Wahlen in Frankreich: Linksbündnis siegt, RN auf Platz drei

    Vorläufiges Endergebnis:Linksbündnis gewinnt Wahlen in Frankreich

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    Bei den Wahlen in Frankreich hat überraschend das Linksbündnis gewonnen. Die Rechtspopulisten von Marine Le Pen landen auf Platz drei. Eine klare Mehrheit hat allerdings niemand.

    Wahl in Frankreich
    Überraschung in Frankreich: Nach der zweiten Runde der Parlamentswahl feiern die Anhänger des Linksbündnisses in Paris. Der Rassemblement National gibt sich kämpferisch.08.07.2024 | 2:15 min
    Das Linksbündnis Nouveau Front populaire hat die Parlamentswahl in Frankreich gewonnen. Die Koalition, die angetreten war, um den erwarteten Sieg der extremen Rechten zu verhindern, erhielt in der zweiten Runde der Wahl am Sonntag die meisten Sitze. Die rechtspopulistische Partei RN von Marine Le Pen landete noch hinter der zentristischen Allianz von Präsident Emmanuel Macron auf dem dritten Platz.
    Sitzverteilung in Frankreich
    ZDFheute Infografik
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    Rechtspopulisten verpassen Wahlsieg deutlich

    Nach Auszählung der Stimmen erreicht keiner der drei Blöcke die für eine Mehrheit in der 577 Sitze umfassenden Nationalversammlung nötigen 289 Sitze. Das Linksbündnis bekam demnach 180 Sitze, Macrons Allianz 163 und der rechtspopulistische Rassemblement National 143 Sitze.
    Ungeachtet des verpassten Wahlsiegs war es für den RN dennoch das beste Ergebnis der Historie. Bei ihrem bislang größten Erfolg hatte die Partei es im Jahr 2022 auf 89 Sitze gebracht.
    Parlamentswahl in Frankreich
    Nach der Wahl in Frankreich feierten tausende Anhänger der Linken das Ergebnis im ganzen Land. Bei nächtlichen Kundgebungen kam es unter anderem in Paris auch zu Ausschreitungen.08.07.2024 | 0:14 min

    Premierminister kündigt Rücktritt an

    Ein Parlament ohne klare Mehrheitsverhältnisse ist im modernen Frankreich eine Neuheit. Damit könnten dem Land politische Turbulenzen bevorstehen. "Unser Land steht vor einer noch nie dagewesenen politischen Situation und bereitet sich darauf vor, in einigen Wochen die Welt zu empfangen", sagte Premierminister Gabriel Attal mit Blick auf die Olympischen Spiele in diesem Jahr. Im Laufe des Montags wollte er Präsident Macron seinen Rücktritt anbieten.
    Angesichts des sportlichen Großevents sei er jedoch auch bereit, im Amt zu bleiben, "so lange es die Pflicht verlangt", erklärte Attal. Die Amtszeit Macrons dauert noch drei Jahre. Seine Missbilligung der Entscheidung Macrons, nach dem Debakel bei der Europawahl für dessen Allianz die Nationalversammlung aufzulösen und Neuwahlen anzusetzen, brachte Attal so deutlich wie noch nie auf den Punkt. "Ich habe mir diese Auflösung nicht ausgesucht", sagte er.
    Quelle: AP, ZDF

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