Trump droht im TV mit Nato-Austritt

    Weniger Hilfe für die Ukraine:Trump droht im TV mit Nato-Austritt

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    Bei seinem ersten TV-Interview nach der US-Wahl zieht Donald Trump alle Register: Er droht der Nato mit Austritt, will weniger Hilfe für die Ukraine und Kapitolstürmer begnadigen.

    Donald Trump bei 'Meet the Press'
    Der designierte US-Präsident Trump hat mit einem Nato-Austritt gedroht, sollten die Verbündeten nicht mehr Geld für Verteidigung ausgeben. Auch die Ukraine-Hilfen werde er kürzen.09.12.2024 | 0:22 min
    Im ersten TV-Interview seit seiner Wiederwahl hat der designierte US-Präsident Donald Trump seine radikalen politischen Pläne bekräftigt, den Verbündeten mit einem Nato-Austritt und der Ukraine mit einer Kürzung der US-Hilfen gedroht. 
    Trump bestätigte in dem am Sonntag gesendeten NBC-Interview sein Vorhaben, eine Massenabschiebung von Migranten sowie eine rigorose Zollpolitik gegen Handelspartner umzusetzen. Inhaftierte Anhänger, die an der Erstürmung des Kapitols beteiligt waren, will er begnadigen.
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    Trump fordert erneut höhere Militärausgaben der Nato-Staaten

    Nach seinem Comeback bei der Präsidentschaftswahl am 5. November wird Trump am 20. Januar seine zweite Amtszeit antreten. In dem NBC-Interview sagte Trump, er werde einen Austritt der USA aus der westlichen Militärallianz "absolut" in Betracht ziehen, sollten die Nato-Verbündeten sein Land nicht "fair" behandeln. "Sie müssen ihre Rechnungen bezahlen", forderte der designierte Präsident.
    Schon während seiner ersten Amtszeit (2017/2021) waren die US-Beziehungen zur Nato wegen der aus Trumps Sicht zu geringen Beitragsleistungen der Verbündeten angespannt. Im Frühjahr hatte Trump gedroht, er werde zahlungssäumigen Nato-Partnern nicht zur Hilfe kommen, wenn diese angegriffen würden. Vielmehr würde er die Russen dann sogar ermutigen, mit ihnen zu tun, "was immer sie wollen".
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    Ukraine soll weniger Militärhilfen bekommen

    Der für seine Sympathien für den russischen Präsidenten Wladimir Putin bekannte Republikaner stellte in dem Interview überdies eine Kürzung der US-Hilfen für die Ukraine in Aussicht. Auf die Frage, ob seine Regierung bei der Unterstützung für die Ukraine Einschnitte vornehmen werde, antwortete Trump:

    Möglicherweise. Ja, wahrscheinlich, sicherlich.

    Donald Trump, designierter US-Präsident

    Die USA sind der wichtigste Unterstützer der Ukraine im Abwehrkrieg gegen Russland. Das Interview mit NBC wurde am Freitag geführt, einen Tag bevor Trump am Samstag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Paris zusammentraf. 
    Nach dem Gespräch in Paris hatte Trump in seinem Onlinedienst Truth Social eine "unverzügliche Waffenruhe" gefordert und an Kiew und Moskau appelliert, Verhandlungen aufzunehmen. Der von Trump angestrebte Deal mit Russland könnte nach Einschätzung von Kritikern dazu führen, dass die Ukraine gezwungen wird, eine Reihe der von Russland besetzten Gebiete aufzugeben.
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    Präsident Macron empfängt den designierten US-Präsidenten Trump sowie den ukrainischen Staatschef Selenskyj in Paris. Anlass ist die Wiedereröffnung der Kathedrale Notre-Dame.07.12.2024 | 0:27 min

    Rigorose Zollpolitik und Begnadigungen für Kapitol-Stürmer

    Im Interview kündigte auch die von ihm angekündigte rigorose Zollpolitik, unter anderem gegen die wichtigen Handelspartner Kanada, Mexiko und China, werde in die Tat umgesetzt, sagte Trump. "Richtig eingesetzte" Zölle seien "ein sehr mächtiges Instrument". Er werde dieses Instrument auch einsetzen, "um andere Dinge außerhalb der Wirtschaft zu erreichen", wobei Trump auf eine Eindämmung der Drogenimporte sowie der illegalen Migration abzielt. Auf die Frage, ob die US-Bürger infolge dieser Zölle mit höheren Preisen rechnen müssten, antwortete Trump:

    Ich kann nichts garantieren.

    Donald Trump, designierter US-Präsident

    "Sehr schnell" nach seinem Amtsantritt werde er sich auch um die Begnadigung inhaftierter Anhänger kümmern, sagte Trump weiter. Von ihm durch falsche Wahlbetrugsvorwürfe angestachelte Anhänger hatten am 6. Januar 2021 das Kapitol in Washington gestürmt. Viele der Beteiligten, darunter auch Anführer rechtsextremer Milizen, wurden zu langen Haftstrafen verurteilt. Trump bezeichnet die Inhaftierten als "Geiseln".
    Trump Anhänger klettern an einer Wand des Kapitols hoch
    Zwei Brüder aus West Virginia sind am 6. Januar 2021 nach Washington gefahren, um am Sturm aufs Kapitol dabei zu sein. Beide wurden verurteilt – und erzählen von ihren Motiven.16.10.2024 | 6:47 min
    Die Erstürmung des Kapitols ging als eines der dunkelsten Kapitel der US-Demokratie in die Geschichte ein. Trump selbst wurde im Zusammenhang mit den Ereignissen wegen Verschwörung zum Betrug an den Vereinigten Staaten angeklagt. Angesichts seines Wahlsieges stellte die US-Justiz das Verfahren ein, da gegen einen amtierenden Präsidenten nicht ermittelt werde.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: AFP

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