MSC: Von der Leyen will Sonderklausel für Verteidigung

    Von der Leyen in München:Verteidigung: Lockere Schuldenregeln gefordert

    |

    EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen will höhere Verteidigungsausgaben ermöglichen. Grund sind unter anderem Bedrohungen durch Russland und der Kurs der neuen US-Regierung.

    Ursula von der Leyen am 14.02.2025.
    Ursula von der Leyen will mehr Ausgaben für die Verteidigung in Europa ermöglichen.
    Quelle: AFP

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will über die Aktivierung einer Sonderklausel zu den europäischen Schuldenregeln höhere Verteidigungsausgaben ermöglichen. "Ich werde vorschlagen, die Ausweichklausel für Verteidigungsinvestitionen zu aktivieren", sagte sie bei der Münchner Sicherheitskonferenz.

    Dies wird es den Mitgliedstaaten ermöglichen, ihre Verteidigungsausgaben erheblich zu erhöhen.

    Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin

    Hintergrund des Vorschlags von der Leyens sind insbesondere die Bedrohungen durch Russland und die Ankündigung der USA, künftig deutlich weniger sicherheitspolitische Verantwortung für Europa übernehmen zu wollen. Man werde die Verteidigungsausgaben erheblich erhöhen müssen, sagte von der Leyen.
    J.D. Vance auf dem Podium der Münchner Sicherheitskonferenz
    Auch US-Vize J.D. Vance sprach auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Seine Rede im Video.14.02.2025 | 18:45 min

    USA unter Trump fordern höhere Verteidigungsausgaben

    Druck kommt dabei auch von dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump, der von den Mitgliedern der Nato in der EU fordert, künftig fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts auszugeben. Für die Bundesrepublik und viele andere Staaten würde dies bedeuten, dass sie ihre Verteidigungsausgaben mehr als verdoppeln müssten.
    Derzeit geben die 27 EU-Mitgliedstaaten nach Angaben von der Leyens im Schnitt lediglich rund zwei ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung aus. Schon eine Steigerung von knapp unter zwei Prozent auf mehr als drei Prozent bedeute Hunderte von Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen jedes Jahr, erklärte von der Leyen.
    Nato-Länder, die Zwei-Prozent-Ziel erreichen

    ZDFheute Infografik

    Ein Klick für den Datenschutz
    Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
    SGS Röller
    Auf der Münchner Sicherheitskonferenz haben die USA einen neuen sicherheitspolitischen Kurs angekündigt. Was das bedeutet, schätzt ZDF-Korrespondent Ulf Röller ein. 14.02.2025 | 1:11 min

    Verteidigungsausgaben in Milliardenhöhe nötig

    Schätzungen der EU-Kommission zufolge sind in den nächsten zehn Jahren zusätzliche Verteidigungsinvestitionen in Höhe von rund 500 Milliarden Euro erforderlich. Als mögliche EU-Projekte gelten dabei zum Beispiel ein europäisches Luftverteidigungssystem und eine verstärkte Sicherung der östlichen Landgrenze der Union.
    Die sogenannte allgemeine Ausweichklausel, die in den EU-Schuldenregeln verankert ist, ermöglicht EU-Ländern, vorübergehend von ihren Haushaltsplänen, und damit den Obergrenzen für Schulden und Defizit, abzuweichen. Die Ausweichklausel war zuletzt 2020 in der Corona-Krise aktiviert worden. Daneben gibt es die sogenannte nationale Ausweichklausel. Diese legt fest, dass es einem Mitgliedstaat bei Vorliegen außergewöhnlicher Umständen gestattet werden kann, von seinem Haushaltsplan abzuweichen.

    Icon von whatsapp
    Quelle: dpa

    Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie beim ZDFheute-WhatsApp-Channel richtig. Hier erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Zur Anmeldung: ZDFheute-WhatsApp-Channel.

    Quelle: dpa

    Mehr zur Münchner Sicherheitskonferenz