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Abgefeuert ins offene Meer:Nordkorea provoziert mit neuen Raketenstarts
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Nordkorea hat offenbar mehrere ballistische Kurzstreckenraketen ins offene Meer abgefeuert. Südkorea sieht darin eine gezielte Provokation.
Das südkoreanische Fernsehen zeigt nach der erneuten Provokation Archivbilder eines nordkoreanischen Raketenstarts.
Quelle: dpa/Ahn Young-joon
Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs etwa zehn Raketen in Richtung offenes Meer abgefeuert. Vermutlich handele es sich um ballistische Raketen von kurzer Reichweite und eine gezielte Provokation, teilte der Generalstab in Seoul am Donnerstag mit.
Auch die japanische Küstenwache und das Büro des Ministerpräsidenten bestätigten den Start. Berichte über Schäden lägen nicht vor. Schiffe in der Gegend wurden zur Vorsicht gemahnt, weil möglicherweise Raketentrümmer im Meer treiben könnten.
Nordkorea setzt sich über UN-Beschlüsse hinweg
Ballistische Raketen können - je nach Bauart - mit einem Atomsprengkopf bestückt werden. Nordkorea unterliegt wegen seines Atomwaffen- und Raketenprogramms internationalen Sanktionen. Starts und selbst Tests ballistischer Raketen jeglicher Reichweite sind dem abgeschotteten Land durch UN-Beschlüsse verboten. Die Führung in Pjöngjang setzt sich aber immer wieder über diese Verbote hinweg.
Der erneute Raketenstart erfolgte zwei Tage nach dem gescheiterten Versuch Nordkoreas, einen militärisch nutzbaren Satelliten in eine Erdumlaufbahn zu bringen. Die Trägerrakete "neuen Typs" mit dem Aufklärungssatelliten "Malligyong-1-1" sei kurz nach dem Start in der Luft explodiert, hatten die Staatsmedien in der Nacht zum Dienstag (Ortszeit) gemeldet.
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Südkorea hatte am Montag eine Luftwaffenübung mit mehreren Kampfjets nahe der innerkoreanischen Grenze abgehalten, nachdem Nordkorea den Satellitenstart angekündigt hatte. Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un drohte einen Tag später mit einer resoluten Antwort auf die Militärübung.
Internationale Kritik an fehlgeschlagenem Satellitenstart
Der letztlich fehlgeschlagene Satellitenstart stieß international auf Kritik. Wie die USA und Südkorea warf auch UN-Generalsekretär António Guterres Nordkorea vor, Technologie verwendet zu haben, die in direktem Zusammenhang mit seinem Programm für ballistische Raketen stehe. Der UN-Sicherheitsrat wird sich am Freitag öffentlich mit dem Vorgang befassen.
Auch die Bundesregierung verurteilte den Start aus den gleichen Gründen. Nordkorea kritisierte Guterres' Stellungnahme und berief sich in einer Erklärung des Außenministeriums darauf, wie andere Länder bloß sein Recht zur Nutzung des Weltraums auszuüben. In einer am Mittwochabend veröffentlichten Rede sagte Machthaber Kim Jong Un, das Land lasse sich durch den gescheiterten Satellitenstart nicht entmutigen.
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Nach einer zwischenzeitlichen Phase der Deeskalation hat der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel in der jüngeren Vergangenheit wieder deutlich an Brisanz gewonnen. Seit Anfang 2022 testet Nordkorea verstärkt ballistische Raketen und andere Waffen. Auch die Rhetorik gegen die Regierungen Südkoreas und der USA, die ihre Militärkooperation ausgebaut haben, hat sich verschärft.
Quelle: dpa, AFP, Reuters, AP
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