Nach Putsch: Frankreich gibt Militärpräsenz im Niger auf

    Zwei Monate nach Putsch:Frankreich gibt Militärpräsenz im Niger auf

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    Französische Soldaten kämpften im Sahel-Gebiet gegen Terrorismus. Nun hat Präsident Macron deren Abzug angekündigt. Auch der Botschafter soll das Land verlassen.

    Zwei Monate nach dem Militärputsch im Niger hat Frankreich angekündigt, seinen Botschafter und seine Streitkräfte aus dem westafrikanischen Land abzuziehen.
    Die militärische Zusammenarbeit werde beendet, sagte Präsident Emmanuel Macron am Sonntagabend in einem Interview der Fernsehsender TF1 und France 2.
    Frankreich werde sich nicht zur Geisel der Putschisten machen. Man werde sich mit diesen jedoch verständigen, um einen geordneten Abzug sicherzustellen, sagte Macron. Die Soldaten sollen nach seinen Worten bis zum Jahresende zurückkehren.

    Im Juni 2023: Militärputsch im Niger

    Ende Juli hatte im Niger die Präsidentengarde das Staatsoberhaupt Mohamed Bazoum mit einem Militärputsch abgesetzt. Neuer Machthaber ist General Abdourahamane Tiani, der die verfassungsmäßige Ordnung außer Kraft setzte.
    Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich erkennt die neue Regierung nicht an - wie auch andere westliche und afrikanische Staaten.

    Deutschland hat Lufttransportstützpunkt in Niamey

    Das sehr arme afrikanische Land mit seinen etwa 26 Millionen Einwohnern war für Frankreich bis zum Putsch ein wichtiger Partner in seinem Anti-Terror-Kampf in der Sahelzone. Paris hat im Niger und im benachbarten Tschad etwa 2.500 Soldaten im Einsatz.
    Auch Deutschland unterhält noch einen militärischen Lufttransportstützpunkt in der Hauptstadt Niamey, über den derzeit der Abzug der Bundeswehr aus Mali läuft.
    Auch der französische Botschafter Sylvain Itté soll bald nach Frankreich zurückkehren, wie Macron weiter sagte. Schon Ende August hatten die Putschisten die Ausreise des Diplomaten verlangt - das Ultimatum ignorierte Frankreich aber.
    Seither wurde der Botschafter mit seinem Personal laut Macron quasi als "Geisel" festgehalten.

    Macron besorgt um die afrikanische Region

    Macron sagte in dem Interview, Frankreich sei nicht im Niger, um Geisel der Putschisten zu sein. Die Putschisten seien Freunde des Chaos. So nähmen inzwischen Angriffe islamistischer Dschihadisten zu, die schon in Mali täglich Menschenleben kosteten.
    Er mache sich Sorgen um diese Region. Frankreich habe, manchmal alleine, seine Verantwortung übernommen und er sei stolz auf die französischen Soldaten. Aber man sei nicht für die Politik dieser Länder verantwortlich.

    Niger schließt Luftraum speziell für französische Flugzeuge

    Wie französische Medien am Sonntag übereinstimmend berichteten, schloss die Militärregierung am Samstag den nigrischen Luftraum speziell für französische Flugzeuge.
    Zuvor hatte Niger eine mehrwöchige, nach dem Putsch verordnete Sperrung am 4. September eigentlich wieder komplett aufgehoben.
    Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich musste ihre Truppen bereits nach den Militärputschen in den Nachbarländern Mali und Burkina Faso abziehen. Der Niger galt als letzter Verbündeter des Westens in der Region.
    Quelle: dpa, Reuters

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