Tech-Milliardär
Elon Musk und AfD-Chefin
Alice Weidel wollen nach ZDF-Informationen in der kommenden Woche ein gemeinsames Gespräch auf Musks Online-Plattform X führen. Der Talk soll am Donnerstag, den 9. Januar, um 19 Uhr veröffentlicht werden. "Zentrale Themen werden vor allem die Meinungsfreiheit und die Vorstellungen der AfD für ein zukunftsfähiges Deutschland sein", sagte Weidels Sprecher Daniel Tapp.
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Ein X-Nutzer hatte den Vorschlag für das Gespräch mit Weidel gemacht, nachdem Musk in einem Gastbeitrag in der "Welt am Sonntag" erneut für die AfD geworben und breite Diskussionen und Kritik ausgelöst hatte. Später hatte der Milliardär einer AfD-nahen Influencerin, die sich ebenfalls zu der Debatte geäußert hatte, geschrieben: "Warte, bis Alice und ich ein X-Spaces-Gespräch führen. Dann verlieren sie ihren Verstand." - versehen mit zwei Lach-Smileys mit Tränen.
AfD-Sprecher: Regelmäßiger Austausch mit Musk-Team
Weidel selbst teilte wiederum diesen Kommentar Musks bei X. Sie hatte sich schon vor Tagen in einem "Lieber Elon"-Video für sein Eintreten für die AfD bedankt. Ihr Sprecher hatte von einem regelmäßigen Austausch des Weidel-Teams mit dem Team Musk gesprochen.
Der Tesla-Chef habe sich bereits vor einigen Monaten für das AfD-Programm interessiert. Ein persönliches Telefonat oder Treffen zwischen Weidel und ihm habe es bislang nicht gegeben.
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Musk wirbt für AfD im Bundestagswahlkampf
Musk hatte in verschiedenen Posts für die
AfD im Bundestagswahlkampf geworben. Zuletzt sorgte er für Aufsehen, indem er Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier verbal attackierte. Musk hatte ihn auf seiner Plattform X als anti-demokratischen Tyrannen beschimpft. "Schande über ihn", fügte der Trump-Berater hinzu.
Zuvor hatte Musk auf X und in einem Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag" eine Wahlempfehlung für die AfD ausgesprochen und Bundeskanzler
Olaf Scholz (SPD) nach dem Bruch der Ampel-Koalition als "Narr" bezeichnet.
Kritik an Musk aus deutscher Politik
Viele deutsche Politiker kritisieren Musk für seine versuchte Einflussnahme auf den deutschen Wahlkampf. "Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk!", sagte Robert Habeck dem "Spiegel" auf die Frage, ob Musk eine Gefahr für Deutschland sei. "Die Kombination von ungeheurem Reichtum, der Kontrolle über Informationen und Netzwerke, dem Einsatz von künstlicher Intelligenz und dem Willen, Regeln zu ignorieren, ist ein Frontalangriff auf unsere Demokratie", sagte Habeck weiter.
Der frühere Bundestagspräsident Thierse (SPD) nannte die Äußerungen Musks zu Steinmeier im "Tagesspiegel" "eine Infragestellung der deutschen Demokratie". Der Milliardär nutze seine Macht als reichster Mann der Welt, als Medienunternehmer und als Mitglied des engsten Zirkels von Trump, "um die deutsche Demokratie zu zersetzen".
Elon Musk mischt lautstark in der US-Politik mit. Der Tech-Milliardär verfolge dabei "knallharte wirtschaftliche Interessen", sagt die Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier.
von Torben Heine
Quelle: ZDF, dpa, EPD