EU-Gipfel nominiert von der Leyen für zweite Amtszeit

    EU-Kommissionschefin:EU-Gipfel nominiert von der Leyen

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    Die 27 EU-Staats- und Regierungschefs haben für eine zweite Amtszeit von EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen gestimmt. Nun muss sie noch das Europaparlament für sich gewinnen.

    Ungarns Orban, Kanzler Scholz und Italiens Meloni auf dem Weg zum Familienbild beim EU-Gipfel in Brüssel.
    Beim EU-Gipfel haben sich die Staats- und Regierungschefs auf die Besetzung der wichtigsten Posten in Brüssel geeinigt. Außerdem legten sie mit der strategischen Agenda ihre Prioritäten für die kommenden fünf Jahre vor.28.06.2024 | 1:44 min
    Der Europäische Rat hat die CDU-Politikerin Ursula von der Leyen für eine zweite Amtszeit als Präsidentin der EU-Kommission nominiert. Das Gremium der Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten beschloss zudem, dass der frühere portugiesische Regierungschef António Costa nächster Präsident des Europäischen Rates wird und die estnische Regierungschefin Kaja Kallas zur neuen EU-Außenbeauftragten ernannt werden soll.
    Das teilten mehrere Delegationen am Donnerstag in Brüssel am Rande eines EU-Gipfels mit. 
    Dank einer Einigung der großen europäischen Parteienfamilien Mitte der Woche war es schon vor Gipfelbeginn so gut wie sicher gewesen, dass die Spitzenposten an von der Leyen, den Sozialdemokraten Costa und die Liberale Kallas vergeben werden.
    ZDF-Korrespondent Ulf Röller zugeschaltet aus Brüssel, im Gespräch mit Moderator Ralph Szepanski im Studio.
    Neben Ursula von der Leyen sind Antonio Costa und Kaja Kallas gesetzt für die EU-Spitzenposten. Wie sicher diese Nominierungen sind, berichtet ZDF-Korrespondent Ulf Röller.27.06.2024 | 1:01 min

    Präsidentschaft der EU-Kommission wichtigste EU-Position

    Die Präsidentschaft der EU-Kommission gilt als die mit Abstand wichtigste Position, die nach der Europawahl neu zu besetzen ist.
    Dem Amtsinhaber beziehungsweise der Amtsinhaberin sind rund 32.000 Mitarbeiter unterstellt, die unter anderem Vorschläge für neue EU-Gesetze machen und die Wahrung der Europäischen Verträge überwachen.
    Zudem sitzt die Kommissionspräsidentin bei fast allen großen internationalen Gipfeltreffen wie G7 oder G20 als EU-Repräsentantin mit am Tisch.
    Infografik: EU-Kommission

    Europawahl-Ergebnis war Verhandlungsbasis

    Grundlage des Personalpakets ist das Ergebnis der Europawahl vor knapp drei Wochen. Bei ihr erzielte das Mitte-Rechts-Bündnis EVP mit der CDU-Politikerin Ursula von der Leyen als Spitzenkandidatin das mit Abstand beste Ergebnis. Sie will nun im Parlament mit der zweitplatzierten Parteienfamilie der Sozialdemokraten (S&D) und den Liberalen (Renew) eine informelle Koalition bilden. 
    Für die EVP - zu der auch CDU und CSU gehören - verhandelten federführend der polnische Ministerpräsident Donald Tusk und der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis, für die Sozialdemokraten Bundeskanzler Olaf Scholz und der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez.
    Die Liberalen setzten auf Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron und den scheidenden niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte als Verhandlungsführer.
    SGS Ross
    Sollte das Rassemblement National im Parlament tatsächlich eine absolute Mehrheit gewinnen, stünden der EU "stürmische Zeiten" bevor, sagt Frankreich-Experte Jacob Ross.27.06.2024 | 4:34 min

    Scholz gratuliert neu nominiertem EU-Spitzentrio

    Scholz gratulierte dem neuen EU-Spitzentrio. "Ein wichtiges Signal. Mit ihnen können wir schnell und gut vorangehen", schrieb der SPD-Politiker auf X.

    X-Post von Olaf Scholz

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    EVP-Chef Manfred Weber gratulierte ebenfalls: "Tolle Neuigkeiten für die Zukunft Europas", schrieb er auf X. 

    Von der Leyen braucht noch Mehrheit im Parlament

    Damit Ursula von der Leyen eine zweite Amtszeit antreten kann, muss sie nun noch eine Mehrheit des Parlaments hinter sich bringen. Das informelle Bündnis aus EVP, Sozialdemokraten und Liberalen hat theoretisch eine komfortable Mehrheit von etwa 400 der 720 Stimmen.
    Es wird aber für möglich gehalten, dass eine gewisse Zahl von Abgeordneten in der geheimen Wahl von der Fraktionslinie abweicht und der Deutschen nicht ihre Stimme gibt. Deswegen bemüht sich von der Leyen derzeit auch noch um Stimmen von Abgeordneten anderer Parteien, insbesondere um die der Grünen.
    Quelle: AFP, dpa, Reuters

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