Trump mit neuem Dekret: Zölle gegen Kanada, Mexiko, China
FAQ
Präsident unterzeichnet Dekret:Trump verhängt Zölle gegen Kanada, Mexiko, China
|
US-Präsident Trump hat neue Zölle verhängt: 25 Prozent auf Importe aus Mexiko und Kanada, zehn Prozent zusätzliche Gebühr für China. Reaktionen lassen nicht lange auf sich warten.
US-Präsident Trump hat neue Zölle verhängt, unter anderem gegen Importwaren aus Mexiko, Kanada und China. Die betroffenen Staaten haben angekündigt Gegenmaßnahmen zu ergreifen.02.02.2025 | 1:57 min
In den USA hat US-Präsident Donald Trump Importe aus Mexiko, Kanada und China mit neuen Zöllen belegt. Er verkündete den Schritt auf der Plattform Truth Social.
Zollsatz für Kanada und Mexiko bis zu 25 Prozent
Wie das Weiße Haus im Onlinedienst X mitteilte, beträgt der Zollsatz für Produkte aus den Nachbarstaaten Kanada und Mexiko bis zu 25 Prozent, für kanadisches Rohöl sind es zehn Prozent. Dieser niedrigere Zollsatz gilt auch für Produkte aus China.
Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von X nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von X übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von X informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Die Zölle für Kanada, Mexiko und China treffen auch die Wirtschaft in Europa hart. Darüber hinaus droht Trump auch für Waren aus der EU mit der Einführung von Zöllen.
Nachdem Trump Zölle verhängt hat, reagieren Kanada, Mexiko und China mit Gegenmaßnahmen. China will Klage bei der WTO einreichen und Trudeau kündigt Zölle auf US-Waren an.02.02.2025 | 1:11 min
Welche Folgen könnten die Zölle gegen Mexiko haben?
Für Mexiko: Mexiko ist der wichtigste Handelspartner der USA. Kein anderes Land exportiert mehr in die Vereinigten Staaten. Trumps Zollpolitik dürfte Ökonomen zufolge beiden Volkswirtschaften durch höhere Inflation und den Verlust von Arbeitsplätzen schaden.
Zölle sind Abgaben, die beim Import von Waren erhoben werden. Landläufig ist auch von Schutz- oder Strafzöllen die Rede, das liegt immer im Auge des Betrachters. Wer die Zölle verhängt, spricht eher von Schutzzöllen, die die eigene Wirtschaft oder Sicherheit schützen. Der Geschädigte spricht eher von Strafzöllen, weil er sich als Konkurrent bestraft fühlt.
Sie sollen heimische Industrien vor fremder Konkurrenz schützen, indem deren Güter verteuert werden. Das schadet der Wettbewerbsfähigkeit ausländischer Waren auf dem heimischen Markt.
Auch beim Export aus einem Staat oder Wirtschaftsraum können Zölle anfallen, dann spricht man von Ausfuhrzöllen. Sie können als Einnahmequelle für einen Staat dienen oder etwa, um den Export begehrter Güter ins Ausland zu begrenzen. Mittel, um Zölle und andere Handelsbarrieren abzubauen, sind Freihandelsabkommen. Quelle: dpa
Mehr als 80 Prozent der gesamten Ausfuhren Mexikos gehen in die USA. Millionen Jobs hängen davon ab. Trump kritisiert nicht nur Ungleichgewichte im Handel. Strafzölle nutzt er auch, um ein härteres Vorgehen Mexikos gegen Migration und Drogenkartelle zu erreichen. Zudem behauptet er, chinesische Unternehmen umgingen Strafzölle, indem sie in Mexiko investierten und von dort aus in die USA exportierten.
Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum wies Trumps erhobene Anschuldigungen hinsichtlich einer "Allianz" ihrer Regierung mit Drogenkartellen entschieden zurück.
Wir weisen die Verleumdung der mexikanischen Regierung durch das Weiße Haus, sie arbeite mit kriminellen Organisationen zusammen, kategorisch zurück.
„
Claudia Sheinbaum, Mexikos Präsidentin
Zudem kündigte sie auf X als Vergeltung für die Verhängung von US-Zöllen gegen ihr Land Gegenmaßnahmen an.
