"Safer Internet Day": Im Escape Room Fake News entlarven
"Safer Internet Day" 2025:Im Escape Room Falschmeldungen entlarven
von Sophia Seitz
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Täuschend echte Bilder oder Clips: Wie Jugendliche und auch Erwachsene am "Safer Internet Day" lernen können, Fake News, Deepfakes und Extremismus zu entlarven.
Medienkompetenz erleben - und das möglichst praxisnah. In diesem Escape Room lernen Schülerinnen und Schüler viel über Gefahren im Internet.
Quelle: Museum für Kommunikation/Daniel Karmann
Die Tür fällt mit einem leisen Klacken ins Schloss und die siebte Klasse der Mittelschule Thalmässing steht plötzlich im Mittelpunkt eines digitalen Kriminalfalls. Die Ermittelnden durchstöbern ein Teenagerzimmer und einen Hackerraum. Sie sammeln Beweisstücke, entwirren Hinweise und lösen Rätsel, um den Fall zu knacken.
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Escape Room gegen Cyberkriminalität: Medienkompetenz praktisch erleben
Medienerziehung an der Mittelschule Thalmässing bedeutet nicht nur, theoretisch über die Gefahren im Internet zu sprechen, sondern sie praktisch im Escape Room "Cyberforce Academy" zu erfahren. Für die siebte Klasse geht es gemeinsam mit der Schulsozialarbeiterin und der Klassenlehrerin auf einen Ausflug nach Nürnberg.
Mit dem Präventionsprojekt Escape Room wird hier eine Möglichkeit geschaffen, Kindern und Jugendlichen auf spielerische Art über Gefahren der digitalen Welt aufzuklären und ihnen Medienkompetenz zu vermitteln.
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Kooperation zwischen Museum für Kommunikation und Polizei
"Man merkt richtig, wie motiviert die Kinder sind, das Thema spielerisch anzugehen, ich glaube, das bleibt ihnen in Erinnerung", betont die Klassenlehrerin Melissa Feyerlein, während ihre Klasse in Teams nach Hinweisen sucht. Das Projekt entstand in Kooperation zwischen dem Museum für Kommunikation in Nürnberg und der Polizei Mittelfranken.
Im Rahmen des Safer Internet Days 2025, der sich unter dem Motto "Keine Likes für Lügen!" mit den Gefahren von Fake News und Deepfakes beschäftigt, hat die Klasse der Mittelschule im Landkreis Roth die Gelegenheit, diese Themen auf spannende Weise im Escape Room zu erleben.
Eine Ende Januar 2025 veröffentlichte Sonderauswertung der PISA-Studie durch die TU-München zeigt deutliche Defizite bei der Informationskompetenz von Jugendlichen. Samuel Greif vom Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien an der TUM sieht bei vielen Schülern "einen erheblichen Nachholbedarf beim kritischen und reflektierten Umgang mit Informationen im Internet."
Zwar können den Ergebnissen zufolge mehr als zwei Drittel der 15-jährigen Informationen im Internet finden, aber nur 47 Prozent fühlen sich in der Lage, die Qualität dieser Informationen zu beurteilen. Demnach besonders besorgniserregend: Nur elf Prozent der Schüler sind sicher in der Identifikation von Fake News. Viele verlassen sich eher auf soziale Netzwerke als auf seriöse Nachrichtenquellen. Und ein Drittel überprüft überhaupt nicht, ob die verbreiteten Informationen korrekt sind.
Deborah Woldemichael, Leiterin der EU-Initiative "klicksafe", empfiehlt, zur Erkennung von Fake News immer die W-Fragen (Wer, Was, Wie, Wann) zu stellen und Quellen zu vergleichen oder Bilder mittels Rückwärtssuche auf Manipulation zu prüfen.
Zudem betont sie, dass Eltern und Lehrkräfte regelmäßig mit Kindern und Jugendlichen über aktuelle Themen und mögliche Desinformation sprechen sollten, um ihnen zu helfen, seriöse Nachrichtenquellen zu erkennen.
Nach der Erfahrung im Escape Room bespricht Johannes Mayer, Präventionsbeauftragter der Polizei Mittelfranken, mit der siebten Klasse, wie sie sich in Zukunft besser vor digitalen Gefahren schützen können.
Die Schülerinnen und Schüler nehmen unter anderem mit: Es ist wichtig, extremistische Inhalte oder verdächtige Personen auf Plattformen wie TikTok oder Instagram zu melden und gegebenenfalls zu blockieren. Mayer betont: "Besser einmal zu viel, als einmal zu wenig melden - so kriegen wir das Internet ein Stück weit sauberer."
Quelle: dpa
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