USA setzen Huthi-Miliz wieder auf Terrorliste

Nach Angriffen im Roten Meer:USA setzen Huthi-Miliz wieder auf Terrorliste

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Nach zahlreichen Angriffen auf Handelsschiffe im Roten Meer hat die US-Regierung die Huthi-Miliz offenbar wieder als Terrororganisation eingestuft.

Huthi-Kämpfer und Stammesangehörige veranstalten eine Kundgebung, aufgenommen am 14.01.2024 in Sanaa (Jemen)
Aufseiten von Hamas und Hisbollah: Huthi-Rebellen bei einer Kundgebung in Sanaa. (Archivbild)
Quelle: AP

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden setzt die Huthi-Miliz im Jemen wieder auf die Liste weltweit agierender Terroristen. Grund seien die anhaltenden Angriffe der vom Iran unterstützten Gruppe im Roten Meer und im Golf von Aden, gab das Weiße Haus bekannt.
Die Einstufung bedeutet, dass weiterreichende Sanktionen gegen die schiitische Miliz verhängt werden können, die zuletzt auch immer wieder Raketen auf den Süden von Israel abgefeuert hatte.

Diese Angriffe sind ein klares Beispiel für Terrorismus, eine Verletzung des Völkerrechts, eine große Bedrohung für Menschenleben und den Welthandel - und sie gefährden die Bereitstellung humanitärer Hilfe.

Hochrangige US-Regierungsvertreterin

Trump hatte Huthi schon mal auf Terrorliste gesetzt

Nach dem Einzug von Präsident Joe Biden ins Weiße Haus hatte die US-Regierung die Terror-Einstufung der Miliz Anfang 2021 rückgängig gemacht. Das Außenministerium erklärte zur Begründung, die Einstufung könnte die internationale Krisenhilfe für den Jemen erschweren.
Im verarmten Jemen herrscht seit 2014 Bürgerkrieg, ein Großteil der Bevölkerung lebt in Gebieten, die von den Huthi kontrolliert werden. Nach UN-Angaben leiden Millionen Menschen unter Hunger. Die Vorgänger-Regierung von Präsident Donald Trump hatte die Miliz an einem ihrer letzten Tage im Amt zur Terrororganisation erklärt.
Die USA unterscheiden bei Terror-Einstufungen zwischen weltweit agierenden Terroristen ("Specially Designated Global Terrorists", SDGT) und ausländischen Terrororganisationen ("Foreign Terrorist Organizations", FTO). Die Unterscheidung spielt eine Rolle bei den mit der Einstufung verbundenen Sanktionen.

Huthi-Attacken auf Handelsschiffe im Roten Meer

Die vom Iran unterstützten Rebellen haben seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas zahlreiche Schiffe im Roten Meer angegriffen. Sie sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten selbsternannten "Achse des Widerstands", zu der neben der Hamas auch die Hisbollah im Libanon gehört. Nach eigenen Angaben zielen die Huthi mit ihren Angriffen in erster Linie auf Schiffe mit Verbindung zu Israel.
Archiv: Stammesangehörige der Houthi-Rebellen ihre Waffen hoch, während sie an einer Versammlung teilnehmen am 13.12.2018.
Seit der Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hamas starten auch Huthi-Rebellen aus dem Jemen wieder mehr Angriffe. Wie gefährlich kann die Miliz werden?04.12.2023
Wegen der Angriffe auf die wichtige Schifffahrtsroute leiten viele Reedereien ihre Handelsschiffe inzwischen um. Als Reaktion hatten die USA und Großbritannien Ende vergangener Woche erstmals Stellungen der Miliz im Jemen bombardiert. Die USA führten in der Folge weitere Angriffe aus.

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