Brasilien und Südafrika dringen auf Ende des Ukraine-Kriegs

    Brasilien und Südafrika:Forderung nach Verhandlungen im Ukraine-Krieg

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    Brasilien und Südafrika haben sich am zweiten Tag des Brics-Treffens erneut für Verhandlungen im Ukraine-Krieg ausgesprochen. Bisher hat dieser Ansatz jedoch wenig Erfolg gezeigt.

    Brics-Gipfel
    Brasiliens Präsident Lula da Silva, Chinas Präsident Xi Jinping und Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa beim Brics-Gipfel in Johannesburg.
    Quelle: AFP

    Beim Brics-Gipfeltreffen haben die Präsidenten von Brasilien und Südafrika erneut für Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine geworben. Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva sprach sich für ein schnelles Ende des Konflikts aus. Der Krieg habe globale Auswirkungen, die nicht ignoriert werden könnten, sagte Lula am zweiten Tag des Gipfels in der südafrikanischen Wirtschaftsmetropole Johannesburg. 
    Die Gruppe der wichtigen Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, aus deren Namen sich das Akronym Brics ergibt, sei demnach ein wichtiges Forum, um Fragen der Weltsicherheit und des Friedens zu diskutieren.

    Wir sehen es als positiv, dass eine wachsende Zahl von Ländern, darunter auch Brics-Länder, in direktem Kontakt mit Moskau und Kiew stehen.

    Luiz Inácio Lula da Silva, Präsident von Brasilien

    Auch Südafrika setzt sich für Verhandlungen im Ukraine-Krieg ein

    Auch Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa plädierte dafür, den Ukraine-Krieg durch Verhandlungen zu lösen. "Die Brics-Länder werden die Bemühungen unterstützen, diesen Konflikt durch Dialog, Vermittlung und Verhandlungen zu beenden", sagte der 70-Jährige.
    Ramaphosa leitet eine afrikanische Friedensinitiative für ein Ende des Krieges, mit Vermittlungsbemühungen in Moskau und Kiew. Auch Lula hatte zu Beginn des Jahres für eine internationale Vermittlungsinitiative zur Beilegung des Konflikts geworben. Beide Initiativen blieben allerdings ohne erkennbaren Erfolg.

    Wladimir Putin wegen Haftbefehl nicht zu Brics-Gipfel angereist

    Russlands Präsident Wladimir Putin nutzte den Brics-Gipfel indes, um den Konflikt zu rechtfertigen. Obwohl er selbst den Einmarsch ins Nachbarland am 24. Februar 2022 befohlen hatte, schob er einmal mehr dem Westen die Schuld zu und behauptete: "Das Bestreben einiger Länder, ihre Vorherrschaft in der Welt zu bewahren, hat zu der schweren Krise in der Ukraine geführt."
    Putin war zu dem Gipfel nicht nach Südafrika gereist, weil er wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine vom Internationalen Strafgerichtshof per Haftbefehl gesucht wird. In Johannesburg hätte dem 70 Jahre alten Kremlchef deshalb die Festnahme gedroht. Er wurde per Video zugeschaltet.

    Einstimmig für Erweiterung, nächster Brics-Gipfel in Russland

    Den nächsten Gipfel der Brics-Staaten will Putin dafür selbst ausrichten. In seiner Rede am Mittwoch lud er die Vertreter der anderen Brics-Mitgliedstaaten für Oktober 2024 in die russische Stadt Kasan ein. Das konkrete Datum solle über diplomatische Kanäle abgesprochen werden.
    Die Staats- und Regierungschefs der Brics-Staaten haben sich außerdem einstimmig für eine Erweiterung des Bündnisses ausgesprochen. "Wir sind dabei, die Familie der Brics zu erweitern", erklärte Südafrikas Präsident Ramaphosa. Alle Mitglieder unterstützten den Vorschlag "vollumfänglich".
    Offen blieb jedoch, ob die Staatengemeinschaft noch vor Ende ihres Treffens am Donnerstag weitere Mitglieder auswählt und zu welchen Bedingungen diese sich den Brics anschließen können. Anders als ursprünglich geplant fand die Verkündung der Beschlüsse des 15. Brics-Gipfels nicht am Mittwoch statt. Die Abschlusserklärung werde voraussichtlich auf Donnerstag verschoben, teilte ein Sprecher der südafrikanischen Regierung mit.
    Warum es bei den Beratungen um eine Erweiterung der Brics-Gruppe auch um neue Machtverhältnisse geht:

    Brics will Gegengewicht zu G7 sein

    Auf diese Weise will Brics als Machtzentrum des globalen Südens ein Gegengewicht zu anderen Foren wirtschaftlich starker Länder wie den G7 bilden. Schon jetzt machen die fünf Brics-Länder nach eigenen Angaben 42 Prozent der Weltbevölkerung und etwa ein Viertel der globalen Wirtschaftsleistung aus.
    Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping sprach sich am Mittwoch erneut für eine rasche Erweiterung der Brics-Gruppe aus. Auch Indiens Premierminister Narendra Modi, der "Brics plus" bislang kritisch gegenüberstand, sagte seine Unterstützung für eine Ausweitung der Gruppe zu.
    Nach Angaben der südafrikanischen Außenministerin Naledi Pandor haben etwa 40 Staaten mehr oder weniger verbindlich Interesse an einer Brics-Mitgliedschaft bekundet, 23 davon konkret, darunter Argentinien, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Algerien, Ägypten, Iran, Kuwait, Venezuela und Bangladesch.
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    Auf dem Bild sieht man ukrainische Soldaten von hinten.
    Update
    Quelle: dpa, AFP
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