Los Angeles: Opferzahl bei Bränden steigt weiter an

    Etwa 10.000 Gebäude zerstört:Mindestens 10 Tote bei Bränden in Los Angeles

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    Die Brände im Großraum Los Angeles sind weiter außer Kontrolle. Die Zahl der Todesopfer wächst an. Medienberichten zufolge sind bereits etwa 10.000 Häuser abgebrannt.

    USA, Los Angeles: Feuerwehrleute bekämpfen das Kenneth-Feuer im Stadtteil West Hills von Los Angeles.
    "Es sind die schlimmsten Brände in der Geschichte Kaliforniens", sagte US-Präsident Biden angesichts der Katastrophe im Großraum Los Angeles. Derzeit wüten dort fünf Großbrände. 10.01.2025 | 1:51 min
    Die Zahl der Todesopfer bei der gewaltigen Feuerkatastrophe im Großraum Los Angeles steigt: Mindestens zehn Menschen seien bisher im Zuge der Waldbrände ums Leben gekommen, teilte die gerichtsmedizinische Behörde von Los Angeles County mit. Zuvor schwankten die Angaben der Opferzahlen noch zwischen fünf und sieben.
    Etwa 10.000 Gebäude sind Medienberichten zufolge den verheerenden Bränden bereits zum Opfer gefallen. US-Präsident Joe Biden bezeichnete die Feuer als die schlimmsten in der Geschichte Kaliforniens. Es sehe aus, als ob "eine Atombombe in diesen Gebieten abgeworfen wurde", sagte der Sheriff des Bezirks Los Angeles, Robert Luna, zur Lage in den betroffenen Regionen.
    Los Angeles: "Gespenstische Bilder"
    Die Brände in Los Angeles hinterlassen eine furchtbare Zerstörung, "teilweise sind ganze Straßenzüge eingeäschert", sagt ZDF-Reporter David Sauer.10.01.2025 | 3:07 min

    Brände noch nicht eingedämmt

    Die Brände sind indes weiter außer Kontrolle. Nach Angaben von Feuerwehr-Chefin Kristin Crowley verbrannten allein im Viertel Pacific Palisades seit Dienstag mehr als 5.300 Häuser. Beim sogenannten Eaton Fire nahe Pasadena wurden hingegen bislang etwa 4.000 bis 5.000 Gebäude zerstört oder beschädigt, wie Anthony Marrone, Feuerwehrchef von Los Angeles County, bestätigte.
    Während zwei der großen Feuer am Donnerstag eingedämmt werden konnten, brach gleichzeitig ein neuer Brand im Gebiet der West Hills und Hidden Hills zwischen Los Angeles und Ventura aus. Es bewege sich gefährlich schnell auf Wohnhäuser zu, teilte die Feuerwehr mit.





    Biden: 360.000 Menschen aus betroffenen Regionen evakuiert

    Das größte der derzeit fünf wütenden Feuer im Großraum Los Angeles - "Palisades Fire" genannt - brenne aktuell auf einer Fläche von rund 8.000 Hektar, teilte die Feuerwehr weiter mit. Das "Eaton Fire" wuchs derweil auf mehr als 5.500 Hektar an.

    Das "Eaton-Fire" ist weiterhin zu null Prozent eingedämmt.

    Anthony Marrone, Feuerwehrchef von Los Angeles County

    Laut einer Schätzung des US-Wetterdienstes AccuWeather könnte der Gesamtschaden bei 135 bis 150 Milliarden Dollar (131 bis 146 Milliarden Euro) liegen. Es handele sich um eine der kostspieligsten Waldbrandkatastrophen in der modernen Geschichte der USA, sagte Chefmeteorologe Jonathan Porter.
    Bislang seien bereits 360.000 Menschen aus den am stärksten betroffenen Gebieten in Sicherheit gebracht worden, teilte US-Präsident Joe Biden am Donnerstagabend (Ortszeit) mit.
    Brände in Kalifornien nicht unter Kontrolle
    Wenig Regen und trockene Wälder verursachten verheerende Brände im Norden Los Angeles, diese hinterlassen Verwüstung und Zerstörung.09.01.2025 | 2:16 min

    Polizei erwägt Ausgangssperren wegen Plünderungen

    Die Feuerkatastrophe rief nach Behördenangaben auch Kriminelle auf den Plan. Mindestens 20 Verdächtige seien bisher im Zusammenhang mit Plünderungen festgenommen worden, sagte Kathryn Barger vom Verwaltungsbezirk Los Angeles. Die Polizei erwägt Ausgangssperren.

    Ich werde nicht tatenlos zusehen und zulassen, dass eine bereits traumatische Erfahrung noch schlimmer wird.

    Kathryn Barger vom Verwaltungsbezirk Los Angeles

    Der Alltag in der Region steht indes weitgehend still. Schulen bleiben auch heute geschlossen, den Behörden zufolge vor allem wegen der schlechten Luftqualität. US-Vizepräsidentin Kamala Harris sagte wegen der Feuerkatastrophe einen für den 17. Januar geplanten Besuch in Deutschland ab. Ursprünglich wollte Harris die Air Base Spangdahlem in der Eifel besuchen.
     The remains of destroyed homes burn as a result of the Palisades wildfire in Malibu, California, USA, 08 January 2025. According to data from California Department of Forestry and Fire Protection, CAL FIRE, multiple wildfires are burning across thousands of acres and forced tens of thousands of evacuations in the Los Angeles area.
    Gleich mehrere Brände breiten sich um die US-Metropole Los Angeles aus. Zehntausende müssen ihre Häuser verlassen. Starker Wind facht die Flammen an und erschwert Löscheinsätze.08.01.2025 | 1:59 min

    Zahlreiche Prominente betroffen

    Auch viele Hollywood-Promis leiden unter den Großbränden. Realitystar Paris Hilton musste eigenen Angaben zufolge im Fernsehen mit ansehen, wie ihr Haus den verheerenden Großbränden bei Los Angeles zum Opfer fiel. "Ich bin untröstlich, habe keine Worte", schreibt die 43-Jährige auf der Plattform X.

    Ich sitze mit meiner Familie, schaue die Nachrichten und sehe, wie unser Haus in Malibu live im Fernsehen bis auf die Grundmauern abbrennt.

    Paris Hilton, Realitystar

    SGS Sievers Moeller
    Die Zerstörung durch die Waldbrände in Kalifornien müsse man menschlich erstmal verkraften, so Schauspieler Ralf Moeller. Dieses Mal seien alle "extrem überrascht" worden.09.01.2025 | 2:27 min
    Auch das Haus von Oscarpreisträger Mel Gibson ist den Bränden in Kalifornien zum Opfer gefallen. "Es ist der perfekte Sturm, der perfekte Feuersturm. Mein Zuhause sah aus wie Dresden", sagte der 69-Jährige dem US-Sender "NewsNation". Der Schauspieler nahm den Verlust auch mit Humor:

    Wenigstens habe ich keine dieser lästigen Klempnerprobleme mehr.

    Mel Gibson, Schauspieler

    In den nächsten Tagen sollten derweil die mit Spannung erwarteten Oscar-Nominierungen verkündet werden. Der Termin wurde aufgrund der andauernden Feuer um zwei Tage verschoben.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa

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