Nach dem Tod des Kremlkritikers:Hunderte Festnahmen bei Gedenken an Nawalny
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Die russischen Sicherheitsbehörden gehen hart gegen die Gedenkveranstaltungen für den verstorbenen Kremlkritiker Nawalny vor. Menschenrechtler sprechen von mehr als 400 Festnahmen.
Nach dem Tod des Kremlgegners Alexej Nawalny in einem Straflager im Norden von Russland sind die russischen Sicherheitsbehörden massiv gegen Teilnehmer zahlreicher Gedenkkundgebungen vorgegangen.
Nach Berichten von Menschenrechtlern gab es landesweit Hunderte von Festnahmen. Das Bürgerrechtsportal Ovd-Info schrieb am Samstagabend, dass mehr als 400 Anhänger Nawalnys in 36 Städten festgenommen worden seien, darunter auch in Moskau und St. Petersburg. Das Portal listete zugleich auch die Namen der Festgenommenen auf.
Zahlreiche Gedenkveranstaltungen für Nawalny
Vielerorts wurden trotz Räumungsaktionen und Festnahmen weiter frische Blumen niedergelegt, Kerzen angezündet und Bilder zur Erinnerung an Nawalny aufgestellt. Auch im Ausland gab es zahlreiche Kundgebungen zum Gedenken an den Kremlgegner, meist vor diplomatischen Vertretungen Russlands.
"Wie groß doch selbst die Angst des Machtapparates vor einem Toten ist, wenn sogar das Ablegen von Blumen zu seinem Andenken als Verbrechen angesehen wird", schrieb der russische Friedensnobelpreisträger und Gründer der kremlkritischen Zeitung "Nowaja Gaseta", Dmitri Muratow, am Samstag im Nachrichtenkanal Telegram.
Todesumstände noch unklar
Kremlgegner Nawalny war nach Angaben der Justiz unter noch ungeklärten Umständen im Straflager in Charp im Norden Russlands gestorben. Der Tod des 47-Jährigen soll demnach am Freitag um 14.17 Uhr Ortszeit (10.17 Uhr MEZ) eingetreten sein, wie seine Sprecherin Kira Jarmysch berichtete.
Nawalny hatte 2020 nur knapp einen Giftanschlag überlebt, sich anschließend in Deutschland erholt und wurde 2021 nach seiner Rückkehr nach Russland inhaftiert. In mehreren Schauprozessen wurde er zu jahrelanger Lagerhaft verurteilt.
Quelle: dpa, Reuters
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