Deutsche in Israel entführt: Mutter bittet in Video um Hilfe
Geiselnahme auf Festival:Mutter entführter Deutscher bittet um Hilfe
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Bei ihrem Angriff auf Israel haben die Hamas über 100 Geiseln genommen - darunter auch die Deutsche Shani Louk. Ihre Mutter bittet nun um Hilfe bei der Suche nach ihrer Tochter.
Viele Angaben zu Konflikthandlungen, Schäden und Totenzahlen in Gaza lassen sich nicht unabhängig überprüfen. So berichtet das ZDF über die Lage vor Ort - hier finden Sie Fragen und Antworten.
In einer beispiellosen Aktion hat die islamistische Hamas bei ihrem Großangriff in Israel mehr als 100 Menschen entführt. Die Hamas-Milizen nahmen bei ihren Angriffen am Samstag Geiseln in mehreren israelischen Ortschaften und verschleppten viele in den Gazastreifen.
Die Hamas-Kämpfer griffen auch ein Musikfestival in der Nähe des Kibbuz Reim an, zu dem sich mehrere hundert junge Israelis versammelt haben. Dort wird offenbar auch eine junge Deutsch-Israelin von der Hamas misshandelt und verschleppt.
Video zeigt Misshandlungen an 22-jähriger Deutschen
Die 22-jährige Shani Louk werde von ihrer Familie seit Samstag vermisst, berichtete der "Spiegel" am Sonntag. Die junge Frau sei bei einem Musikfestival im Süden Israels gewesen, als Hamas-Kämpfer das Land überfielen und auch die Festivalgäste angriffen. Ob Shani Louk noch lebt, ist unklar. Ihr Familie habe sie auf einem Video erkannt, das sie auf einem Truck liegend halb entkleidet zeigt, während Hamas-Kämpfer auf ihr herumtrampeln.
Später im Video rast der Jeep dem Bericht zufolge davon. Die Mutter der jungen Frau, Ricarda Louk, gehe davon aus, dass sie verschleppt wurde und noch lebt, berichtete der "Spiegel". Die 22-Jährige sei leicht an ihren auffälligen Tatoos und ihren gefärbten Haaren zu erkennen. Sie erbitte jede Hilfe.
Auswärtiges Amt in enger Abstimmung mit Israel
Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es am Sonntag, nach Erkenntnissen des Außenministeriums handele es sich bei den verschleppten Deutschen um Menschen, die alle neben der deutschen auch die israelische Staatsangehörigkeit hätten. Am Sonntag hatte im Auswärtigen Amt erneut der Krisenstab der Bundesregierung getagt.
Man stimme sich gemeinsam mit der deutschen Botschaft in Tel Aviv sehr eng mit den israelischen Behörden ab, hieß es weiter aus dem Auswärtigen Amt. Zudem bitte man um Verständnis, dass man sich zum Schutz der betroffenen Personen weder zur Anzahl noch zu Einzelfällen öffentlich äußern könne. Schon zuvor hieß es, zu konsularischen Einzelfällen und Geiselnahmen deutscher Staatsangehöriger äußere sich die Bundesregierung grundsätzlich nicht.
Nach dem Beginn der schweren Angriffe durch die Hamas, wird noch immer auf israelischem Boden gekämpft. 08.10.2023 | 16:14 min
Schätzungen, die von israelischen Medien transportiert werden, gehen über die offizielle Zahl der Entführten hinaus: Demnach sollen sich rund 170 Israelis in Gefangenschaft im Gazastreifen befinden. Unter den Entführten sollen auch alte Menschen und Kinder sein.