Feuerwehrmänner nach einem Angriff im russischen Belgorod.
Quelle: reuters
Die Behörden der russischen Grenzregion Belgorod haben einen größeren ukrainischen Angriff mit mehreren Toten gemeldet. Durch den Beschuss des Zentrums der gleichnamigen Gebietshauptstadt Belgorod seien 24 Menschen getötet worden, darunter mehrere Kinder, wie der Gouverneur des Gebietes, Wjatscheslaw Gladkow, berichtete.
Neujahrsfeste nach Angriff abgesagt
Weitere 110 Menschen seien verletzt worden. Unabhängig überprüft werden konnten die Angaben zunächst nicht. Der Belgoroder Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow schrieb auf Telegram, dass Massenveranstaltungen zu Neujahr wegen des Angriffs abgesagt werden.
Moskau hat der
Ukraine einen "terroristischen Angriff" auf Zivilisten vorgeworfen. "Um die Anzahl der Opfer des terroristischen Angriffs zu erhöhen, haben sie Streumunition genutzt", sagte der russische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Wassili Nebensia, am Samstag bei einer von
Russland beantragten Sitzung des UN-Sicherheitsrats.
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Russland droht mit Vergeltung
Der Angriff mit 24 Toten und Dutzenden Verletzten werde nicht "ungestraft" bleiben, hatte zuvor das Verteidigungsministerium in Moskau gewarnt. Die Ukraine habe sich in Belgorod ein Sportzentrum, eine Eislaufbahn und eine Universität zum Ziel genommen, sagte Nebensia weiter. Er sprach von einem "absichtlichen, wahllosen Angriff gegen ein ziviles Ziel".
Aus Kiew gab es erst einmal keine offizielle Reaktion. Die Zeitung "Ukrajinska Prawda" schrieb lediglich unter Berufung auf eine anonyme ukrainische Geheimdienstquelle, dass die ukrainische Armee auf militärische Objekte der Russen gezielt habe. Zivilisten seien aufgrund "unprofessioneller Aktionen der russischen Luftverteidigung sowie bewusster und geplanter Provokationen" zu Schaden gekommen.
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Putin sendet Minister nach Belgorod
In Moskau wies unterdessen Präsident
Wladimir Putin den russischen Gesundheitsminister Michail Muraschko an, mit einem Team nach Belgorod zu fliegen. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow laut Agentur Interfax vor Journalisten.
Zwischenzeitlich waren die Menschen in Belgorod dazu aufgerufen worden, sich in Schutzkellern zu verstecken. Zugleich gab es Beschwerden von Anwohnern, dass mehrere Luftschutzräume offenbar abgesperrt und somit nicht zugänglich waren.
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Dramatische Videos in sozialen Netzwerken
In sozialen Netzwerken kursierten zudem Videos, auf denen zahlreiche Rauchsäulen, brennende Autos und beschädigte Hausfassaden zu sehen sind. In einigen Aufnahmen waren außerdem Explosionsgeräusche und schreiende Menschen zu hören. Medienberichten zufolge handelte es sich um den schwersten Beschuss von Belgorod, seit Russland vor knapp zwei Jahren die Ukraine überfallen hat.
Belgorod ist immer wieder von Kampfhandlungen betroffen. Schäden und Opferzahlen stehen dabei allerdings in der Regel in keinem Verhältnis zu denen in der von Russland angegriffenen Ukraine. Erst in der Nacht zum vergangenen Freitag hatte Russland das Nachbarland mit dem bislang
schwersten Angriff überzogen. Laut offiziellen ukrainischen Angaben wurden dabei mindestens 39 Menschen getötet.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
Quelle: dpa, AFP