Boykott der Opposition:Georgien: Ultrarechter zum Präsidenten gewählt
Die Wahlversammlung in Georgien hat den Kandidaten der Regierungspartei, den ultrarechten Kawelaschwili, zum neuen Präsidenten gewählt. Die Opposition boykottierte die Abstimmung.
In Georgien hat die Wahlversammlung den Kandidaten der Regierungspartei, den ultrarechten Micheil Kawelaschwili, zum neuen Präsidenten gewählt. Die Proteste in Tiflis halten an.14.12.2024 | 2:44 min
Die Wahlversammlung in Georgien hat den Kandidaten der Regierungspartei Georgischer Traum, den ultrarechten Micheil Kawelaschwili, zum
neuen Präsidenten gewählt. Das von der Opposition boykottierte Gremium wählte Kawelaschwili am Samstag mit 224 Stimmen für eine fünfjährige Amtszeit zum Staatschef.
Während der Abstimmung demonstrierten vor dem Parlament in Tiflis Hunderte Menschen gegen die Wahl des ehemaligen Fußballprofis.
Georgien: Proteste halten an
Quelle: epa
Präsident wird von Wahlversammlung bestimmt
Das georgische Staatsoberhaupt wird aufgrund einer 2017 verabschiedeten Verfassungsänderung nicht mehr wie bisher direkt vom Volk gewählt, sondern von einer 300-köpfigen Wahlversammlung aus Parlamentsabgeordneten und Lokalpolitikern.
Die Opposition boykottiert die Abstimmung: Da sie das Ergebnis der von Betrugsvorwürfen überschatteten Parlamentswahl von Ende Oktober nicht anerkennt, nehmen ihre Abgeordneten nicht an der Arbeit des Parlaments teil.
Die georgische Regierung hat die EU-Beitrittsverhandlungen auf Eis gelegt. Ob die pro-europäische Opposition sich noch durchsetzen kann, berichtet ZDF-Reporter Felix Klauser.05.12.2024 | 1:08 min
Pro-EU-Proteste in Georgien: Gewalt und Festnahmen
In der ehemals zur Sowjetunion gehörigen Kaukasusrepublik Georgien gehen seit gut zwei Wochen täglich pro-europäische Demonstranten gegen die Moskau-freundliche Regierung auf die Straße. Dabei kam es zu Gewalt. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer gegen die Demonstranten ein, insgesamt wurden mehr 400 Menschen festgenommen.
Bei den Protesten in Georgien ist es zu schwerer Gewalt gekommen. In Tiflis griffen maskierte Männer friedliche Demonstranten an, die Polizei soll nicht eingegriffen haben.08.12.2024 | 0:18 min
Die jüngste Welle pro-europäischer Proteste in Georgien war Ende November durch die Entscheidung der Regierung ausgelöst worden, die
Beitrittsverhandlungen mit der
EU bis ins Jahr 2028 auf Eis zu legen. Für Samstag sind an mehreren Orten in der georgischen Hauptstadt Proteste geplant. Die Lage in Georgien ist seit der Parlamentswahl vom 26. Oktober stark angespannt.
Die Regierungspartei Georgischer Traum hatte dabei laut offiziellem Wahlergebnis eine deutliche Mehrheit errungen. Die Opposition wirft ihr jedoch Wahlbetrug vor. Präsidentin Surabischwili hat angekündigt, auch nach der geplanten Amtseinführung ihres Nachfolgers am 29. Dezember an ihrem Posten festhalten zu wollen.
Tausende protestieren in Georgien gegen die Regierung. Die reagiert im Konflikt mit der pro-europäischen Opposition mit Razzien und Festnahmen. Beobachter beklagen Polizeigewalt.
Felix Klauser, Tiflis
Quelle: AFP, dpa