten Vorfälle überhaupt erst einmal verlässlich erfassen. Zudem müssten betroffene Lehrkräfte durch ihren Dienstherrn besser unterstützt werden.
Sollten Handys an Schulen verboten werden? Darüber diskutieren Armin Schwarz (CDU), Kultusminister in Hessen, und Kai Hanke, Geschäftsführer Deutsches Kinderhilfswerk.28.11.2024 | 12:30 min
Eltern üben meistens psychische Gewalt aus
Psychische Gewalt von Angesicht zu Angesicht übten der Erhebung zufolge vor allem Eltern aus, im Internet waren demnach am häufigsten Schülerinnen und Schüler die Täter. Körperliche Gewalt ging fast ausschließlich von Schülerinnen und Schülern aus.
Für die Erhebung hatte das Meinungsforschungsinstitut Forsa zwischen Mitte September und Mitte Oktober vergangenen Jahres gut 1.300 Schulleitungen bundesweit befragt. Die Ergebnisse sind laut Forsa mit einer Fehlertoleranz von drei Prozentpunkten repräsentativ.
Quelle: dpa
Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie beim ZDFheute-WhatsApp-Channel richtig. Hier erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Zur Anmeldung: ZDFheute-WhatsApp-Channel.
Um dir eine optimale Website der ZDFmediathek, ZDFheute und ZDFtivi präsentieren zu können, setzen wir Cookies und vergleichbare Techniken ein. Einige der eingesetzten Techniken sind unbedingt erforderlich für unser Angebot. Mit deiner Zustimmung dürfen wir und unsere Dienstleister darüber hinaus Informationen auf deinem Gerät speichern und/oder abrufen. Dabei geben wir deine Daten ohne deine Einwilligung nicht an Dritte weiter, die nicht unsere direkten Dienstleister sind. Wir verwenden deine Daten auch nicht zu kommerziellen Zwecken.
Zustimmungspflichtige Datenverarbeitung • Personalisierung: Die Speicherung von bestimmten Interaktionen ermöglicht uns, dein Erlebnis im Angebot des ZDF an dich anzupassen und Personalisierungsfunktionen anzubieten. Dabei personalisieren wir ausschließlich auf Basis deiner Nutzung der ZDFmediathek, der ZDFheute und ZDFtivi. Daten von Dritten werden von uns nicht verwendet. • Social Media und externe Drittsysteme: Wir nutzen Social-Media-Tools und Dienste von anderen Anbietern. Unter anderem um das Teilen von Inhalten zu ermöglichen.
Du kannst entscheiden, für welche Zwecke wir deine Daten speichern und verarbeiten dürfen. Dies betrifft nur dein aktuell genutztes Gerät. Mit "Zustimmen" erklärst du deine Zustimmung zu unserer Datenverarbeitung, für die wir deine Einwilligung benötigen. Oder du legst unter "Einstellungen/Ablehnen" fest, welchen Zwecken du deine Zustimmung gibst und welchen nicht. Deine Datenschutzeinstellungen kannst du jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in deinen Einstellungen widerrufen oder ändern.