Südkoreas Präsident Yoon weist Vorwurf der Rebellion zurück

    Südkoreas Präsident:Yoon weist Vorwurf der Rebellion zurück

    |

    Südkoreas angeschlagener Präsident Yoon gibt sich weiter kämpferisch. Doch es droht ihm ein zweites Amtsenthebungsverfahren - dieses Mal auch vom Chef der Regierungspartei getragen.

    Der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol spricht im Präsidialamt in Seoul.
    Die südkoreanische Opposition will am Samstag erneut über ein Amtenthebungsverfahren gegen Yoon abstimmen.
    Quelle: dpa

    Der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol hat die kurzzeitige Ausrufung des Kriegsrechts als Akt der Staatsführung verteidigt und den Vorwurf der Rebellion zurückgewiesen. Das teilte er am Donnerstag in einer Fernsehansprache mit.
    "Ich werde bis zum Ende kämpfen, um zu verhindern, dass die Kräfte und kriminellen Gruppen, die für die Lähmung der Regierung und die Störung der verfassungsmäßigen Ordnung des Landes verantwortlich sind, die Zukunft der Republik Korea gefährden", sagte Yoon in seiner Ansprache.
    Er warf der Opposition vor, das Land in eine "nationale Krise" gestürzt zu haben. Die von der Opposition dominierte Nationalversammlung sei "zu einem Monster geworden, das die verfassungsmäßige Ordnung der liberalen Demokratie zerstört", sagte Yoon.
    South Korea Martial Law
    Der Druck auf den südkoreanischen Präsidenten Yoon wächst: Das Parlament wird über einen Antrag auf ein Amtsenthebungsverfahren abstimmen.06.12.2024 | 2:35 min

    Opposition will erneutes Amtsenthebungsverfahren

    Die Opposition will am Samstag im Parlament erneut über ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten abstimmen lassen. Damit sie Erfolg hat, braucht es eine Zweidrittelmehrheit. Yoon konnte am vergangenen Wochenende das erste Amtsenthebungsverfahren im Parlament abwenden. Die meisten Abgeordneten der konservativen Regierungspartei PPP boykottierten die Abstimmung im Parlament.
    Doch am Donnerstag erklärte der Vorsitzende der Regierungspartei, Han Dong Hoon, offen seine Unterstützung für das Vorhaben - und änderte damit seine bisherige Position. "Wir müssen weitere Verwirrung verhindern. Es gibt nur noch eine wirksame Methode", wurde Han von der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap zitiert. Da Staatsoberhaupt Yoon entgegen seinen vorherigen Versprechen keine Bereitschaft zeige, das Präsidentenamt vorzeitig abzugeben, unterstütze er das Amtsenthebungsverfahren, sagte Han demnach.
    sgs Peking
    Südkorea habe einen "demokratischen Albtraum" erlebt, so ZDF-Korrespondentin Elisabeth Schmidt zur Lage in Südkorea. Es sei fraglich, ob sich Präsident Yoon im Amt halten könne.03.12.2024 | 1:24 min

    Verkündung des Kriegsrechts löste Regierungskrise aus

    Yoon hatte am 3. Dezember die Verhängung des Kriegsrechts in einer Fernsehansprache verkündet und dabei die Opposition beschuldigt, mit Nordkorea zu sympathisieren und die Regierung durch staatsfeindliche Aktivitäten zu lähmen.
    Stunden später nahm er diesen Beschluss nach massivem politischem Widerstand wieder zurück - sein Vorgehen führte dennoch zu Massenprotesten in Südkorea und Kritik auch aus dem Ausland.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

    Sie wollen stets auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie bei unserem ZDFheute-WhatsApp-Channel genau richtig. Egal ob morgens zum Kaffee, mittags zum Lunch oder zum Feierabend - erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Mini-Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Melden Sie sich hier ganz einfach für unseren WhatsApp-Channel an: ZDFheute-WhatsApp-Channel.

    Quelle: AFP, dpa

    Mehr zu Südkorea