Heiliges Jahr 2025: Papst öffnet die Heilige Pforte in Rom

    Papst öffnet Heilige Pforte:2025: Das Heilige Jahr der Hoffnung

    von Andreas Postel und Valerie Nusser, Rom
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    Über 30 Millionen Pilger aus aller Welt werden zum Heiligen Jahr 2025 in Rom erwartet. Papst Franziskus ruft sie als "Pilger der Hoffnung" in die Ewige Stadt.

    Papst Franziskus öffnet zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit 2016 die Heilige Pforte des Petersdoms.
    Wurde seit 2016 nicht geöffnet: Mit der Öffnung der Heiligen Pforte des Petersdom beginnt an Heiligabend das Heilige Jahr 2025.
    Quelle: dpa

    Nur alle 25 Jahre werden die vier Heiligen Pforten in Rom geöffnet. Sie sind das Hauptziel der Pilger. Eine Ausnahme machte Franziskus 2016 mit dem außerordentlichen Heiligen Jahr der Barmherzigkeit. 2025 steht nun wieder ein reguläres Heiliges Jahr an. Auftakt ist die Öffnung der Heiligen Pforte an Heiligabend durch den Papst höchstpersönlich mit anschließender Christmette.

    Heiliges Jahr unter dem Motto "Spes non confundit"

    Das Kirchenoberhaupt der weltweit 1,4 Milliarden Katholiken hat das Heilige Jahr unter das Motto "Spes non confundit" (zu Deutsch: "Die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen") gestellt. Die Hoffnung also im Zentrum des Heiligen Jahres 2025. Seit Jahren spricht Papst Franziskus vom "dritten Weltkrieg in Stücken". Jeden Sonntag sendet er vom Fenster seines Arbeitszimmers im Apostolischen Palast aus Appelle für Frieden in der Welt.
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    Die zehn Engelsstatuen auf der Ponte Sant'Angelo wurden im Jahr 1688 erschaffen. Nun werden sie restauriert, damit Rom in neuem Glanz erstrahlt. Denn 2025 ist das Heilige Jahr. 21.10.2024 | 2:05 min
    "Die Hoffnung ist ein Geschenk und zugleich eine Aufgabe für jeden Christen", schreibt der Papst in seinem neuen Buch "Die Hoffnung ist ein Licht in der Nacht". Hoffnung sollen Millionen Pilger im Heiligen Jahr 2025 nun also finden - und diese dann auch nach Hause tragen. Der Vatikan hat viele Veranstaltungen geplant, um die Pilger zu inspirieren.

    Waffenstillstand, Abschaffung der Todesstrafe, Klima

    Der Bogen der Themen ist weit gespannt: Vom Waffenstillstand über die Abschaffung der Todesstrafe bis hin zu den "ökologischen Schulden", zu denen sich wohlhabendere Länder endlich bekennen sollen. Die Themen spiegeln die fast 12-jährige Amtszeit von Franziskus wider. Den Menschen nahe zu sein, besonders denen "an den Rändern", wie er nicht müde wird zu betonen. Das "gemeinsame Haus" zu schützen und von Naturvölkern zu lernen. Gegen das herrschende Modell des Kapitalismus zu halten. Der Heilige Vater fordert seit seinem Amtsantritt 2013 eine Umkehr, besonders in den westlichen Ländern.
    Papst Franziskus während einer akademischen Sitzung bei einem päpstlichen Besuch an der Universität KU Leuven
    In Belgien hat Papst Franziskus mit Betroffenen sexualisierter Gewalt durch Geistliche gesprochen. Der belgische König hatte zuvor die schleppende Aufarbeitung kritisiert.28.09.2024 | 0:19 min

    Kirche und Heiliges Jahr für alle?

    Für das Heilige Jahr 2025 hat der Vatikan auch über 30 Jubiläumsfeiern geplant, unter anderem für Jugendliche, Regierungsvertreter und Migranten. Missbrauchsbetroffene werden bei der "Jubiläumsfeier des Trostes" erwähnt.
    Eine offizielle Feier für die LGBTQIA+-Community wurde vor wenigen Tagen vom Vatikan abgesagt und dann doch wieder in den Jubiläumskalender aufgenommen. Und dabei spricht der Papst bei jeder Gelegenheit von einer Kirche "per tutti". Einer Kirche für alle.
    Bischof Christian Stäblein, geistlicher Leiter der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, predigt bei der Christvesper im Berliner Dom.
    Am Heiligabend war die Botschaft in vielen Kirchen klar: Gerade in schwierigen Zeiten kann Weihnachten Trost und Zusammenhalt spenden. 24.12.2024 | 1:43 min
    Der Anspruch, das Heilige Jahr für alle zu gestalten, lässt auch bei anderen zentralen Anliegen des Heiligen Vaters Fragen offen. Die meisten Katholiken in den Peripherien, zu denen der Papst am liebsten reist, können sich die teure Heilig-Jahr-Reise nach Rom nicht leisten und vom Vatikan gibt es keinen "Reisebonus".

    Jubiläums-Kit für 79 Euro

    Für die Glücklichen, die nach Rom kommen können, liegen dafür bereits die ersten Souvenirs in den Shops bereit. Der offizielle Shop des Vatikans bietet ein Jubiläums-Kit für 79 Euro an - mit Hoodie, Turnbeutel, Broschüre und Rosenkranz. Damit sollen, verspricht die Werbung, die Pilger "die tiefere Bedeutung des Jubiläums 2025" erleben können. Rund ums Heilige Jahr ein lukratives Geschäft mit Souvenirs und Unterkünften. Vergeblich sucht man dagegen besonders nachhaltige und umweltschonende Konzepte.
    15.12.2024, Frankreich, Ajaccio: Papst Franziskus wird bei seiner Ankunft auf dem internationalen Flughafen von Ajaccio anlässlich seines eintägigen Besuchs auf der französischen Insel Korsika von den örtlichen Behörden begrüßt.
    Papst Franziskus ist zu Besuch auf der Mittelmeerinsel Korsika. Dort wird er auf einem Glaubenskongress die Abschlussrede halten und sich mit Frankreichs Präsident Macron treffen. 15.12.2024 | 0:18 min

    Ablass beim Durchschreiten der Heiligen Pforte

    Ob Umweltschutz, Straferlasse für Häftlinge oder Kapitalismuskritik. Wie stark die Pilger die Herzensthemen des Papstes im Heiligen Jahr voranbringen können, wird sich zeigen. Der vollkommene Ablass, "den Erlass und die Vergebung der Sünden, der den Seelen im Fegefeuer zukommt", ist jedoch allen Pilgern beim Durchschreiten der Heiligen Pforte sicher - sofern sie die Voraussetzungen erfüllen, die das oberste Gericht der Katholischen Kirche dafür festgelegt hat. Mit der Öffnung einer Heiligen Pforte im römischen Gefängnis Rebibbia, setzt der Papst für Häftlinge weltweit zu Beginn des Heiliges Jahres jedenfalls ein ganz besonderes Zeichen.

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    Quelle: ZDF

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