Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP).
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Die Einigung zum Bundeshaushalt 2025 und zum Finanzplan bis 2028 sieht vor, dass die Schuldenbremse eingehalten wird. Eine Notlage wurde demnach nicht festgestellt.
Ampel-Parteien stellen Ergebnisse vor
Aus der SPD-Fraktion heißt es, die Einigung beinhalte, dass es keine Kürzungen beim Bürgergeld geben soll. Zudem sollen Kindergeld und Kinderzuschlag steigen. Ein sogenanntes Dynamisierungspaket "neues Wachstum für Deutschland" soll unter anderem den Bürokratieabbau fördern und für mehr Investitionen sorgen. Auch Schwarzarbeit soll besser bekämpft werden und Arbeitnehmer die Möglichkeit bekommen, freiwillig länger zu arbeiten.
Grünen-Chefin Ricarda Lang sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Ich glaube, es ist gut, dass wir in der geopolitischen Lage jetzt Handlungsfähigkeit beweisen." Um 11 Uhr wollen die Spitzen der Ampel-Koalition die Ergebnisse in der Bundespressekonferenz in Berlin vorstellen.
Ziel: Haushalt noch "in diesem Monat im Bundeskabinett" beschließen
Scholz, Habeck und Lindner hatten in den vergangenen Wochen häufig verhandelt. Sie wollten eigentlich bis zu diesem Mittwoch eine Verständigung schaffen. Der Bundeskanzler hatte am Mittwoch gesagt, Ziel der Koalition sei es, den Haushalt noch "in diesem Monat im Bundeskabinett" zu beschließen. Im Gespräch war dafür in den vergangenen Tagen der 17. Juli.
Um diesen Termin zu erreichen, war eine baldige Grundsatzeinigung nötig, weil die Ausarbeitung des Haushaltsgesetzes dann in der Regel noch etwa zehn Tage dauert. Ab Mitte September befasst sich dann der
Bundestag mit dem Haushaltsentwurf, der dann im November oder Dezember beschlossen werden könnte.
Deutschland brauche "wieder Wachstum und eine starke Wirtschaft", sagt Finanzminister Lindner im ZDF. Nur so seien Bundeswehr, Sozialstaat oder Klimaschutz "finanzierbar".21.04.2024 | 0:28 min
SPD lehnte Kürzungen im Sozialetat ab
Vor allem die SPD drang mit Blick auf finanzielle Belastungen durch den
Ukraine-Krieg, die Schuldenbremse erneut auszusetzen, um mehr Spielraum für Investitionen zu haben. Für Lindners FDP kam das nicht infrage. Die SPD lehnte Kürzungen im Sozialetat ab.
Die Wirtschaftsweisen haben ihre Konjunkturprognose stark gesenkt. Sie erwarten nur noch ein Wachstum von 0,2%, hauptsächlich wegen der schwachen gesamtwirtschaftlichen Nachfrage.15.05.2024 | 1:58 min
"Wachstumsturbo" soll es richten
In diesem Jahr wird in Deutschland nur ein Mini-Wachstum erwartet. Unternehmen halten sich mit Investitionen zurück, auch der private Konsum kommt nicht in Schwung. Wirtschaftsverbände beklagen seit langem Standortnachteile wie eine hohe Steuer- und Abgabenlast, einen Mangel an Fachkräften und zu viel Bürokratie.
Hier will die Regierung mit dem "Wachstumsturbo" ansetzen. Scholz hatte bereits gesagt, die Bundesregierung wolle private Investitionen fördern. Er stellte verbesserte steuerlichen Abschreibungen für Firmen in Aussicht. Außerdem sollten die Erwerbstätigkeit von Eltern erleichtert und Arbeitsanreize erhöht werden, auch steuerlich.
Quelle: ZDF, dpa