FAQ
Wiesn in München:Was Sie übers Oktoberfest wissen müssen
von Brigitte Saar, München
Die Maß kostet heuer bis zu 14,90 Euro, sechs Millionen Besucher sollen kommen. Und auch sonst ist auf der Theresienwiese vieles wieder XXL. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
18 Tage lang wird in München gefeiert - vom 17. September bis 3. Oktober. Los ging es am Samstag Punkt 12 Uhr mit dem traditionellen Fassanstich durch den Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter. Die erste gezapfte Maß überreicht er dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder.
Bier, Karussell und Co.: Wie teuer ist das Oktoberfest?
Flanieren gibt’s für null Euro. Fast alles andere ist teurer geworden. Die hohe
Inflation, insbesondere die Strompreise, aber auch die Sprit- und Lebensmittelkosten setzen den Wirten und den Schaustellern zu. Die Fahrt in der Achterbahn oder im großen Karussell bleibt oft nur knapp unter der Zehn-Euro-Grenze. An den ersten beiden Dienstagen ist Familientag auf der Wiesn, mit ermäßigten Fahrpreisen.
Die Maß kostet im Schnitt 81 Cent mehr als letztes Jahr - die teuerste gibt’s in der "Vinzenz Murr Metzgerstubn" für 14,90 Euro, am günstigsten ist es auf dem "Familienplatzl" mit 12,60 Euro für einen Liter Bier. Das halbe Bio-Hendl kann - je nach Zelt - schon mal 25 Euro kosten.
Den (nicht alkoholischen) Durst dürfen die Besucher ab diesem Jahr notfalls umsonst stillen. An vier Stellen gibt es kostenlose Trinkwasserbrunnen, an denen man sich die eigene Plastikflasche vollmachen kann (Glasflaschen sind verboten).
Kann ich noch einen Tisch im Zelt reservieren?
Mittags, insbesondere werktags, ist es meist kein Problem, einen Platz zu finden. Abends und am Wochenende kann es eng werden - da haben die meisten Zelte bereits alle reservierbaren Tische vergeben. Und das, obwohl es insgesamt 120.000 gastronomische Sitzplätze auf der Wiesn gibt.
Ab diesem Jahr besteht die Möglichkeit, über das Portal oktoberfest-booking.com eine Last-Minute-Reservierung zu ergattern, nämlich dann, wenn jemand seine bestehende Reservierung zurückgeben will. 20 Betriebe machen dort mit. Andere Zelte haben eigene Tauschbörsen auf ihren Webseiten. Allerdings: Ein garantierter Tisch ist immer an den Kauf von Gutscheinen gebunden - dem sogenannten Mindestverzehr. In der Regel müssen pro Kopf zwei Maß Bier und ein Hendl abgenommen werden.
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Wo bekomme ich Hilfe auf der Wiesn?
450 Sanitäter haben Dienst auf der Festwiese - sie werden sich um mehr als 5.000 hilfsbedürftige Gäste kümmern. Die Sanitätsstation des Oktoberfests ist wie ein kleines Krankenhaus ausgestattet. Es gibt Ärzte und zwei OPs, in denen vergangenes Jahr an 481 Patienten 217 Meter OP-Faden vernäht wurden. Auf den insgesamt 59 Betten schläft auch so mancher Wiesn-Gast seinen Rausch aus.
Es gibt vor Ort einen mobilen Computertomographen. Der soll die Notaufnahmen der Münchner Krankenhäuser entlasten. Kommt ein Gast nach einem Sturz oder Stoß mit Verdacht auf eine Schädelverletzung in die Station, kann direkt geklärt werden, ob der Patient ins Krankenhaus muss oder nicht.
Der erste Patient kam diesmal übrigens schon zehn Minuten nach Öffnung: Ein junger Mann hatte sich beim Rennen aufs Festgelände verletzt und Schürfwunden zugezogen.
Was darf ich mitnehmen auf die Festwiese?
Mitgebrachte Taschen und Rucksäcke dürfen ein Volumen von höchstens drei Litern haben und nicht größer als 20 cm x 15 cm x 10 cm sein. Ausnahmen gibt es zum Beispiel bei medizinischem Gerät oder Kinderwagen mit Wickeltasche. Letztere dürfen unter der Woche bis 18 Uhr mit auf die Wiesn. An den Wochenenden oder am Feiertag sind Kinderwagen nicht erlaubt - es ist einfach zu voll. In der Nähe des Haupteingangs gibt es eine Gepäckaufbewahrung. Zum Feiern braucht es in der Regel aber nicht viel mehr als die Geldbörse, das Handy und den eigenen Schlüssel.
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Wie sicher ist die Wiesn?
Die Wiesn ist ziemlich sicher. Die Polizei überwacht das Geschehen draußen mit 50 Videokameras und patrouilliert zusätzlich. Jedes Zelt hat einen eigenen Sicherheitsdienst, der auch Dinge wie das sogenannte
"Upskirting" im Blick hat - also, dass auf den Bänken tanzenden Damen nicht mit der Handykamera unter den Dirndlrock geknipst oder gefilmt wird.
An den Wochenenden sind zusätzlich Streetworker-Teams auf der Festwiese unterwegs, die sich um hilflose Personen kümmern und auch schon mal nachfragen, ob der Zungenkuss mit einer Wiesn-Bekanntschaft wirklich gewollt stattfindet oder schon Nötigung ist. Achtung: Auf der Wiesn muss man vermehrt mit Taschendieben rechnen.
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