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Zwei Tage vor Amtseinführung:Washington: Tausende protestieren gegen Trump
von Katharina Schuster und Elmar Theveßen, Washington D.C.
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Zwei Tage vor der Amtseinführung von Donald Trump gehen in der Hauptstadt Washington Tausende auf die Straße. Der Widerstand gegen seine Politik ist da, wenn auch kleiner als 2017.
In Washington sind einige tausend Menschen gegen Trump auf die Straße gegangen - weitaus weniger als bei seiner ersten Amtseinführung. Viele hätten Angst, sagen Teilnehmer. 18.01.2025 | 2:04 min
"Trump nach Deutschland abschieben", rufen die Demonstrierenden mitunter, als sie sich in der US-Hauptstadt Washington D.C. versammeln. Tausende gehen am Samstag auf die Straßen, um gegen die bevorstehende Amtseinführung des 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten zu protestieren.
Zwei Tage vor der Inauguration versammeln sie sich in den zentralen Parks der Hauptstadt, um gemeinsam gegen Donald Trump und seine Politik zu demonstrieren.
Prostierende zum Teil von weit angereist
Bürgerrechtsgruppen, Klimaaktivisten und Frauenrechtlerinnen - die Anliegen, die die Demonstrierenden eint, sind so vielfältig wie ihre Herkunft. Manche haben weite Strecken zurückgelegt, wie die 74 Jahre alte Betsy Fulwider aus dem Nordwesten der USA - eine siebenstündige Flugreise bis nach Washington D.C..
"People's March" protestiert gegen Trump.
Quelle: AFP
"Ich sorge mich sehr um unsere Demokratie und unsere Rechte in dieser Trump-Oligarchie, die hier entsteht", sagt Fullwider, die eine pinke Mütze trägt, ein Symbol, das schon viele bei Trumps Amtseinführung 2017 trugen. Die sogenannten "Pussyhats" wurden zum Symbol des Widerstands gegen Trump und seiner Politik, die viele als frauenfeindlich und regressiv empfanden.
"Zuwanderung, Klima, Bildung – wir machen uns über alles Sorgen", fügt die Demonstrantin Gillian hinzu.
In seiner Abschiedsrede wendet sich der scheidende US-Präsident ein letztes Mal an die Nation. Er zieht Bilanz und spricht eine Warnung aus.16.01.2025 | 2:14 min
2017 gingen viel mehr Menschen auf die Straße
Die Demonstrierenden versammeln sich zunächst in den Parks im Zentrum von Washington, bevor sie sich in einem Zug auf den Weg zum Lincoln Memorial machen. Es sind Tausende - aber im Vergleich zu den Massenprotesten bei Trumps erster Amtseinführung 2017 fällt die Zahl der Teilnehmer diesmal deutlich geringer aus.
2017 gingen Millionen von Menschen in verschiedenen US-Städten auf die Straße, um gegen Trump zu demonstrieren. Allein in Washington D.C. versammelten sich beim Frauenmarsch rund 500.000 Teilnehmer. Heute schätzen Sicherheitsbehörden die Zahl der Demonstrierenden auf nur etwa 20.000.
"Viele Menschen haben auch Angst hierher zu kommen", erklärt Kevin Clark. "Denn wenn man sein Gesicht öffentlich zeigt, ist man angreifbar."
Die Demonstrierenden kritisieren vor allem den Umgang Trumps mit den Themen Abtreibung, Klimawandel, Waffengewalt und Rechte von Einwanderern.
Quelle: AP
ZDF-Korrespondent: "Grimmige Resignation der Trump-Gegner"
"Im Land herrscht eine grimmige Resignation unter den Trump-Gegnern angesichts seiner zweiten Amtszeit", schätzt ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen die Lage ein.
Viele wollen sich in lokalen Initiativen organisieren und Widerstand leisten - vor allem auf lokaler Ebene, etwa gegen die angekündigten Großrazzien nächste Woche, bei denen Zuwanderer ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung ins Visier genommen werden.
Ab Montag 12 Uhr werde Donald Trump viele neue Gründe liefern für Proteste im Land.
Quelle: ZDF
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