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Feuer in Los Angeles:Waldbrände: Zahl der Todesopfer steigt auf 16
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Noch immer wüten verheerende Waldbrände rund um die kalifornische Millionenstadt. Die lokalen Behörden bestätigen weitere Todesopfer.
Die Brände in und um Los Angeles sind weiterhin außer Kontrolle. 11.01.2025 | 2:16 min
Die Zahl der Todesopfer infolge der Brände in und um Los Angeles ist nach offiziellen Angaben auf mindestens 16 gestiegen.
Die jüngste Opferzahl geht aus einer am Samstag (Ortszeit) veröffentlichten Liste der Abteilung für Gerichtsmedizin im Verwaltungsbezirk Los Angeles hervor.
Demnach wurden fünf Leichen in und um den Stadtteil Pacific Palisades aufgefunden, elf in und um die Vorstadt Pasadena.
Die Feuerwehr in Los Angeles versucht, die Brände zu löschen und wirft aus der Luft "pausenlos" Löschmittel und Wasser ab, berichtet ZDF-Korrespondent David Sauer aus Los Angeles. 11.01.2025 | 1:41 min
Etwa 12.000 Häuser vernichtet
Bislang waren die Behörden von insgesamt elf Todesopfern ausgegangen. Der jüngsten Bilanz der Brandschutzbehörde zufolge wurden bislang etwa 12.000 Häuser vernichtet. Allein im besonders stark betroffenen Stadtviertel Pacific Palisades wurden demnach mehr als 9500 Hektar Fläche zerstört.
Eigentlich ist im Süden Kaliforniens im Sommer Waldbrandsaison - jedes Jahr gibt es rund 7.000. Auch im Winter können in Kalifornien immer wieder Waldbrände auftreten. Dass die aktuelle Situation um Los Angeles so bedrohlich ist, liegt an mehreren Faktoren: die lange anhaltende Trockenheit beziehungsweise Dürre, das Wetter der letzten Tage und die starken Santa-Ana-Winde.
Der Süden Kaliforniens leidet im Sommer regelmäßig unter Trockenheit. In der Zeit von Mai bis September gibt es zum Beispiel in Los Angeles im Durchschnitt keine Regentage. In der Gegend um Malibu sind seit Anfang Mai nicht mehr als 2,5 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen.
Dennoch waren zu Beginn des Winters die Stauseen gut gefüllt. Grund dafür waren die letzten zwei Jahre, die im gesamten Bundesstaat für viel Regen gesorgt haben. Dadurch konnte auch die Vegetation sprießen. Durch die Trockenheit der letzten Monate ist die Landschaft aus Sträuchern, Gräsern und Harthölzern aber regelrecht ausgedörrt - und nun besonders trocken und leicht entzündlich. Laut des Nationalen Wetterdienstes der USA ist in der Region von Los Angeles die höchste Waldbrandgefahr erreicht - das erste Mal überhaupt in den gesamten USA, dass das im Januar der Fall ist.
Dennoch waren zu Beginn des Winters die Stauseen gut gefüllt. Grund dafür waren die letzten zwei Jahre, die im gesamten Bundesstaat für viel Regen gesorgt haben. Dadurch konnte auch die Vegetation sprießen. Durch die Trockenheit der letzten Monate ist die Landschaft aus Sträuchern, Gräsern und Harthölzern aber regelrecht ausgedörrt - und nun besonders trocken und leicht entzündlich. Laut des Nationalen Wetterdienstes der USA ist in der Region von Los Angeles die höchste Waldbrandgefahr erreicht - das erste Mal überhaupt in den gesamten USA, dass das im Januar der Fall ist.
Hinzu kommt, dass sich die Durchschnittstemperatur in Kalifornien seit 1980 um etwa 1 Grad Celsius erwärmt und sich damit die Zahl der Tage mit trockener Vegetation verdoppelt hat. Zu Beginn der zweiten Januarwoche 2025 fiel die relative Luftfeuchtigkeit unter zehn Prozent - auch ein Faktor, der die Feuer beschleunigen konnte.
