Donald Trump droht den Brics-Staaten mit massiven Zöllen
Quelle: AFP
US-Präsident
Donald Trump hat den Ländern des Brics-Bündnisses mit Zöllen in Höhe von 100 Prozent gedroht, sollten sie sich vom US-Dollar als internationales Zahlungsmittel abwenden.
"Wir werden von diesen scheinbar feindseligen Ländern die Zusage verlangen, dass sie weder eine neue Brics-Währung schaffen noch eine andere Währung unterstützen werden, um den mächtigen US-Dollar zu ersetzen", schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social. Ansonsten würden sie mit Zöllen von 100 Prozent konfrontiert. Diese Länder könnten sich dann ein anderes Land suchen, das sie ausnehmen.
Brics-Staaten wollen Abhängigkeit vom Dollar verringern
Zur Staatengruppe
Brics gehören neben Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika auch Ägypten, Äthiopien, Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate und Indonesien. Die Mitglieder wollen eigenen Angaben zufolge die globale Wirtschaftsordnung reformieren, die ihrer Ansicht nach von westlich geprägten Institutionen wie der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) dominiert wird. Zudem streben sie an, den Handel untereinander zu verstärken und die Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern.
Wer seine Produkte nicht in Amerika herstelle, müsse in Zukunft Zölle zahlen, sagte US-Präsident Trump zur Wirtschaftselite, die sich kürzlich in Davos zum Weltwirtschaftsforum versammelt hatte.23.01.2025 | 2:31 min
Trumps aktuelle Drohung ist fast identisch mit einer, die er am 30. November veröffentlichte. Damals sagte
Russland dazu, dass jeder Versuch der
USA, Länder zur Verwendung des Dollars zu zwingen, nach hinten losgehen würde.
Putin für neues Zahlungssystem in Brics-Gruppe
Kremlchef
Wladimir Putin hatte mehrfach die Dominanz der US-Währung kritisiert und angekündigte, innerhalb der Brics-Gruppe ein unabhängiges Zahlungs- und Verrechnungssystem aufbauen zu wollen. Bei einem Gipfel im russischen Kasan hatten die Staaten im Oktober unter anderem über eine Stärkung lokaler Währungen diskutiert, das Projekt der Schaffung einer Einheitswährung laut Putin jedoch vorerst auf Eis gelegt.
Seit Kriegsbeginn gibt es immer wieder neue US-Sanktionen gegen Russland. Betroffen sind vor allem der Rüstungssektor, Banken und Einzelpersonen. Darunter auch Präsident Putin. 23.01.2025 | 1:28 min
Die US-Währung ist bislang die bei weitem wichtigste im weltweiten Zahlungsverkehr. Durch die Einführung einer anderen, nicht westlichen Währung hofft Moskau, weniger von den Sanktionen betroffen zu sein, die der Westen wegen des
Krieges in der Ukraine verhängte.
Quelle: dpa, Reuters, AFP