Erneute Unwetter in Deutschland:Niedersachsen: Familie von Blitz getroffen
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Über Teile Deutschlands sind seit Sonntagnachmittag und in der Nacht erneut Gewitter mit Starkregen gezogen. Es gab einen Toten, Verletzte, Überflutungen und vollgelaufene Keller.
Nach heftigem Starkregen gab es viele Überschwemmungen, besonders in Schleswig-Holstein. Eine Familie in Niedersachsen wurde unter einem Baum vom Blitz getroffen und teils schwer verletzt.22.07.2024 | 1:30 min
Heftige Gewitter mit Starkregen haben neben vollgelaufenen Kellern auch für schwere Verletzungen gesorgt. Feuerwehr und Polizei waren vielerorts im Einsatz.
Familie unter Baum von Blitz getroffen
Bei einem Blitzeinschlag in einem Park im niedersächsischen Delmenhorst wurden acht Mitglieder einer Familie verletzt, die unter einem Baum gesessen hatten. Ein fünfjähriger Junge und ein 14-jähriges Mädchen wurden laut Polizei reanimiert und mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Die anderen Familienmitglieder wurden ebenfalls in Krankenhäuser gefahren.
In einem Park in Delmenhorst schlägt ein Blitz in einen Baum ein. Darunter sitzt eine Familie. Alle sechs Menschen werden verletzt.
Quelle: dpa
Auch im Südwesten von Niedersachsen hatte es schwere Gewitter mit Starkregen gegeben. Mancherorts fielen rund 29 Liter pro Quadratmeter pro Stunde, wie eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sagte. Laut dem DWD wird es in der Region nun etwas kühler und unbeständiger.
Zugspitze: 18-Jähriger von Blitz erschlagen
Auf dem Gipfel der Zugspitze wurde ein 18-Jähriger von einem Blitz erschlagen. Der junge Mann aus Viersen in Nordrhein-Westfalen war während eines plötzlichen heftigen Gewitters am Sonntag mit zwei Begleitern unweit der Terrasse der Bergstation auf Deutschlands höchstem Berg unterwegs, wie die Grenzpolizei in Murnau am Staffelsee am Montag mitteilte.
Nach Angaben der Beamten konnte ein Notarzt der Bergwacht nur noch den Tod des jungen Mannes feststellen, seine Begleiter mussten von einem Kriseninterventionsteam psychologisch betreut werden. Hilfsmaßnahmen durch die Bergwacht verzögerten sich demnach, weil während des Unwetters keine Rettungshubschrauber den Berg anfliegen konnten. Auch die Strecke der Zugspitzbahn war wegen des Gewitters zwischenzeitlich gesperrt worden.
Eine Stadt in Schleswig-Holstein war besonders betroffen: In Quickborn im Kreis Pinneberg gab es mehr als 200 Feuerwehreinsätze. Das Gewitter am frühen Abend brachte dem Kreisfeuerwehrverband zufolge sehr viel Regen und starken Wind mit sich.
Im Tagesverlauf gibt es einen freundlichen Sonne-Wolken-Mix, im Süden kommt es am Vormittag zu Schauern und Gewittern. Die Höchsttemperaturen liegen dabei zwischen 20 und 27 Grad.22.07.2024 | 2:49 min
An einigen Einsatzstellen seien Personen zeitweise vom Wasser eingeschlossen worden. Einige Unwetter-Betroffene bekamen in der Hauptfeuerwache Quickborn Unterschlupf. Zwischenzeitlich habe es einen großflächigen Stromausfall gegeben.
Auch Hessen schwer getroffen
Auch in Teilen Hessens rückten Polizei und Feuerwehr mehrfach aus. Im Kreis Kassel gab es nach Polizeiangaben überschwemmte Unterführungen, umgestürzte Bäume und herumgeschleuderte Gegenstände.
"Die Häufung solcher Wetterextremereignisse ist sehr wohl mit dem Klimawandel in Verbindung zu bringen", sagt ZDF-Meteorologin Katja Horneffer zur Hochwasserlage in Süddeutschland.03.06.2024 | 3:34 min
In Söhrewald stürzte ein Baum auf ein Wohnhaus, das dadurch unbewohnbar wurde. Verletzte gab es hier nicht.
Bei Fulda war die A4 für circa zwei Stunden gesperrt - wegen extremer Überschwemmung beim nahen thüringischen Gerstungen. In der Folge bildete sich laut Polizei ein vier Kilometer langer Stau.
Vollgelaufene Keller in Bremen und Genthin
Die Feuerwehr Bremen rückte nach eigenen Angaben am Sonntagabend mehr als 60 Mal wegen des starken Regens aus. In den meisten Fällen mussten die Einsatzkräfte demnach vollgelaufene Keller auspumpen.
Im Norden Sachsen-Anhalts in der Stadt Genthin liefen laut der zuständigen Rettungsleitstelle mehrere Keller und Tiefgaragen mit Regenwasser voll. Zudem seien einige Straßen überschwemmt und durch umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste versperrt worden.
Schwere Gewitter führen zu Hochwasser und starken Überflutungen. In Sturzbächen flutet das Wasser das Land, sodass die Feuerwehr vielerorts ausrücken muss. 22.07.2024 | 3:04 min
Unfälle auf nasser Fahrbahn der A2
In Nordrhein-Westfalen gab es zwei Unfälle auf der regennassen Fahrbahn der A2. In beiden Fällen kam es zu Aquaplaning, da die Fahrer zu schnell fuhren, wie die Polizei mitteilte. Dabei wurde ein Mann schwer und ein Mann leicht verletzt.
Quelle: ZDF
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Die Aussichten für den Wochenbeginn
Die Gefahr durch Unwetter ist zunächst noch nicht vorüber. Laut Wetterdienst gibt es am Montag im Osten und Südosten noch gebietsweise Starkregen, vereinzelt mit Gewittern. Nachmittags entstehen im Südosten erneut einzelne Gewitter, lokal eng begrenzt mit Starkregen und kleinkörnigem Hagel nicht ausgeschlossen.
Ab Dienstag setzt sich von Westen her allmählich eine Hochdruckzone durch. Mit ihr gelange etwas trockenere Luft ins Land. "Nur im Südosten hält sich weiterhin die vorher wetterbestimmende schwül-warme und instabile Luftmasse", hieß es laut Vorhersage. Dort sind Gewitter möglich.
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