Kryptowährung: Was das Bitcoin-Hoch mit Trump zu tun hat

    FAQ

    Kryptowährung auf Rekordkurs:Was das Bitcoin-Hoch mit Trump zu tun hat

    Katja Belousova
    von Katja Belousova
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    Der Bitcoin übersteigt die 100.000-Dollar-Marke - ein Rekordwert. Was diese Entwicklung mit Donald Trump zu tun hat und warum es Kritik an der Kryptowährung gibt.

    Montage: Harald Lesch in Bankenstraße
    Revolution oder Spekulation? Der Traum vom schnellen Geld - wer in Kryptowährungen investiert, kann mit wenig Aufwand reich werden, heißt es.25.10.2022 | 28:28 min
    Die Kryptowährung Bitcoin klettert auf ein Rekordhoch: Mehr als 100.000 US-Dollar war ein Bitcoin in der Nacht wert. Was sind die Hintergründe dieses Kursanstiegs? Und wie könnte es weitergehen? Ein Überblick.

    Woher kommt der Höhenflug des Bitcoins?

    Der Grund für den aktuellen Höhenflug hat vor allem einen Namen: Donald Trump. Seit der Wahl des 78-Jährigen zum US-Präsidenten steigt der Wert des Bitcoin - beflügelt von der Hoffnung auf eine Krypto-freundliche Finanzpolitik Trumps.
    Wechselkurs für Bitcoin steigt über 100.000 US-Dollar

    ZDFheute Infografik

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    "Schon Anfang des Jahres begann der Kurssprung, seit dem Wahlsieg von Donald Trump ist der Kurs nochmal nach oben gesprungen - Trump hat schon im Wahlkampf viel über Bitcoin gesprochen und angekündigt, eine strategische Bitcoin-Reserve aufzubauen", sagt ZDF-Wirtschaftsexperte Florian Neuhann.



    Der bisherige Chef der mächtigen US-Börsenaufsicht SEC, Gary Gensler, galt als Krypto-Skeptiker. Er setzte strikte Regeln für Geschäfte mit Digital-Währungen durch und ging hart gegen Betrugsfälle mit Krypto-Werten vor. Nach der Wahl Trumps hat Gensler seinen Rückzug angekündigt - Trump wiederum will nun Krypto-Befürworter Paul Atkins zum neuen SEC-Chef machen. "Er erkennt auch an, dass digitale Assets und andere Innovationen entscheidend sind, um Amerika größer zu machen als je zuvor", schrieb Trump über ihn.
    "Anleger setzen darauf, dass der designierte US-Präsident Donald Trump als 'Gamechanger’ für die Branche fungiert", erklärt Marktanalyst und Blockchain-Experte Timo Emden.
    Bitcoin CC
    Wer Bitcoins, eine digitale Währung, senden und empfangen will, braucht eine "Wallet", eine digitale Geldbörse. Jede Wallet hat einen privaten Schlüssel in Form eines Zahlencodes.30.11.2020 | 0:29 min

    Ist diese Kurssteigerung besonders?

    Besonders sei vor allem die Geschwindigkeit, mit der die wichtigste Kryptowährung zuletzt gestiegen ist, erklärt Frank Bethmann aus dem ZDF-Wirtschafts-Team: "Man hat den Eindruck, es gibt keine Grenzen nach oben. Doch das stimmt natürlich nicht."
    "Der Bitcoin startete 2009, dümpelte lange bei sehr niedrigen Kursen herum. Mehreren Höhenflügen folgte jeweils ein jäher Absturz. Noch vor Monaten hätten viele die 100.000er-Marke für unrealistisch gehalten", ergänzt Florian Neuhann.
    Und Analyst Timo Emden nennt das Tempo des Bitcoin-Aufschwungs "beeindruckend und beängstigend" zugleich. "Angesichts einer derart dynamischen Eroberung einer Tausendermarke nach der anderen, dürfte der Bitcoin nicht nur institutionelle Adressen anlocken, sondern zusehends auch Privatanleger auf den Plan rufen", erklärt er. Das "Fear of missing out"-Phänomen beherrsche das Kursgeschehen.

    Ein nicht unbedeutender Teil der Anleger hat schlichtweg Angst, etwas zu verpassen. Anleger blenden die Risiken komplett aus.

