Medienbericht: Deutscher Botschafter warnt vor Trump
Medienbericht:Deutscher Botschafter warnt vor Trump
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Der deutsche Botschafter in den USA befürchtet einem Bericht zufolge eine "maximale Disruption" durch den künftigen Präsidenten Donald Trump - und eine neue politische Ordnung.
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) stellt sich hinter den deutschen Botschafter in den USA. Dass dieser in einem Bericht vor Donald Trump gewarnt habe sei dessen Aufgabe.19.01.2025 | 2:52 min
Der deutsche Botschafter in den USA, Andreas Michaelis, befürchtet einem Dokument zufolge von dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump und seiner Regierung grundlegende Änderungen der politischen Ordnung des Landes.
Trumps Agenda bedeute eine "maximale Machtkonzentration beim Präsidenten zulasten von Kongress und Bundesstaaten", heißt es laut einer vertraulichen Analyse für die Bundesregierung, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt.
Das Papier ist mit Datum vom 14. Januar von Botschafter Michaelis unterzeichnet.
Die Amtseinführung Donald Trumps als nächster US-Präsident steht kurz bevor. Unser Korrespondent Elmar Theveßen berichtet über die Auswirkungen auf das Land und seine Bürger.15.01.2025 | 12:39 min
Botschafter: Gewaltenteilung soll ausgehebelt werden
Trump verfolge eine Agenda "der maximalen Disruption", heißt es in dem Papier. Demokratische Grundprinzipien und das US-System der Gewaltenteilung (Checks and Balances) würden weitestgehend ausgehebelt. Legislative, Gesetzesvollzug und Medien würden ihrer Unabhängigkeit beraubt und politisch missbraucht.
Große Technologieunternehmen (Big-Tech) erhielten "Mitregierungsgewalt". Bereits jetzt gingen Trump und sein Berater Elon Musk, der milliardenschwere Eigentümer der Kurznachrichtenplattform X, gegen Kritiker und unliebsame Medienunternehmen vor.
Zur Amtseinführung von Donald Trump am kommenden Montag sollen weit über 30.000 Angehörige von Polizei, Militär und Nationalgarde für die Sicherheit sorgen.17.01.2025 | 4:29 min
Rolle des Obersten Gerichtshof
Botschafter Michaelis spricht in seiner Analyse der US-Justiz, vor allem dem Obersten Gerichtshof, eine zentrale Rolle bei den durch Trump zu erwartenden innenpolitischen Konflikten zu.
Auch wenn der Supreme Court zuletzt präsidiale Macht ausgeweitet habe, rechneten selbst größte Kritiker damit, dass dieser das Schlimmste verhindern werde.
Strafverfolgung werde zum Instrument der Politik, heißt es in dem Papier. Zentral für die Umsetzung von Trumps Zielen wie Massenabschiebungen, Vergeltungsmaßnahmen sowie die Sicherung seiner rechtlichen Unantastbarkeit seien die Kontrolle über das Justizministerium und das FBI.
In Konflikten mit Bundesstaaten, die in den USA traditionell weit reichende Machtbefugnisse besitzen, habe Trump weit reichende Möglichkeiten etwa durch Notstandsregelungen. Auch ein Militäreinsatz im Inland für Polizeiaufgaben sei möglich.
Für die Familie Morales war New York das Ziel, nach monatelanger Flucht aus ihrer Heimat Venezuela. Doch mit Blick auf Trumps Amtseinführung haben sie Angst um ihre Sicherheit.18.01.2025 | 2:43 min
Baerbock: USA sind engster Partner
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock verteidigte im ZDF den Diplomaten. Es sei gerade Aufgabe des Botschafters, klar zu machen, worauf sich Deutschland künftig einstellen müsse, sagt die Grünen-Politikerin bei Berlin direkt. Trotzdem blieben die USA der engste Partner Deutschlands. (Das ganze Interview sehen Sie oben im Video.)
Die US-Bevölkerung habe sich in einer demokratischen Wahl für Trump entschieden hier es in einer Stellungnahme aus dem Auswärtigen Amt. "Natürlich werden wir auch mit der neuen US-Administration im Interesse Deutschlands und Europas eng zusammenarbeiten." "Als Bundesregierung pflegen wir in den USA ein enges Beziehungsnetz in die Breite der Gesellschaft, in die Bundesstaaten sowie im US-Kongress über Parteigrenzen hinweg."
Trumps Stab äußerte sich zunächst nicht. Der Republikaner Trump übernimmt das Amt des mächtigsten Politikers der Welt am Montag von dem Demokraten Joe Biden. Die deutsche Bundesregierung unter Kanzler Olaf Scholz hattte sich seit der Wahl Trumps weitgehend mit direkter öffentlicher Kritik zurückgehalten.
Quelle: dpa
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