Ukraine-Gespräch: Trump empfängt britischen Premier Starmer

Gespräch mit Starmer über Ukraine:Trump: Erst Waffenruhe-Deal, dann Friedenstruppen

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US-Präsident Trump und der britische Premierminister Starmer sind in Washington zu ihrem ersten persönlichen Gespräch zusammengekommen. Topthema war der Krieg in der Ukraine.

Starmer trifft sich mit Trump, um für einen US-Backstop für einen Waffenstillstand in der Ukraine zu plädieren, da dies die einzige Möglichkeit sei, eine erneute Invasion Russlands durch Wladimir Putin zu verhindern.
Der britische Premierminister Starmer hat in Washington mit US-Präsident Trump unter anderem über Sicherheitsgarantien für die Ukraine im Falle einer Waffenruhe gesprochen.27.02.2025 | 2:21 min
Die Verhandlungen über ein Ende der russischen Invasion in die Ukraine sind nach den Worten von US-Präsident Donald Trump "sehr weit vorangeschritten". Er sei auch zuversichtlich, dass Kremlchef Wladimir Putin sein Wort halten werde, falls es zu einer Waffenruhe kommen sollte, erklärte Trump am Donnerstag im Weißen Haus zum Auftakt eines Treffens mit dem britischen Premierminister Keir Starmer.
Zu Beginn des Treffens überreichte Starmer dem US-Präsidenten eine Einladung von König Charles III. zu einem Staatsbesuch. Trump war bereits 2019 während seiner ersten Amtszeit zu einem Staatsbesuch nach Großbritannien gereist.
Treffen von Trump und Selenski in New York
Morgen besucht Präsident Selenskyj Präsident Trump in Washington. Ein Abkommen soll den USA Zugriff auf wichtige Rohstoffe, wie z.B. Lithium, Titan, Kobalt in der Ukraine sichern.27.02.2025 | 2:48 min

Trump: Putin wird sich an ein Friedensabkommen halten

Mit Blick auf die Ukraine sagte Trump seinem Besucher, es müsse zunächst einen "Deal" über eine Waffenruhe in der Ukraine geben, bevor eine Entscheidung zur Entsendung ausländischer Friedenstruppen getroffen werden könne und mahnte zur Eile.
Eine Waffenruhe werde "entweder ziemlich bald" erzielt oder "gar nicht", sagte Trump. "Ich denke, wir haben viele Fortschritte gemacht und es geht ziemlich schnell voran", sagte Trump.
Zudem zeigte Trump sich sicher, dass der Kreml-Chef sich an ein Friedensabkommen halten werde. Wladimir Putin werde "sein Wort halten", sagte Trump bei dem Gespräch mit Starmer im Weißen Haus.
sgs - bates gellinek
Großbritannien und die USA hatten immer enge Beziehungen. Konnte Starmer Trump davon überzeugen, wie wichtig US-Unterstützung für die Ukraine ist? Dazu ZDF-Korrespondentin Bates.27.02.2025 | 1:54 min
Nach ihrer Unterredung im Oval Office begrüßte Starmer zwar die Initiativen Trumps für ein Ende des Ukraine-Kriegs. Doch dürfe "es kein Frieden sein, der den Aggressor belohnt", betonte der Premier zugleich.

Die Geschichte muss an der Seite des Friedensstifters stehen, nicht des Invasoren.

Keir Starmer, britischer Premierminister

Trump bestreitet, Selenskyj Diktator genannt zu haben

Auf die Frage, ob Trump weiter denke, dass Präsident Wolodymyr Selenskyj ein Diktator sei, antwortete Trump: "Habe ich das gesagt? Ich kann nicht glauben, dass ich das gesagt habe."

X-Post von Andreas Kynast

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Trump hatte am 19. Februar im Zuge der Diskussion über Verhandlungen mit Russland über einen Frieden in der von den Russen angegriffenen Ukraine seinem Online-Sprachrohr Truth Social geschrieben: "Als Diktator ohne Wahlen sollte Selenskyj besser schnell handeln, sonst wird er kein Land mehr haben." Die Aussage war in der Folge international scharf kritisiert worden.

Frankreich und Großbritannien bieten Friedenstruppen an

Die jüngsten Vorstöße des US-Präsidenten zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine haben in Europa Besorgnis ausgelöst. Europäer wie Ukrainer befürchten, Trump und Putin könnten ohne ihre Beteiligung über die Zukunft der Ukraine entscheiden und ein Waffenruheabkommen vereinbaren, das Kiew zu erheblichen territorialen Zugeständnissen zwingen würde.
Am Montag hatte bereits Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit Trump über dessen geplante Verhandlungen mit Putin beraten und dabei europäische Friedenstruppen für die Ukraine in Aussicht gestellt.
Frankreich und Großbritannien haben die Entsendung solcher Truppen angeboten, fordern aber im Gegenzug Unterstützung der USA unter anderem bei der Luftsicherung, Geheimdienstinformationen und Logistik.
US-Präsident Donald Trump (r) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schütteln sich nach einer gemeinsamen Pressekonferenz im East Room des Weißen Hauses die Hände.
Bei dem Treffen zwischen US-Präsident Trump und Frankreichs Präsident Macron ging es um die Zukunft der Ukraine. Macron sprach nach dem Treffen von einem "Wendepunkt".25.02.2025 | 2:01 min

US-Regierung will, dass Europäer Verteidigungsausgaben erhöhen

"Die Sicherheitsgarantie muss ausreichen, um Putin abzuschrecken", sagte Starmer während des Fluges nach Washington vor Journalisten.

Wenn es eine Waffenruhe ohne eine Absicherung gibt, wird er einfach abwarten und wiederkommen, weil seine Absichten gegenüber der Ukraine ziemlich offensichtlich sind.

Keir Starmer, britischer Premierminister

Starmer warb für sich als Brückenbauer zwischen Trump und Europa. Kurz vor seiner Reise in die USA kündigte der Premier eine Erhöhung der britischen Verteidigungsausgaben von 2,3 Prozent auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) bis 2027 an.
Nato-Länder, die Zwei-Prozent-Ziel erreichen

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Trump fordert die europäischen Länder immer wieder auf, mehr für ihre Verteidigung auszugeben. "Wir sind sehr zufrieden mit der Ankündigung von Premierminister Starmer", sagte ein ranghoher Vertreter der US-Regierung.
Starmer will sich nach seiner Rückkehr aus Washington mit europäischen Partnerländern über das weitere Vorgehen abstimmen.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
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Quelle: AFP

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