Letzte Rede vor Europawahl:Was Ursula von der Leyen für die EU plant
Wie geht es in der EU weiter? In ihrer Rede zur Lage der Union hat Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die künftigen Vorhaben skizziert. Was geplant ist - ein Überblick.
- Ukraine-Flüchtlinge: Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sollen nach dem Willen von der Leyens mindestens bis März 2025 problemlos in der EU bleiben können. Die Kommission werde vorschlagen, die Regelung für den vorübergehenden Schutz zu verlängern, kündigte sie an. Die vier Millionen Menschen, die seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine in der EU Zuflucht gefunden haben, seien heute noch genauso willkommen wie in den schicksalhaften ersten Wochen.
Unsere Unterstützung der Ukraine wird von Dauer sein.
Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission
- Chinesische E-Autos: Die EU-Kommission nimmt chinesische Elektroautos wegen übermäßiger Subventionen unter die Lupe. Es bestehe der Verdacht, dass es durch die staatliche Unterstützung Chinas für die Autobranche zu Wettbewerbsverzerrungen komme. Europa sei offen für Wettbewerb, sagte von der Leyen. Zugleich betonte sie die Bedeutung von Elektroautos für die Klimaziele der EU.
- Windkraft: Die EU-Kommission will die Windkraft in Europa weiter vorantreiben und Genehmigungsverfahren stärker beschleunigen. Die Brüsseler Behörde werde ein Paket für die Windkraft in Europa vorlegen und dabei eng mit der Industrie und den Mitgliedsstaaten zusammenarbeiten, sagte von der Leyen. Die Windindustrie stehe derzeit vor einer einzigartigen Kombination von Herausforderungen.
- Pläne für die Nordsee: Wie Europa Windkraft "kolossal" ausbauen will
- Mario Draghi soll Bericht zur Wirtschaftszukunft der EU erstellen: Der ehemalige Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) soll in einem Bericht die wirtschaftlichen Chancen und Risiken der EU ausarbeiten. Draghi sei "einer der größten Wirtschaftsexperten Europas", sagte die EU-Kommissionspräsidentin. Sie habe ihn deshalb gebeten, einen Bericht über die Zukunft der europäischen Wettbewerbsfähigkeit zu erstellen.
- "Nein heißt Nein": Die EU-Kommissionspräsidentin will Frauen besser vor Gewalt schützen. Sie wolle das Grundprinzip "Nein heißt Nein" gesetzlich verankern, sagte sie.
Es kann keine echte Gleichberechtigung geben, wenn wir nicht frei von Gewalt sind.
Ursula von der Leyen
- Menschenhandel: Die EU-Kommission plant eine Internationale Konferenz gegen Menschenhandel. "Es ist Zeit, diesem skrupellosen und verbrecherischen Geschäft ein Ende zu bereiten", sagte Ursula von der Leyen. Gesetze müssten strenger angewendet werden, außerdem bräuchten EU-Behörden wie zum Beispiel die Grenzschutzagentur Frontex mehr Befugnisse. Allerdings könne der weltweite Menschenhandel nur in Zusammenarbeit mit den Partnern bekämpft werden, weshalb es eine Konferenz brauche.