Sicherheitskonferenz: Pistorius und Merz kritisieren Vance

    Auch Merz kritisiert US-Vize:Pistorius über Vance-Rede: "Nicht akzeptabel"

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    US-Vize Vance stellt auf der Sicherheitskonferenz die Demokratie Europas in Frage. Verteidigungsminister Pistorius findet das "nicht akzeptabel". Auch CDU-Chef Merz äußert Kritik.

    Verteidigungsminister Boris Pistorius hat die Vorwürfe von US-Vizepräsident J.D. Vance gegen die europäischen Verbündeten auf der Münchner Sicherheitskonferenz scharf zurückgewiesen. Der SPD-Politiker nannte von Vance gezogene Vergleiche inakzeptabel und kritisierte im Gegenzug das Vorgehen der neuen US-Regierung von Präsident Donald Trump gegen einzelne Medien.
    "Wir kämpfen auch dafür, dass du gegen uns sein kannst", das sei das Selbstverständnis der Bundeswehr und das stehe auch für unsere Demokratie. "Diese Demokratie wurde vom US-Vizepräsidenten für ganz Europa vorhin infrage gestellt", sagte Pistorius.

    Wenn ich ihn richtig verstanden habe, vergleicht er Zustände in Teilen Europas mit denen in autoritären Regimen.

    Boris Pistorius, Verteidigungsminister

    Pistorius betonte: "Das ist nicht akzeptabel und das ist nicht das Europa und nicht die Demokratie, in der ich lebe und der ich gerade Wahlkampf mache."
    Friedrich Merz, Vorsitzender der CDU, nimmt an einer Podiumsdiskussion während der Münchner Sicherheitskonferenz im Hotel Bayerischer Hof teil.
    Nach Kanzler Scholz hat auch CDU-Chef Merz die Einmischung der US-Regierung in den deutschen Wahlkampf kritisiert. US-Vize Vance hatte sich zuvor zugunsten der AfD geäußert.15.02.2025 | 0:29 min

    Auch CDU-Chef Merz kritisiert Trump-Vize

    Auch CDU-Chef Friedrich Merz kritisiert die Äußerungen des US-Vizepräsidenten in München. "Es ist fast schon ein übergriffiger Umgang mit den Europäern, insbesondere mit uns Deutschen", sagt Merz den Sendern RTL und ntv.

    Wir haben eine andere Meinung.

    Friedrich Merz, CDU-Chef

    Das habe er Vance am Freitagmittag in einem Gespräch auch deutlich gesagt.
    US Vize Präsident Vance bei Münchner Sicherheitskonferenz
    Bei der Münchner Sicherheitskonferenz sorgt US-Vizepräsident Vance für Aufsehen: In seiner Rede geht es kaum um Sicherheitspolitik. Stattdessen ist es eine Abrechnung mit Europa.14.02.2025 | 3:23 min

    Vance wirft Europa vor, Meinungen als Desinformationen zu verfolgen

    Vance hatte die europäischen Verbündeten in seiner Rede ungewöhnlich scharf vor einer Gefährdung der Demokratie gewarnt. Er nahm dabei indirekt Bezug auf die deutsche Debatte über eine Abgrenzung von der AfD: "Es gibt keinen Platz für Brandmauern", sagte er. "Die Demokratie beruht auf dem heiligen Grundsatz, dass die Stimme des Volkes zählt."
    Entweder man halte dieses Prinzip aufrecht oder nicht. "Wir sollten keine Angst vor unseren Bürgern haben, selbst wenn sie Ansichten äußern, die nicht mit ihrer Führung übereinstimmen." Vance warf den europäischen Verbündeten zudem vor, Meinungsäußerungen als Desinformation zu verfolgen.
    SGS Baerbock Hayali
    Der zukünftige außenpolitische Kurs der Amerikaner scheint noch nicht klar zu sein, meint die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock.14.02.2025 | 7:05 min
    Pistorius sagte zu Vance' Äußerungen weiter:

    In dieser Demokratie hat jede Meinung eine Stimme. Sie ermöglicht es in Teilen extremistischen Parteien wie der AfD, ganz normal Wahlkampf zu machen. Genau wie jede andere Partei. Das ist Demokratie.

    Boris Pistorius, Verteidigungsminister

    In hiesigen Pressekonferenzen würden auch Medien zugelassen, die russische Propaganda verbreiteten, und die Vertreter der Bundesregierung müssten ihnen Rede und Antwort stehen. "Ausgeschlossen wird niemand, nur weil er unser Wording nicht teilt", betonte Pistorius.
    SGS Zimmermann
    ZDF-Korrespondentin Diana Zimmermann berichtet aus Berlin, wie sich der US-Vizepräsident in den deutschen Wahlkampf einmischt – und was das kurz vor der Wahl zu bedeuten hat.14.02.2025 | 1:38 min

    Pistorius: Unsere Demokratie muss sich wehren

    Trump hatte nach Angaben der Associated Press (AP) zuletzt einen Reporter der US-Nachrichtenagentur von der Berichterstattung über ein Event im Weißen Haus ausgeschlossen. Grund dafür sei die Weigerung von AP gewesen, der Wortwahl des Weißen Hauses zu folgen, welches den Golf von Mexiko in "Golf von Amerika" umbenannt hatte.
    Pistorius betonte: "Demokratie bedeutet aber nicht, dass die laute Minderheit automatisch recht hat und die Wahrheit bestimmt. Und Demokratie muss sich wehren können gegen die Extremisten, die sie zerstören wollen."
    SGS Röller
    Die USA und Europa stehen in ihren Beziehungen vor einer Zeitenwende. In München wurden deutliche Worte zum Verhältnis zwischen den beiden Seiten gewählt. 14.02.2025 | 2:06 min
    Er trete dem Eindruck, den Vance erweckt habe, "energisch entgegen, dass in unserer Demokratie Minderheiten unterdrückt oder zum Schweigen gebracht werden".

    Wir wissen nicht nur, gegen wen wir unser Land verteidigen, sondern auch wofür: für die Demokratie, für die Meinungsfreiheit, für den Rechtsstaat und für die Würde jedes Einzelnen.

    Boris Pistorius, Verteidigungsminister

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    Quelle: dpa

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    Quelle: dpa

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