Gefängnis-Chaos: Ecuadors Präsident erklärt Ausnahmezustand
Chaos in Gefängnissen:Ecuadors Präsident erklärt Ausnahmezustand
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Die Gewalt in Ecuador hat in den vergangenen Jahren dramatisch zugenommen. Nach Ausschreitungen in mehreren Haftanstalten gilt in dem Land nun der Ausnahmezustand.
Angesichts der chaotischen Zustände in den Gefängnissen in Ecuador hat die Regierung des südamerikanischen Landes den Ausnahmezustand verhängt.
Unter anderem wird das Versammlungsrecht vorübergehend eingeschränkt, hieß es in einem entsprechenden Dekret. Zudem gilt für die kommenden 60 Tage eine nächtliche Ausgangssperre.
Kriminelle Banden hatten sich in den Haftanstalten des Landes heftige Auseinandersetzungen geliefert - die Armee schritt ein.
Quelle: epa
Einsatz von Militär auf den Straßen und in den Gefängnissen
Der Ausnahmezustand beinhaltet weiterhin den Einsatz von Militär auf den Straßen und in den Gefängnissen. Auf Videos war zu sehen, wie schwer bewaffnete Soldaten und Polizisten in eine Haftanstalt einrückten und die Häftlinge in Unterwäsche auf dem Boden des Innenhofes aufreihten.
Die Zeiten, in denen die wegen Drogenhandel, Auftragsmord und organisierter Kriminalität Verurteilten der Regierung gesagt haben, was sie zu tun hat, sind vorbei. Wir übernehmen in den Gefängnissen wieder die Kontrolle.
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Ecuadors Präsident Daniel Noboa
Ecuadors Präsident Daniel Noboa war im November mit dem Versprechen angetreten, gegen die zunehmende Gewalt in dem südamerikanischen Land vorzugehen. Bereits frühere Regierungen hatten in den vergangenen Jahren den Ausnahmezustand zur Erhöhung der Sicherheit verhängt, allerdings ohne großen Erfolg.
Aufseher als Geiseln genommen
Zuletzt hatten sich kriminelle Banden in den Haftanstalten des Landes heftige Auseinandersetzungen geliefert und Aufseher als Geiseln genommen. Dem Chef der mächtigen Bande "Los Choneros", Adolfo Macías alias "Fito", war nach Angaben der Gefängnisverwaltung dabei offenbar die Flucht gelungen.
Macías war bereits 2013 aus dem Gefängnis ausgebrochen
Macías sitzt seit 2011 eine 34-jährige Haftstrafe wegen organisierter Kriminalität, Drogenhandels und Mordes ab. Er war bereits 2013 aus dem Gefängnis ausgebrochen, damals wurde er nach dreimonatiger Flucht wieder gefasst.
Der 44-Jährige war im August nach der Ermordung des Präsidentschaftskandidaten Fernando Villavicencio in das Hochsicherheitsgefängnis in Guayaquil verlegt worden.
Der Bandenchef soll Villavicencio in der Vergangenheit mit dem Tod bedroht haben, Ecuadors damaliger Präsident Guillermo Lasso machte Mitglieder des "organisierten Verbrechens" für den Mord an dem Politiker verantwortlich.
Ecuador: Wahlen im Schatten der Gewalt
Gewalt nahm in den vergangenen Jahren dramatisch zu
Die Gewalt nahm in Ecuador in den vergangenen Jahren dramatisch zu. Mit rund 25 Tötungsdelikten pro 100.000 Einwohner wurde im Jahr 2022 einer der höchsten Werte Lateinamerikas gemessen.
Viele der überfüllten Gefängnisse werden von kriminellen Organisationen kontrolliert, es kommt dort immer wieder zu Kämpfen zwischen Banden.
Quelle: dpa, Reuters, AFP
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