USA wollen Ukraine an Verhandlungen mit Russland beteiligen

Friedensgespräche mit Russland:USA wollen Ukraine an Verhandlungen beteiligen

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Die US-Regierung will Kiew an Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffkriegs beteiligen. Auch eine Nato-Mitgliedschaft ist für Washington offenbar nicht vom Tisch.

Trumps Pläne für den Frieden in der Ukraine
Bei der Frage nach einem Frieden in der Ukraine treibt US-Präsident Trump die Europäer vor sich her. Das Thema wird auch im Zentrum der Münchner Sicherheitskonferenz stehen. 14.02.2025 | 2:41 min
Vor dem Start der Münchner Sicherheitskonferenz betont der US-Sonderbeauftragte Keith Kellogg die Notwendigkeit direkter Gespräche zwischen Russland und der Ukraine.
Der russische Präsident Wladimir Putin müsse auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sprechen, sagte Kellogg in den ARD-"Tagesthemen". Zwar habe Putin gesagt, Selenskyj sei kein legitimer Präsident, also werde er nicht mit ihm sprechen. "Aber das funktioniert nicht. Sie müssen. Und beide Seiten müssen etwas aufgeben."
Kellogg widersprach dem Eindruck, US-Präsident Donald Trump wolle nur mit Putin verhandeln.

Uns ist klar, dass die drei Seiten miteinander sprechen müssen, besonders die zwei Protagonisten, die Russen und die Ukrainer, die müssen sich hinsetzen und reden.

Keith Kellogg, US-Sonderbeauftragter




Bayern, München: Absperrgitter stehen vor Beginn der Sicherheitskonferenz in der Nähe des Hotels Bayerischer Hof.
Auf der Münchener Sicherheitskonferenz werden die Kriege in Nahost und in der Ukraine im Fokus stehen. US-Vizepräsident Vance will den neuen außenpolitischen Kurs vorstellen. 14.02.2025 | 0:22 min

Putin spricht Selenskyj Legitimität ab

Kremlchef Putin hatte seinem Widersacher Selenskyj zuletzt mehrmals die Legitimität als Staatschef der Ukraine abgesprochen mit dem Argument, dass die Amtszeit des Ukrainers längst abgelaufen sei. Entsprechend wolle er auch nicht direkt mit Selenskyj verhandeln, bestenfalls Vertreter zu Gesprächen delegieren, ließ Putin wissen.
Selenskyj ist seit 2019 Präsident der Ukraine. Offiziell lief seine Amtszeit im Mai 2024 ab, wegen des Kriegsrechts bleibt er jedoch weiter im Amt.
Russia Putin Trump
Nato-Treffen in Brüssel, erstmals mit dem neuen US-Verteidigungsminister Hegseth. Der vertritt klar Präsident Trumps Interessen: Europa müsse mehr für die eigene Verteidigung tun.13.02.2025 | 2:16 min

Nato-Betritt der Ukraine nicht vom Tisch?

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet schließt die US-Regierung gegenüber Russland auch eine mögliche Nato-Mitgliedschaft der Ukraine oder eine Rückkehr zu den Grenzen von vor 2014 nicht aus.
"Im Moment liegt das noch auf dem Tisch", sagte John Coale, der stellvertretende Ukraine-Beauftragte von Trump, auf eine entsprechende Frage.
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte am Mittwoch den Verbündeten der Ukraine in Brüssel mitgeteilt, eine Rückkehr zu den ukrainischen Grenzen von vor 2014 sei unrealistisch. Für die USA sei eine Nato-Mitgliedschaft Kiews nicht Teil einer Lösung zur Beendigung des Krieges.
Die Äußerungen lösten die Sorge aus, dass die USA dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bereits vor Beginn von Gesprächen zur Beendigung des Kriegs Zugeständnisse gemacht haben.
SGS Röller
Auf der Münchener Sicherheitskonferenz dürfte auch das Telefonat zwischen Trump und Putin Thema sein. Wie das diskutiert werden wird, schätzt ZDF-Korrespondent Ulf Röller ein.14.02.2025 | 1:09 min

Kellogg: Europäische Partner nicht außen vor

Kellogg verteidigte im ARD-Interview, dass sich Trump vor dem Telefonat mit Putin nicht mit den Europäern abgestimmt hat. Der US-Präsident sei weniger als einen Monat im Amt, sagte er.
Der US-Sonderbeauftragte wies den Eindruck zurück, dass die Europäer bei den Verhandlungen am "Katzentisch" sitzen sollten. Trump sei "offen für Gespräche".

Sie müssen das Telefon in die Hand nehmen, ihn anrufen und mit ihm sprechen.

Keith Kellogg, US-Sonderbeauftragter

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron forderte unterdessen, dass Europa in den Gesprächen über die regionale Sicherheit eine Rolle spielen müsse. Es liege an der internationalen Gemeinschaft, "mit einer besonderen Rolle für die Europäer, über Sicherheitsgarantien und im weiteren Sinne über den Sicherheitsrahmen für die gesamte Region zu diskutieren".
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Russland greift die Ukraine an
:Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Kiew: Ein Bewohner blickt aus dem Fenster eines Hauses, das am 24. Mai 2025 von einer russischen Drohne getroffen wurde.
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Quelle: dpa, Reuters, AFP

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