Für europäische Unternehmen: Zölle gegen Mexiko dürften auch deutsche Unternehmen treffen, allen voran die Autoindustrie. Fast alle Hersteller und auch viele Zulieferer nutzen Mexiko als billigen Produktionsstandort - und bedienen von dort aus den US-Markt. VW, Audi und BMW haben in dem Land eigene Fabriken, Mercedes-Benz produziert in einem Gemeinschaftswerk mit Nissan.
Neue Zollschranken der USA werden hier zum ernsten Problem, sagt Branchenexperte Stefan Hecht von der Unternehmensberatung Advyce & Company. Denn mit einem zusätzlichen Aufschlag rechnet es sich kaum noch, Autos aus Mexiko in die USA zu schicken. Als Reaktion erwartet er nun, dass die Autohersteller zumindest einen Teil der Fertigung von Mexiko in die USA verlagern, wo VW, BMW und Mercedes.
Wer seine Produkte nicht in Amerika herstelle, müsse in Zukunft Zoll zahlen, so Trump beim Weltwirtschaftsforum.23.01.2025 | 2:31 min
Welche Folgen könnten die Zölle gegen Kanada haben?
Für Kanada: Die USA sind für Kanada der größte Handelspartner - knapp eine Billion Dollar an Waren und Dienstleistungen werden zwischen den beiden Nachbarländern umgeschlagen. Neben einer engen Zusammenarbeit in der Autoindustrie verkaufen kanadische Firmen eine Reihe von landwirtschaftlichen Produkten sowie vor allem Öl, Gas und Mineralien in die Vereinigten Staaten.
Zölle Washingtons dürften die Produkte auf dem US-Markt teurer und damit weniger attraktiv machen, sodass sie letztendlich den Produzenten in Kanada empfindlich schaden dürften. Kanadas Ministerpräsident Justin Trudeau kündigte Gegenmaßnahmen in gleicher Höhe an. Kanada werde seinerseits Zölle in Höhe von 25 Prozent auf US-Waren einführen, sagte Trudeau.
Für europäische Unternehmen: Zum Problem könnten die Zölle für Volkswagen werden. VW plant in Ontario nahe der US-Grenze eine Batteriezellfabrik, die die E-Auto-Werke des Konzerns in den USA beliefern soll. Die Regierung von Trudeau hatte das Milliardenprojekt mit Subventionen angelockt. Zölle seien hier nun "Gift", warnt Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management und spricht von einem "Super-GAU für diese Investition". Noch ist das aber Zukunftsmusik: Die Produktion in St. Thomas bei Toronto soll erst 2027 anlaufen.
Die Strafzölle gegen chinesische Dumping-Produkte seien sowohl "als eine Art Sicherheitsstrategie für die Vereinigten Staaten zu verstehen", als auch Wahlkampftaktik, so ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen in Washington.15.05.2024 | 3:05 min
Welche Folgen könnten die Zölle gegen China haben?
Für China: Für die angeschlagene chinesische Wirtschaft dürften die neuen US-Zölle eine zusätzliche Belastung darstellen. Die USA bleiben Chinas wichtigster Exportmarkt. Zölle auf chinesische Waren könnten in den USA wiederum zu höheren Preisen führen.
China ist jedoch nicht wehrlos: Peking kündigte bereits "entsprechende Gegenmaßnahmen" an. Zudem werde man eine Klage bei der Welthandelsorganisation (WTO) einreichen, um die Rechte und Interessen Chinas zu schützen, teilte ein Sprecher des Handelsministeriums mit. Die Strafzölle würden einen schwerwiegenden Verstoß gegen die Regeln der WTO darstellen. Ob es sich bei den angekündigten Maßnahmen um Gegenzölle handelt, ließ das Handelsministerium offen.
Die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den beiden Supermächten dürften sich weiter verschärfen.
Für europäische Unternehmen: Autobauer aus Europa - insbesondere aus Deutschland - werden die Zölle wohl ebenfalls zu spüren bekommen - wenn auch nur indirekt. Zwar betreiben fast alle Hersteller und Zulieferer große Werke in China. Doch produziert wird fast ausschließlich für den chinesischen Markt, nennenswerte Ausfuhren in die USA gibt es nicht.
Branchenexperte Stefan Hecht rechnet dennoch mit Auswirkungen, die bis nach Deutschland reichen werden. Angesichts der neuen Hürden auf dem US-Markt dürften chinesische Hersteller wie BYD noch stärker als bisher nach Europa drängen, glaubt er. Folge könnten zunehmender Wettbewerb und Preiskämpfe auf dem deutschen Automarkt sein. Schließlich haben Hersteller wie VW schon jetzt mit hohen Überkapazitäten in Deutschland zu kämpfen.
