Bauernproteste: Ampel-Fraktionen laden zu Gespräch ein
Anhaltende Proteste:Ampel-Fraktionen laden Bauern zu Gespräch ein
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Die Ampel-Fraktionen versuchen, die Wogen zwischen Landwirten und Politik zu glätten. "Offensichtlich" sei zu wenig miteinander gesprochen worden, sagt SPD-Generalsekretär Kühnert.
Gerade in Sachsen versuchen Akteure teils aus dem rechtsextremen Spektrum, die Bauernproteste für sich zu nutzen. Die Bauern grenzen sich davon klar ab.11.01.2024 | 2:29 min
Mit Blick auf die anhaltenden Bauernproteste haben die Vorsitzenden der drei Ampel-Fraktionen im Bundestag die Spitzen der Landwirtschaftsverbände für Montag zu einem Gespräch eingeladen. Ein entsprechendes Schreiben der Fraktionschefs Rolf Mützenich (SPD), Britta Haßelmann (Grüne) und Christian Dürr (FDP) wurde verschickt.
"Bei den aktuellen Demonstrationen wird deutlich, dass es Ihrem Berufsstand nicht nur um finanzielle Belastungen geht, sondern auch um fehlende Planungssicherheit und wirtschaftliche Perspektiven für die landwirtschaftlichen Betriebe", heißt es in der Reuters vorliegenden Einladung von SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich, FDP-Fraktionschef Christian Dürr und der Grünen-Co-Fraktionsvorsitzenden Britta Haßelmann.
"Wir wünschen uns von der Ampelregierung entsprechende Wertschätzung auch für die Transportbranche", sagt Branchenvertreter Dirk Engelhardt.11.01.2024 | 5:28 min
Kühnert sieht Defizite bei der Kommunikation
Die Ampel hatte mit ihren Plänen für den Abbau der Steuervergünstigungen für Agrardiesel einen Proteststurm der Bauern ausgelöst. Auch Zugeständnisse der Regierung konnten den Unmut nicht mildern. Derzeit läuft eine Aktionswoche, deren Höhepunkt am kommenden Montag eine Großdemonstration in Berlin sein soll. An diesem Tag soll das Gespräch mit den Fraktionschefs stattfinden.
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert sieht Defizite in der Auseinandersetzung mit protestierenden Bauern. Im ZDF-Morgenmagazin sagte er:
Es ist offensichtlich zu wenig miteinander gesprochen worden.
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Kevin Kühnert, SPD-Generalsekretär
"Das muss geheilt werden." Er verwies darauf, dass Kanzler Olaf Scholz im Laufe des Donnerstags in Cottbus mit dem Landesbauernverband reden wolle.
"Wenn wir nicht grundsätzlich an unsere Finanzierungsinstrumente rangehen, haben wir ein noch größeres Problem in Deutschland", sagt SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert.11.01.2024 | 5:28 min
Bauernpräsident spricht von "faulem Kompromiss"
Der Bauernverband gibt sich mit der von der Regierung vorgenommene Entschärfung der Subventionskürzungen nicht zufrieden. Präsident Joachim Rukwied setzt nun auf das noch bevorstehende parlamentarische Verfahren. "Jetzt ist es an der Bundesregierung und an den Fraktionen im Deutschen Bundestag, diese Proteste zu beenden", sagte er der dpa.
Ein fauler Kompromiss, wie er derzeit auf dem Tisch liegt, kann keine Lösung sein - denn der wird keinen Traktor von der Straße holen.
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Joachim Rukwied, Präsident des Bauernverbands
Die Fraktionen müssten nun intensiv darüber beraten, "wie die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft erhalten bleiben kann und wie die Proteste beendet werden können".
Scholz will in Cottbus mit Bauern sprechen
An diesem Donnerstag sind weitere Aktionen geplant, etwa in Frankfurt am Main, Hannover, Karlsruhe und Cottbus, wo Scholz zur Eröffnung eines neuen Bahnwerks erwartet wird. Am Rande der Veranstaltung will er mit Vertretern des Landesbauernverbandes zusammentreffen.
Die Bundesregierung plant, die seit mehr als 70 Jahren bestehende Steuervergünstigung beim Agrardiesel nicht mehr auf einen Schlag abzuschaffen, sondern schrittweise über drei Jahre auslaufen zu lassen. Eine vorgesehene Streichung der Kfz-Steuerbefreiung für Landwirte hat die Koalition bereits ganz zurückgenommen. Der Bauernverband hat die bisherigen Korrekturen als nicht ausreichend bezeichnet. Der Bundestag muss den Plänen noch zustimmen.
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