    Timo Emden, Marktanalyst und Blockchain-Experte Emden Research

    Collage. Links: Quellcode mit einer angedeuteten Totenkopfsilhouette. Rechts: Hände, die auf einer Laptoptastatur tippen.
    Was waren Verbrecher doch früher Dilettanten! Sie überfielen Banken und liefen mit gerade mal so viel heraus, wie sie tragen konnten. Heutzutage geht es beim Crypto-Crime um Milliarden.30.12.2021 | 44:10 min

    Wer profitiert davon?

    Zunächst einmal profitieren diejenigen vom Kursaufschwung, die bereits in die Kryptowährung investiert haben und Bitcoins besitzen. "Der Bitcoin-Boom befeuert aber auch Zweifel am bestehenden Währungssystem und den Zentralbanken", erklärt Florian Neuhann.

    Wie geht es mit den Bitcoin-Werten weiter?

    Vieles hängt nun auch von den Entscheidungen Donald Trumps ab. "Sollte er tatsächlich eine strategische Bitcoin-Reserve für die USA aufbauen - als Gegengewicht zur bestehenden Gold-Reserve - würde das den Bitcoin nochmal dramatisch aufwerten", erklärt Florian Neuhann. Die sinkenden Zinsen würden der Kryptowährung zusätzlich helfen. "Je weniger attraktiv andere Anlagen, desto mehr suchen Investoren nach Alternativen - in Aktien oder eben auch in Bitcoins."

    Erleichtert wird das durch die Zulassung von Bitcoin-ETFs - also börsengehandelten Indexfonds, die den Wert von Bitcoins abbilden.

    Florian Neuhann, ZDF-Wirtschaftsexperte

    Trotzdem müssen vor allem jene Anleger vorsichtig sein, die jetzt noch einsteigen wollen - denn die Kryptowährung ist sehr schwankungsanfällig. "Der Bitcoin bleibt ein Spekulationsobjekt, ein kurzfristiger Absturz ist jederzeit möglich", sagt Neuhann.
    Bitcoin
    Die Kryptowährung Bitcoin erlebt erneut einen Hype und elektrisiert die Finanzwelt. Doch die Risiken, beim Investment auf Betrüger reinzufallen, sind enorm.28.05.2024 | 10:06 min

    Warum steht der Bitcoin immer wieder in der Kritik?

    Ein Hauptproblem ist der schwankende Wert des Bitcoins. "Die Kryptowährung Bitcoin erfüllt letztendlich die Funktion nicht, die eine Währung haben sollte. Sie bietet keine Wertstabilität", erklärt Frank Bethmann.

    Es gab Zeiten, und die liegen erst einige Jahre zurück, da kaufte man sich mit einem Bitcoin ein Bier. Sein Wert lag damals bei um die 3 bis 5 Euro.

    Frank Bethmann, ZDF-Team Wirtschaft und Finanzen

    Dem Bitcoin stehe kein realer Gegenwert gegenüber, ergänzt Florian Neuhann. Der reale Wert betrage immer noch null, kritisierte zuletzt die Europäische Zentralbank in einem Blog-Eintrag.
    Und es gibt noch grundsätzlichere Probleme, die am Image des Bitcoins kratzen: "In der Vergangenheit wurde der Bitcoin oft für Geschäfte im Darknet - also dem versteckten Bereich des Internets - genutzt, wo auch viele illegale Geschäfte abgewickelt werden", sagt Neuhann.
    Thora Schubert | MAITHINK X - Die Show mit Dr. Mai Thi Nguyen-Kim | Sendung 16
    Für Bitcoin braucht man viele Computer und viel Rechenleistung - also viel Strom. Thora klärt auf.16.10.2022 | 2:59 min
    Zudem gilt der Bitcoin als schlecht fürs Klima.

    Der Stromverbrauch der Server, die für das "Schürfen" von Bitcoins benötigt werden, ist riesig.

    Florian Neuhann, ZDF-Wirtschaftsexperte

    Dafür wird viel günstiger Strom benötigt. Der kommt etwa in China oder den USA häufig noch immer aus fossilen Energieträgern wie Kohle.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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    Quelle: mit Material von dpa

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