Abzuwarten bleibe, wie die EU-Kommission, die bereits Strafzölle gegen Elektroautos aus China verhängt hat, auf die neuen Strafmaßnahmen Trumps reagieren wird.
Hohe Energiekosten, schwache Konjunktur - wie schon 2023 schrumpft die deutsche Wirtschaft auch 2024. Zwei Minusjahre in Folge - das gab es seit mehr als 20 Jahren nicht mehr. 15.01.2025 | 1:28 min
Ist als Nächstes die EU an der Reihe?
"Absolut", sagte der Präsident zuletzt auf die Frage, ob er auch Zölle auf Produkte aus der EU erheben werde. "Die EU hat uns so schlecht behandelt", sagte er zur Begründung. Es ist Trump seit langem ein Dorn im Auge, dass europäische Unternehmen deutlich mehr Waren in den USA verkaufen als amerikanische Unternehmen in der EU.
Bereits in seiner ersten Amtszeit hatte Trump Stahl und Aluminium aus der EU mit Strafzöllen belegt. Diese sind nach einer Vereinbarung mit seinem Vorgänger Joe Biden noch bis Ende März ausgesetzt. Wird der Kompromiss nicht zeitnah nachverhandelt, würden im April sowohl die US-Aufschläge als auch die europäischen Gegenzölle wieder greifen.
EU: Gegenzölle nur im äußersten Fall
Die EU-Kommission in Brüssel hat mögliche Gegenzölle in der Schublade. "Wenn es notwendig ist, die wirtschaftlichen Interessen Europas zu verteidigen, sind wir bereit, dies zu tun", sagte Wirtschaftskommissar Valdis Dombrovskis zuletzt. In der Vergangenheit hatte die EU mit Aufschlägen für US-Produkte wie Harley-Davidson-Motorräder und Bourbon-Whiskey reagiert.
Solche Gegenzölle sollen jedoch nur im äußersten Fall verhängt werden. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen spricht sich dafür aus, Verhandlungen mit Trump aufzunehmen. Vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos sagte sie:
Es ist in niemandes Interesse, die Bande der Weltwirtschaft zu zerreißen.
„
Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin
Quelle: dpa
Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie beim ZDFheute-WhatsApp-Channel richtig. Hier erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Zur Anmeldung: ZDFheute-WhatsApp-Channel.
Um dir eine optimale Website der ZDFmediathek, ZDFheute und ZDFtivi präsentieren zu können, setzen wir Cookies und vergleichbare Techniken ein. Einige der eingesetzten Techniken sind unbedingt erforderlich für unser Angebot. Mit deiner Zustimmung dürfen wir und unsere Dienstleister darüber hinaus Informationen auf deinem Gerät speichern und/oder abrufen. Dabei geben wir deine Daten ohne deine Einwilligung nicht an Dritte weiter, die nicht unsere direkten Dienstleister sind. Wir verwenden deine Daten auch nicht zu kommerziellen Zwecken.
Zustimmungspflichtige Datenverarbeitung • Personalisierung: Die Speicherung von bestimmten Interaktionen ermöglicht uns, dein Erlebnis im Angebot des ZDF an dich anzupassen und Personalisierungsfunktionen anzubieten. Dabei personalisieren wir ausschließlich auf Basis deiner Nutzung der ZDFmediathek, der ZDFheute und ZDFtivi. Daten von Dritten werden von uns nicht verwendet. • Social Media und externe Drittsysteme: Wir nutzen Social-Media-Tools und Dienste von anderen Anbietern. Unter anderem um das Teilen von Inhalten zu ermöglichen.
Du kannst entscheiden, für welche Zwecke wir deine Daten speichern und verarbeiten dürfen. Dies betrifft nur dein aktuell genutztes Gerät. Mit "Zustimmen" erklärst du deine Zustimmung zu unserer Datenverarbeitung, für die wir deine Einwilligung benötigen. Oder du legst unter "Einstellungen/Ablehnen" fest, welchen Zwecken du deine Zustimmung gibst und welchen nicht. Deine Datenschutzeinstellungen kannst du jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in deinen Einstellungen widerrufen oder ändern.