Ecuador: Präsident Noboa setzt sich in Stichwahl durch

Ecuador:Präsident Noboa setzt sich in Stichwahl durch

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Mit nur 37 Jahren gewinnt Daniel Noboa bereits zum zweiten Mal die Präsidentenwahl in Ecuador. Der Sohn eines reichen Bananen-Unternehmers steht vor enormen Herausforderungen.

Ecuasor, Olon: Der wiedergewählte Präsident Noboa wendet sich nach der Wahl an seine Unterstützer.
Amtsinhaber Noboa hat die Präsidentschaftswahl in Ecuador gewonnen. Das Land steckt auch wegen zunehmender organisierter Kriminalität in einer massiven Krise.14.04.2025 | 0:18 min
Inmitten einer schweren Sicherheitskrise haben die Ecuadorianer den liberalkonservativen Staatschef Daniel Noboa für eine weitere Amtszeit wiedergewählt.
Der Sohn eines schwerreichen Bananen-Unternehmers erhielt bei der Stichwahl 55,9 Prozent der Stimmen, wie das Wahlamt nach Auszählung fast aller Wahlzettel mitteilte. "Die Tendenz ist mathematisch unumkehrbar", sagte die Leiterin der Behörde, Diana Atamaint.
Seine linke Herausforderin Luisa González aus dem Lager des wegen Korruption verurteilten Ex-Präsidenten Rafael Correa kam auf 44,2 Prozent.
Ein Wahlplakat vor der Präsidentschafts-Stichwahl in Equador
In Ecuador findet die Stichwahl um das Präsidentenamt statt. Der rechtsgerichtete Amtsinhaber Daniel Noboa tritt dabei gegen die Linkspolitikerin Luisa Gonzales an.13.04.2025 | 0:25 min

Rivalin González fordert Neuauszählung

"Das war ein historischer Sieg - es gibt keine Zweifel daran, wer der Gewinner ist", sagte Noboa nach der Bekanntgabe der Ergebnisse.

Ecuador verändert sich und hat einen neuen Weg gewählt.

Daniel Noboa, Präsident Ecuadors

Seine Rivalin zweifelte die Resultate allerdings an. "Wir erkennen das Ergebnis nicht an", sagte González vor ihren Anhängern.

Wir verlangen eine neue Auszählung und dass die Urnen geöffnet werden.

Luisa González, Präsidentschaftskandidatin

Ein Minenarbeiter sitzt neben dem Eingang zu einem Stollen, auf der gegenüberliegenden Seite stapeln sich weiß-rote Säcke mit Material, direkt vor dem Eingang steht eine Schubkarre, ebenfalls beladen mit Säcken.
In den höchstgelegenen Goldminen riskieren Bergleute Leib und Leben. 19.07.2023 | 42:56 min

Drogenbanden gewinnen in dem einst sicheren Land an Boden

Die Herausforderungen für den 37 Jahre jungen Präsidenten sind enorm. Ecuador steckt in einer massiven Sicherheitskrise: Mächtige Drogenbanden machen sich in dem einst recht sicheren Land breit, über die Pazifikhäfen werden große Mengen Kokain vor allem nach Europa und Asien geschmuggelt.
Noboa verhängte den Ausnahmezustand und schickte die Streitkräfte in den Kampf gegen die Gangs.
Viele der knapp 18 Millionen Ecuadorianer sind zudem besorgt über die schlechte Wirtschaftslage. Seit vergangenem Jahr steckt das Land in einer Rezession, Armut und Arbeitslosigkeit haben zugenommen.
Die Zahl der Auswanderungen ist so hoch wie seit 15 Jahren nicht mehr.

Noboa war jüngster demokratisch gewählter Staatschef Ecuadors

Noboa wurde erstmals im Oktober 2023 zum Präsidenten gewählt, nachdem sein Vorgänger Guillermo Lasso nach zwei Jahren im Amt das Parlament aufgelöst und vorgezogene Neuwahlen angesetzt hatte.
Mit damals 35 Jahren war er der jüngste demokratisch vom Volk gewählte Staatschef in der Geschichte Ecuadors. Da Noboa lediglich die reguläre Amtszeit von Lasso zu Ende führte, standen nun nach nur eineinhalb Jahren erneut Wahlen an.
Quelle: dpa

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