Ukraine-Krieg: Russische Offensive will Kursk zurückerobern

    Von Ukraine besetzte Region:Kursk: Moskau startet Gegenoffensive

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    Anfang August hatte sich die Ukraine erstmals in Gebiete Russlands vorgekämpft. Laut Präsident Selenskyj versucht Moskau nun, Gelände der Region Kursk zurückzugewinnen.

    Russische Soldaten in der Region Kursk
    Kursk: Russland meldet Geländegewinne.
    Quelle: Imago

    In der westrussischen Region Kursk hat Russland nach übereinstimmenden Angaben beider Kriegsparteien eine Offensive zur Rückeroberung von der Ukraine kontrolliertes Gebiet gestartet.
    Das russische Verteidigungsministerium erklärte am Donnerstag im Onlinedienst Telegram, den Soldaten sei binnen zwei Tagen die Rückeroberung von zehn Ortschaften gelungen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte das Vorgehen Russlands. Angesichts der militärischen Lage warf er den westlichen Verbündeten vor, sein Land zu zögerlich zu unterstützen.
    US-Außenminister Blinken mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj und dem britischen Außenminister David Lammy in Kiev
    Die Freigabe von Langstreckenwaffen ist erneut Thema in Kiew. Ein Blick auf die aktuelle Situation in der Ukraine.12.09.2024 | 1:51 min

    Selenskyj: Situation in Kursk läuft nach Plan

    Zur russischen Gegenoffensive in Kursk erklärte Selenskyj, das Vorgehen der russischen Armee entspreche "dem ukrainischen Plan". Er machte aber zunächst keine weiteren Angaben. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, russische Einheiten der Nord-Truppen seien in der Region vorgerückt. 
    Die ukrainische Armee hatte am 6. August eine Militäroffensive in der russischen Grenzregion Kursk begonnen. Seitdem hatte sie nach eigenen Angaben rund hundert russische Dörfer und fast 1.300 Quadratkilometer eingenommen.
    Der Vorstoß war der erste dieser Art seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 - und der größte Angriff ausländischer Streitkräfte auf russischem Gebiet seit dem Zweiten Weltkrieg.
    Die ukrainische Armee hatte zum Ziel der Offensive erklärt, sie wolle kein russisches Territorium annektieren - sondern Russland zur Verlegung von Truppen zwingen und die besetzten Gebiete bei Verhandlungen einsetzen.
    Frau in einer Suppenküche, die Gemüse schält, um sie zur Suppe zu verarbeiten.
    Nicht nur mit neuen Waffensystemen und Munition werden ukrainische Kämpfer versorgt. Ehrenamtliche Helfer versorgen Soldatinnen und Soldaten mit selbstgemachten Tütensuppen.09.09.2024 | 2:08 min

    Kämpfe rund um Snagosti - Brücken zerstört

    Laut dem Telegram-Kanal Rybar, der dem russischen Militär nahesteht, finden die Kämpfe in Kursk hauptsächlich rund um die Ortschaft Snagosti im westlichen, von der Ukraine kontrollierten Teil der Region statt.
    In diesem Gebiet hatte die ukrainische Armee in den vergangenen Wochen mehrere Brücken zerstört. Dadurch war die russische Armee gezwungen, Pontons zu bauen, um den Fluss Sejm zu überqueren.
    In den vergangenen zwei Tagen hatten russische Militärblogger in Online-Netzwerken Bilder verbreitet, die ihrer Darstellung nach einen Angriff russischer Panzer auf ukrainische Stellungen in der Region Kursk und die Gefangennahme einer Gruppe ukrainischer Soldaten zeigen sollten.
    Olaf Scholz
    Bundeskanzler Olaf Scholz spricht sich im ZDF-Sommerinterview für eine Teilnahme Russlands am zweiten "Gipfel über den Frieden" aus. 08.09.2024 | 1:01 min

    Russen rücken weiter Richtung Pokrowsk vor

    Parallel dazu rückte die russische Armee in der Ostukraine weiter auf die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk vor, in der trotz mehrfacher Evakuierungsaufrufe ukrainischer Behörden noch 28.000 Menschen leben. 
    Die Frontlinie liegt mittlerweile nur noch zehn Kilometer von Pokrowsk entfernt. Nach ukrainischen Behördenangaben hat die russische Armee mittlerweile sowohl die Gas- als auch die Wasserversorgung der Stadt unterbrochen.
    Oberst Markus Reisner zugeschaltet aus Wien
    Putins Armee sei bei Pokrowsk in die zweite Verteidigungslinie der Ukraine eingebrochen, hinter der dritten lägen weite offene Flächen, so Militärexperte Reisner bei ZDFheute live.05.09.2024 | 27:54 min
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    Quelle: AFP
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