Russland: Atomwaffenübung ist Reaktion auf Provokationen

    Taktische Atomwaffenübung:Russland: Reagieren auf westliche Provokation

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    Russland und Belarus haben den zweiten Teil ihrer Militärübung zur Nutzung taktischer Atomwaffen begonnen. Laut dem Kreml ist diese eine Reaktion auf "Provokationen" des Westens.

    Das vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlichte Bild soll russische Truppen zeigen, die einen Raketenwerfer für die Militärübung vorbereiten.
    Das vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlichte Bild soll russische Truppen zeigen, die einen Raketenwerfer für die Militärübung vorbereiten.
    Quelle: Russisches Verteidigungsministerium/AP

    Russland und Belarus haben die zweite Phase ihrer taktischen Atomwaffenübung begonnen. Die Übung in Russland solle sicherstellen, dass die Streitkräfte und die Ausrüstung bereit dafür seien, Souveränität und territoriale Integrität beider Länder zu schützen, teilt das russische Verteidigungsministerium weiter mit.
    Der Kreml bezeichnete die Atommanöver als Reaktion auf angebliche Provokationen der USA und ihrer Verbündeten. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte am Dienstag laut russischen Nachrichtenagenturen:

    Diese Provokationen laufen auf täglicher Basis, daher sind solche Übungen und der Erhalt der Kampftüchtigkeit für uns sehr wichtig.

    Dmitri Peskow, Kremlsprecher

    Die Lage auf dem europäischen Kontinent ist nach Angaben Peskows "ziemlich gespannt", was vor allem durch gegenüber Russland feindseligen Entscheidungen in Washington und den europäischen Hauptstädten provoziert werde.
    Annalena Baerbock in Kiew auf der linken Seite. Marietta Slmoka im ZDF heute journal Studio auf der rechten Seite
    Russlands Militär hat im Mai mit Übungen zur Vorbereitung auf Atomwaffen-Einsätze begonnen. Kritik daran gab es von Außenministerin Baerbock im ZDF heute journal.22.05.2024 | 0:34 min

    Atommanöver: Russland testet schnelle Raketen

    Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium mitgeteilt, dass der zweite Teil einer Militärübung zur Nutzung taktischer Atomwaffen mit Belarus begonnen habe. Die beteiligten Einheiten der Luft- und Raketenstreitkräfte hätten die Bestückung der Atomraketen mit Übungssprengköpfen trainiert.
    Dabei seien auch die neuartigen Luft-Boden-Raketen vom Typ Kinschal (Dolch) zum Einsatz gekommen. Kinschal sollen bei einer Reichweite von bis zu 2.000 Kilometern Hyperschallgeschwindigkeit entwickeln können, womit sie von der Flugabwehr kaum abzufangen sind.
    sgs neitzel gause
    Der Westen befinde sich heute im Kampf der demokratischen Systeme gegen eine Diktatur, gegen Russland, zieht der Militärhistoriker Sönke Neitzel Parallelen zum D-Day vor 80 Jahren.07.06.2024 | 5:09 min
    Auf den vom Ministerium veröffentlichten Bildern zum Manöver ist der Aufbau eines Raketenkomplexes Iskander und der Flug von mehreren Kampfflugzeugen des Typs Mig-31 und strategischer Tupolew-Bomber vom Typ Tu-22 zu sehen.

    Manöver als Drohgebärde Putins?

    Taktische Kernwaffen können punktuell gegen gegnerische Truppen und andere militärische Ziele eingesetzt werden. Sie haben in der Regel eine deutlich geringere Sprengkraft als die insbesondere zur Abschreckung entwickelten strategischen atomaren Interkontinentalraketen. Angesichts westlicher Waffenlieferungen an die Ukraine, die sich seit mehr als zwei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg wehrt, gilt das Manöver als zusätzliche Drohgebärde von Kremlchef Wladimir Putin.



    TN: Atomwaffenübung - Was steckt dahinter?
    Putin hat ein Atomwaffen-Manöver angeordnet, als Reaktion auf westliche Waffenlieferungen. ZDFheute live ordnet ein.06.05.2024 | 28:03 min
    Russland hatte den ersten Teil der Übung seiner nichtstrategischen Atomstreitkräfte vor rund drei Wochen begonnen. Belarus beteiligt sich daran, weil Putin im vergangenen Jahr die Stationierung taktischer Atomwaffen auch in der mit Moskau verbündeten Ex-Sowjetrepublik veranlasst hatte.
    Westliche Verbündete hatten der Ukraine zuletzt auch erlaubt, von ihnen gelieferte Waffen gegen militärische Ziele in Russland einzusetzen.
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    Quelle: dpa, Reuters

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