Sicherheitskonferenz: Deal zwischen Ukraine und USA?

    Münchner Sicherheitskonferenz:Kommt der Deal zwischen Ukraine und USA?

    Simon Pfanzelt
    von Simon Pfanzelt
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    Nach Trumps Telefonat mit Putin richten sich bei der Münchner Sicherheitskonferenz alle Augen auf US-Vizepräsident Vance und den ukrainischen Präsidenten Selenskyj.

    Symbolbild: Stühle auf der 60. Münchner Sicherheitskonferenz
    Alle Augen nach München: Was bringt die Sicherheitskonferenz? (Symbolbild)
    Quelle: epa

    Manchmal liefert die Münchner Sicherheitskonferenz (MSC), eigentlich ein Ort vertraulicher Hinterzimmer-Diplomatie, die ganz große Schlagzeile. 2003 zum Beispiel, da platzt es aus Joschka Fischer heraus: "I am not convinced", ruft der damalige Bundesaußenminister dem damaligen US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld zu.
    Es geht um den drohenden Irak-Krieg, Fischer ist gegen eine deutsche Kriegsbeteiligung, die Argumente der Amerikaner überzeugen ihn nicht. Ein Riss im transatlantischen Verhältnis - ausgetragen auf offener Bühne.
    Donald Trump steht an einem Mikrofon im Weißen Haus.
    Trump will Russlands Staatschef Putin in Saudi-Arabien treffen. Der US-Präsident plant Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Kriegs. 13.02.2025 | 0:21 min
    Heute, 22 Jahre später und nach der Wiederwahl von Donald Trump, ist diese Frage wieder hochaktuell: Wie steht es um das europäisch-amerikanische Verhältnis? Die Münchner Sicherheitskonferenz an diesem Wochenende dürfte Antworten liefern.

    Spannung vor Vance-Auftritt

    Mehr als 60 Staats- und Regierungschef und über 100 Minister haben sich angekündigt. Angespannt und neugierig erwarten die Europäer vor allem den Auftritt des US-Vizepräsidenten J.D. Vance. Wird er sich versöhnlich geben, wird er provozieren? Welchen Ton wird er setzen, welchen Inhalt nach vorne stellen? Ganz genau werden alle zuhören, wenn Trumps Vize am Freitag gegen 14:30 Uhr spricht.
    Ukraine, Gaza, Sudan: viel Gesprächsstoff für München. "Wenn man sich die Anzahl der weltweiten Konflikte anschaut, kann ich mich nicht daran erinnern, dass wir so etwas schon mal hatten", hatte Konferenz-Chef Christoph Heusgen im Vorfeld der MSC gesagt. Die aktuelle Lage vergleicht Heusgen mit der Situation in den 60er Jahren, als die Sicherheitskonferenz vor dem Hintergrund des Mauerbaus und der Kuba-Krise gegründet worden war.
    US-Verteidigungsminister Pete Hegseth (l) spricht mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte während einer Sitzung der Ukraine-Verteidigungskontaktgruppe im NATO-Hauptquartier.
    Die Verteidigungsminister der Nato-Staaten beraten in Brüssel über den Ukraine-Krieg. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth drängt auf neue Zielvorgaben für die Militärausgaben.13.02.2025 | 0:26 min

    Treffen zwischen Selenskyj und Vance geplant

    Vor allem für den Ukraine-Krieg wünschen sich die Organisatoren ein Signal aus München. "Wir hoffen, dass München genutzt wird - und wir haben auch die entsprechenden Anzeichen dafür, um in Hinblick auf einen Frieden in der Ukraine Fortschritte zu machen, Abstimmungen zu machen", hatte Heusgen vor Trumps Telefonat mit Wladimir Putin gesagt. Und jetzt? 




    Präsident Wolodymyr Selenskyj wird die ukrainische Delegation in München anführen. Ein Treffen zwischen Selenskyj und Vance ist geplant. Es dürfte eines der wichtigsten Gespräche dieser Konferenz werden. In der Ukraine ist die Sorge groß, dass US-Präsident Trump, wie im Wahlkampf häufig angekündigt, die finanzielle und militärische Unterstützung zusammenstreichen könnte. Zuletzt war von einem möglichen Deal die Rede: US-Hilfen gegen ukrainische Rohstoffe wie Seltene Erden. Denkbar, dass das in München konkretisiert wird. Möglich auch, dass die Lage nach Trumps Telefonat mit Putin ganz neu bewertet werden muss.
    Trump und Abdullah
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    Von der russischen Regierung ist niemand nach München eingeladen. Moskaus Politik widerspreche dem Motto der Konferenz "Frieden durch Dialog", so Heusgen. Großes Interesse an einem Besuch in Deutschland dürfte Putin ohnehin nicht haben, weil gegen ihn ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofes vorliegt.

    Konferenz eine Woche vor der Bundestagswahl

    Wegen der vorgezogenen Neuwahl wird die MSC dieses Jahr auch ein Schaulaufen deutscher Wahlkämpfer sein. Am Samstag werden Kanzler Olaf Scholz und die Kanzlerkandidaten Friedrich Merz (CDU) und Robert Habeck (Grüne) in München sprechen.
    AfD und BSW sind hingegen nicht eingeladen. Konferenz-Chef Heusgen begründete diese Entscheidung damit, dass die beiden Parteien das Plenum des Deutschen Bundestages verlassen haben, als Selenskyj dort im Juni 2024 gesprochen hat. Solche Bilder soll es in München nicht geben. Man hofft auf andere Schlagzeilen.

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