Friedensgespräche mit Russland:USA wollen Ukraine an Verhandlungen beteiligen
Die US-Regierung will Kiew an Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffkriegs beteiligen. Auch eine Nato-Mitgliedschaft ist für Washington offenbar nicht vom Tisch.
Uns ist klar, dass die drei Seiten miteinander sprechen müssen, besonders die zwei Protagonisten, die Russen und die Ukrainer, die müssen sich hinsetzen und reden.
Keith Kellogg, US-Sonderbeauftragter
- Der neue amerikanische Präsident Donald Trump will bei einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über eine Ende des russischen Kriegs gegen die Ukraine sprechen. Dabei spielen nicht nur politische, sondern auch rechtliche Aspekte des internationalen Rechts eine Rolle.
- Friedensverhandlungen sind diplomatische Gespräche, die zwischen Konfliktparteien stattfinden können, um Frieden zu schaffen.
- In der Regel nehmen die direkten Konfliktparteien an den Verhandlungen teil. In einigen Fällen können auch Dritte wie internationale Organisationen oder Staaten als Vermittler fungieren. Daher ist nun auch möglich, dass die USA als Vermittler auftreten. Eine fester Ablauf ist dabei nicht geregelt.
- Solche Friedensverhandlungen beginnen oft, wenn ein bewaffneter Konflikt oder Krieg als nicht mehr lösbar angesehen wird. Kommt es dann zu einem Abschluss, schließen die Parteien einen Friedensvertrag. Dieser stellt einen völkerrechtlichen Vertrag zwischen den Parteien dar, der für die Parteien bindend ist. Sanktionsmöglichkeiten sind jedoch nicht möglich, da das völkerrechtliche Souveränitätsgebot gilt. Danach ist jedes Land eigenständig, aber auch gleichwertig, egal wie groß oder klein ein Land ist.
- Ein Friedensvertrag kann nur zwischen völkerrechtlich anerkannten Ländern geschlossen werden, während ein Waffenstillstand auch zwischen nicht völkerrechtlichen anerkannten Kriegsparteien möglich ist. Dieser kann von längerer Natur sein, während eine Waffenruhe eher kurzweilig ist.
- Inhalt eines solchen Friedensvertrages können eine territoriale Aufteilung, aber auch Reparationszahlungen sein. Zudem kann vereinbart werden, wie die Überwachung und Durchsetzung des Friedens erfolgen soll.
- Die Frage von Verhandlungen zur Beendigung des Krieges zwischen Russland und der Ukraine stellte sich bereits in den ersten Tagen des Krieges im Jahre 2022, erledigte sich jedoch kurz darauf, als die beträchtlichen russischen Kriegsverbrechen bekannt wurden. Daher kam es zu keinem Friedensvertrag zwischen der Ukraine und Russland, auch ein Waffenstillstand ist gerade nicht ersichtlich.
- Es gab auch im Bundestag im Jahr 2024 keine Mehrheit für einen Antrag zu einem Waffenstillstand zwischen Ukraine und Russland.
- Die Parteien in den Verhandlungen haben das Recht, selbst zu entscheiden, wie sie den Konflikt beenden wollen. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil des Völkerrechts, wie es in der Charta der Vereinten Nationen (Art. 2 Abs. 1) verankert ist. Eine völkerrechtliche Pflicht, wer am Verhandlungstisch sitzt, gibt es nicht. Daher können auch Verhandlungen zwischen einer Konfliktpartei und einem Drittstaat geführt werden. Es ist innerhalb der Friedensforschung auch umstritten, ob exklusive oder inklusive Verhandlungen einen größeren Erfolg versprechen.
- Letztlich ist es eine politische Frage, was Inhalt und Ergebnis der Verhandlungen zwischen Washington und Moskau ist. Ob dies im Sinne der Ukraine, aber auch der europäischen Staaten ist, bleibt abzuwarten (Autor: Wilhelm Terporten, Redaktion Recht und Justiz - Erstellt am 13. Februar 2025).
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Sie müssen das Telefon in die Hand nehmen, ihn anrufen und mit ihm sprechen.
Keith Kellogg, US-Sonderbeauftragter