Parkinson-Gerüchte: Bidens Arzt meldet sich zu Wort
Parkinson-Gerüchte:Bidens Arzt meldet sich zu Wort
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Laut einer Recherche der "New York Times" war ein Neurologe zuletzt mehrfach im Weißen Haus. Wegen Präsident Joe Biden? Seine Sprecherin geriet unter Druck.
Joe Biden steht wegen seines mitunter unsicher wirkenden Auftretens unter Druck.
Quelle: AP
Nach offenen Fragen zu Besuchen eines Spezialisten für Parkinson im Weißen Haus macht der Arzt von US-Präsident Joe Biden Details öffentlich. Dr. Kevin Cannard sei der neurologische Spezialist, der Präsident Biden für jede seiner jährlichen Routine-Gesundheitschecks untersuche, schrieb Bidens Leibarzt Arzt Kevin O'Connor in einem vom Weißen Haus veröffentlichten Brief.
Cannard sei nicht ausgewählt worden, weil er ein Spezialist für Bewegungsstörungen sei, sondern weil er "ein hochqualifizierter und hoch angesehener Neurologe" sei. Sein "sehr breites Fachwissen" gebe ihm die Flexibilität, um eine Vielzahl von Patienten und Problemen zu bewerten.
In den USA mehren sich die Zweifel an Joe Bidens körperlicher und geistiger Fitness auch unter Parteifreunden. Doch Biden hält an der Kandidatur für die Präsidentschaftswahl fest.08.07.2024 | 1:23 min
Leidet Biden an Parkinson? Weißes Haus dementiert
Zuvor war es bei der täglichen Pressekonferenz im Weißen Haus zu einer aufgeheizten Debatte zwischen den anwesenden Journalistinnen und Journalisten und Bidens Sprecherin, Karine Jean-Pierre, gekommen. Jean-Pierre weigerte sich, Angaben dazu zu machen, warum Cannard das Weiße Haus in den vergangenen Monaten regelmäßig besucht hatte.
Die "New York Times" schrieb unter Berufung auf offizielle Besucherprotokolle, dass Cannard achtmal seit dem vergangenen Sommer in der Regierungszentrale gewesen sei. "Es spielt keine Rolle, wie sehr Sie mich drängen, es spielt keine Rolle, wie wütend Sie auf mich sind", sagte die Sprecherin auf mehrere Nachfragen zu den Besuchen. "Wir können die Namen der Spezialisten nicht nennen, vom Dermatologen bis zum Neurologen."
Scholz sorgt sich nicht um Bidens Gesundheit
Bundeskanzler Olaf Scholz sieht Biden jedoch gut gerüstet als Gastgeber des bevorstehenden Nato-Gipfels in Washington. Auf die Frage, ob er besorgt sei, dass der 81-jährige Biden von den Strapazen des dreitägigen Treffens überfordert sein könnte, antwortete Scholz am Dienstag in Berlin vor seinem Abflug in die US-Hauptstadt:
Aus seinen vielen Gesprächen mit Biden wisse er, "dass er diesen Gipfel sehr gut und sehr präzise mit uns zusammen vorbereitet hat", betonte der Kanzler. "Insofern wird das auch ein sehr erfolgreicher Gipfel sein."
Die Demokraten diskutieren weiter über den richtigen Präsidentschaftskandidaten. Den Weg für andere Bewerber könne aber nur Joe Biden selbst frei machen, berichtet ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen.08.07.2024 | 3:29 min
Gesundheitsberichte des US-Präsidenten veröffentlicht
Bidens Arzt O'Connor zufolge sind die Ergebnisse der neurologischen Untersuchung durch Cannard jedes Mal öffentlich gemacht worden. Ende Februar hieß es in dem veröffentlichtem Gesundheitsbericht, dass es bei Biden keine Anzeichen für mögliche Schlaganfälle oder Parkinson gebe und der Präsident "keinen Tremor" aufweise. "Präsident Biden hat keinen Neurologen außerhalb seiner jährlichen Untersuchung gesehen", schrieb O'Connor nun weiter. Cannard sei seit 2012 neurologischer Berater der Medizineinheit im Weißen Haus.
Diese Abteilung des Weißen Hauses ist für die medizinischen Bedürfnisse des Präsidenten, der Mitarbeiter und Besucher des Weißen Hauses verantwortlich. Cannard halte dort regelmäßige Sprechstunden ab. "Patienten im Weißen Haus zu sehen, ist etwas, was Dr. Cannard seit einem Dutzend Jahren tut." Um die Privatsphäre der Patientinnen und Patienten zu schützen, würden die Namen der Experten normalerweise nicht veröffentlicht. In diesem Fall mache man nun eine Ausnahme.
Der aktuelle Schritt des Weißen Hauses ist ungewöhnlich und zeigt, wie groß der Druck mittlerweile ist. Die Veröffentlichung der Details dürfte das Ziel haben, Spekulationen zu einer möglichen Parkinson-Erkrankung Bidens auszuräumen.
In den USA haben sich mehrere Gouverneure der Demokraten hinter Joe Biden gestellt. Nach dem schwachen Auftritt beim TV-Duell sind die Umfragewerte des Präsidenten eingebrochen.04.07.2024 | 0:22 min
Unterstützung von Jill Biden
Derweil stärkte ihm Ehefrau Jill Biden den Rücken. Was dessen Kandidatur angehe, sei sie "voll dabei", sagte die 73-Jährige vor einem Publikum aus Militärvertretern in Wilmington, North Carolina.
Bei einem späteren Auftritt in Tampa, Florida, erklärte die First Lady, ihr Ehemann sehe die Unterstützung des Militärs und von Veteranen als eine "heilige Pflicht" an - im Gegensatz zu seinem wahrscheinlichen Herausforderer. Donald Trump wache jeden Morgen "mit dem Gedanken an nur eine Person auf: ihn selbst".
Trump wiederum hatte in einem vergangene Woche aufgetauchten Video behauptet, er habe Biden aus dem Rennen "rausgeworfen". Nun hat er offenbar seine Meinung geändert. Der republikanische Präsidentschaftskandidat sagte in einem neuen Telefoninterview mit Fox News über Biden: "Er hat ein Ego und will nicht aufgeben."