Im Winter treten in der Region die Santa-Ana-Winde auf, Fallwinde aus dem Hochplateau hinter der Gebirgskette Sierra Nevada. Die Luft strömt durch die Canyons bergab in Richtung Küste, erwärmt sich durch den Höhenunterschied und wird dadurch sehr trocken. Dabei ist es nicht ungewöhnlich, dass sich starke Winde entwickeln - teils auch in Sturmstärke. So auch in diesen Tagen. Die aktuelle Situation bringt die stärksten Winde seit 2011 hervor: In Zahlen bedeutet das verbreitet um 100 Kilometer pro Stunde - in manchen Stationen wurde sogar volle Orkanstärke mit um 130 Kilometer pro Stunde gemessen. Noch bis nächste Woche sollen die Santa-Ana-Winde anhalten. Danach scheint sich zumindest von der Seite aus das Wetter zu ändern, langfristiger Regen ist aber noch nicht in Sicht.
Durch den Wind und herabfallende Äste können Leitungen beschädigen und neue Feuer entfachen oder Feuerwehrleute und fliehende Menschen auf ihrem Weg behindern. Die von dem Wind getriebenen Flammen bewegen sich unter solchen Bedingungen extrem schnell, Glutherde können weit entfernt neue Feuer anfachen.
Quelle: ZDF/Leonie Imhäuser
Durch den Wind und herabfallende Äste können Leitungen beschädigen und neue Feuer entfachen oder Feuerwehrleute und fliehende Menschen auf ihrem Weg behindern. Die von dem Wind getriebenen Flammen bewegen sich unter solchen Bedingungen extrem schnell, Glutherde können weit entfernt neue Feuer anfachen.
Quelle: ZDF/Leonie Imhäuser
Am Samstag hatten sich die Brände auch auf bis dahin unberührte Viertel von Los Angeles ausgedehnt, die Behörden ordneten in weiteren Stadtteilen Evakuierungen an.
Brände bei Los Angeles
ZDFheute Infografik
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Wetterbedingungen könnten weitere Feuer begünstigen
Die nationale Wetterbehörde der USA warnte mindestens bis Anfang kommender Woche vor Wetterbedingungen, die weitere Brände begünstigen oder zur Ausdehnung bestehender Feuer führen könnten.
Seit Dienstag waren rund um die südkalifornische Millionenstadt mehrere große Brände ausgebrochen, die durch starken Wind angefacht wurden und sich explosionsartig ausbreiteten.
Mehr als 180.000 Menschen mussten in den vergangenen Tagen ihre Häuser verlassen, unter ihnen zahlreiche Hollywood-Stars und andere Prominente.
Briefe an Trump
Barger, die ebenfalls Republikanerin ist, schrieb auch mit Blick auf den Wiederaufbau in den nächsten Jahren in und um Los Angeles in der Einladung, man freue sich darauf, mit der neuen Regierung zusammenzuarbeiten. Sie bat Trump, den Menschen beizustehen. Sie verwies auf einen Besuch in seiner vergangenen Amtszeit, als Los Angeles auch mit Bränden zu kämpfen hatte.
Schulkrankenschwester Nicole betreibt neben ihrem Hauptberuf eine kleine Boutique, für die sie Schulden aufnehmen musste. Die Feuer haben den Laden niedergebrannt. 11.01.2025 | 1:26 min
Trump macht Gouverneur verantwortlich
Zuvor hatte bereits der demokratische Gouverneur des Bundesstaates Kalifornien, Gavin Newsom, den künftigen US-Präsidenten per Brief eingeladen, sich das Ausmaß der Brände persönlich anzusehen.
Trump hatte Newsom eine Verantwortung für das Ausmaß der Feuer zugeschrieben - er kritisierte unter anderem dessen Wassersparmaßnahmen. Newsom konterte, man solle menschliche Tragödien nicht politisieren.
Quelle: AFP
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