Waldbrände in Los Angeles - als Ursache die Klimakrise?
Feuer in Los Angeles:Waldbrände: Welchen Einfluss hat die Klimakrise?
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Die Klimakrise als Brandbeschleuniger? Welchen Einfluss die globale Erderwärmung auf Waldbrände, wie die in Kalifornien, hat.
Die Großfeuer in Kalifornien wurden durch Brandstiftung und starke Winde entfacht. Dazu kam auch Trockenheit, die wiederum könnte im Zusammenhang mit Klimawandel stehen. 10.01.2025 | 2:16 min
Stürme, Starkregen, Hitze und Dürreperioden: Extremwetter wird heftiger und wahrscheinlicher, je stärker sich die Erde erhitzt. Und das tut sie, rasant.
Die 1,5-Grad-Marke - eine Grenze von der es lange hieß, man dürfe sie nicht überschreiten - ist zum ersten Mal überschritten. Der EU-Klimadienst Copernicus zeigt, im vergangenen Jahr war es 1,6 Grad Celsius wärmer als im vorindustriellen Durchschnitt.
Bei den Vereinten Nationen bezieht man sich am Freitag indirekt auf aktuelle Ereignisse. Clare Nullis von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) macht klar:
Laut Copernicus war 2024 das heißeste Jahr seit Messbeginn.10.01.2025 | 1:33 min
Rund um Los Angeles ist die Situation aktuell dramatisch: Die Feuer haben bereits mehr als hundert Quadratkilometer zerstört, mehr als 180.000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht.
Oft werden Brände ausgeklammert, wenn es um Folgen der menschengemachten Erderwärmung geht. Wenn man aus Wald-ökologischer Sicht auf die Situation schaut, "dann sind Brände einfach ein natürlicher Teil der Dynamik in vielen Ökosystemen. Also auch Savannen, die brennen ganz natürlich ab", erklärt Dr. Christopher Reyer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. "Die haben schon gebrannt, bevor es Menschen gab."
Hoffnungsschimmer in Los Angeles: Die Feuerwehr erzielt erste Erfolge im Kampf gegen die schwersten Waldbrände. Eine Pause bei den heftigen Winden kam den Einsatzkräften zugute.10.01.2025 | 2:36 min
Durch die zunehmende Trockenheit und Hitze seien Waldbrände deutlich häufiger und intensiver. "Und das wiederum ist eindeutig auf den Klimawandel zurückzuführen", so Reyer im ZDF-Interview. Die Waldbrandsaison wird außerdem immer länger – ein weiteres klares Zeichen für die Folgen der globalen Erwärmung.
Klimakrise löst keine Feuer aus
Fest steht: Die globale Erderwärmung löst keine Feuer aus. Für mehr als die Hälfte der Waldbrände 2023 in Deutschland etwa ist überhaupt keine Ursache bekannt. Für die übrigen ist es meistens der Mensch - direkt oder indirekt, absichtlich oder aus Versehen. Nur 2,5 Prozent der Waldbrände hatten natürliche Ursachen, wie etwa Blitzschläge.
Die Promis aus Hollywood sammeln Spenden für die Opfer der Brände in Kalifornien. Schauspielerin Jamie Lee Curtis verkündet auf Instagram, 1 Million Dollar gespendet zu haben.10.01.2025 | 0:44 min
Doch die Bedingungen unter denen Feuer leichter entstehen und sich schneller ausbreiten häufen sich nachweislich - aufgrund der globalen Erderwärmung. "Es braucht einmal Vegetation, die trocken genug ist, zu brennen. Es braucht die Wärme und Trockenheit der Atmosphäre drum herum. Und es braucht etwas, das das Feuer entzündet. Und die ersten beiden Faktoren lassen sich eindeutig mit dem Klimawandel in Verbindung bringen", sagt Dr. Christopher Reyer.
Feuer entstehen, so oder so - auch ohne Klimakrise. Doch diese erzeugt zunehmend Bedingungen, aus denen aus einem einfachen Brand leichter eine massive Katastrophe wird.
Der Klimawandel schreitet voran - abgeschwächt wird er, wenn wir weniger CO2 und andere Treibhausgase ausstoßen. Wichtige Daten zum Klimawandel im Überblick: