Evakuierung aus Niger: Mehr als 40 Deutsche ausgeflogen

    Frankreichs Evakuierungsflüge:Niger: Mehr als 40 Deutsche ausgeflogen

    |

    Nach dem Putsch im Niger haben Frankreich und Italien mit der Evakuierung von Menschen begonnen. Mit den französischen Flügen sind bislang mehr als 40 Deutsche ausgereist.

    Eine Woche nach dem Militärputsch im Niger haben mehrere europäische Länder mit der Evakuierung ihrer Staatsbürger begonnen. Auch die ersten Deutschen konnten am Mittwoch an Bord französischer Maschinen das westafrikanische Land verlassen. 
    Frankreich habe mit den ersten beiden Evakuierungsflügen 513 Personen in Sicherheit gebracht, teilte das französische Außenministerium mit. Unter ihnen waren über 350 Franzosen. Insgesamt hat Paris vier Flüge vorgesehen. Mit den Evakuierungsflügen Frankreichs sind bislang mehr als 40 Deutsche aus dem Land ausgereist.

    Baerbock dankt Frankreichs Außenministerin

    "Heute wird es noch weitere Flüge geben. Ich danke meiner französischen Amtskollegin Catherine Colonna dafür von ganzem Herzen", teilte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Mittwoch mit. Die unkomplizierte und pragmatische Zusammenarbeit in Krisenzeiten zeige, was Europa in der Außen- und Sicherheitspolitik leisten könne, wenn zusammengearbeitet werde.

    Mit ebendieser Geschlossenheit und Entschlossenheit unterstützen wir als Europäische Union auch die internationalen Bemühungen zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung in Niger.

    Annalena Baerbock, Außenministerin

    Im Niger halten sich knapp 100 deutsche Zivilisten auf.

    Tweet von ZDF-Korrespondent Thomas Walde

    Ein Klick für den Datenschutz
    Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von X nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von X übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von X informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
    Am Dienstag hatte das Auswärtige Amt eine Reisewarnung ausgesprochen und deutschen Staatsangehörigen zur Ausreise geraten.

    Pistorius über Bundeswehr: Derzeit "keine Bedrohung der Sicherheit"

    Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sieht weiter keine Notwendigkeit, die dort stationierten Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr außer Landes zu bringen. Nach Angaben des dortigen deutschen Kommandeurs gebe es "keine Bedrohung der Sicherheit" des Kontingents, sagte Pistorius am Mittwoch in Stuttgart. "Auch die Versorgung ist gesichert.

    Wir warten jetzt wie viele andere auch erst einmal die Situation ab. Die Zivilisten, die wollen, werden in Sicherheit gebracht. Und darauf kommt es an.

    Boris Pistorius, Verteidigungsminister

    Nach dem Putsch im Niger droht die Lage zu eskalieren:
    Unterdessen kündigte die Bundesregierung an, die humanitäre Hilfe im Niger auch nach dem Putsch fortzusetzen. Die dortige Bevölkerung dürfe nicht alleingelassen werden, sagte der Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Jochen Flasbarth (SPD), im RBB-Inforadio.
    Die Entwicklungszusammenarbeit könne dagegen derzeit nicht fortgesetzt werden, bekräftigte der Entwicklungs-Staatssekretär eine entsprechende Entscheidung der Bundesregierung.

    Wir können kein Geld an eine Regierung überweisen, die in der Hand von Putschisten ist.

    Jochen Flasbarth, Staatssekretär

    Erster italienischer Evakuierungsflug

    Auch Italien hat mit der Evakuierung aus dem westafrikanischen Land begonnen. Ein Sonderflug sei am Mittwochmorgen in Rom gelandet, teilte Außenminister Antonio Tajani auf Twitter mit. An Bord des Flugzeugs waren nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa 87 Menschen, unter ihnen 36 Italiener, 21 Amerikaner, vier Bulgaren und zwei Österreicher.
    Derweil sind die Land- und Luftgrenzen zu fünf Nachbarstaaten des Landes wieder geöffnet worden. In der vergangenen Woche hatten Militärs im Niger geputscht und den seit 2021 amtierenden Präsidenten Mohamed Bazoum festgesetzt. Ende der Woche erklärte sich dann der bisherige Chef der Präsidentengarde, General Abdourahamane Tiani, zum neuen Machthaber. Nach Mali und Burkina Faso ist Niger bereits der dritte Staat in der Sahelzone, der seit 2020 einen Staatsstreich erlebt.
    Wie kommen deutsche Zivilisten sicher aus dem Land?
    Quelle: dpa, Reuters, AFP

    Mehr zum Niger