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Zehntausende evakuiert:Waldbrände bei Los Angeles außer Kontrolle
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Mehrere Waldbrände wüten nahe der US-Stadt Los Angeles. Angetrieben von starken Winden breiteten sich die Flammen aus. Mehr als 50.000 Menschen fliehen. Biden schickt Hilfe.
Die Feuerwehr kämpft im Großraum Los Angeles gegen mehrere starke Brände. Viele Häuser sind bereits zerstört, mehr als 50.000 Menschen wurden bisher evakuiert.08.01.2025 | 0:20 min
In Los Angeles sind die verheerenden Waldbrände außer Kontrolle geraten. Zehntausende Menschen mussten nach Evakuierungsbefehlen ihre Häuser verlassen. Angefacht von starken Winden breiten sich derzeit mindestens vier Brände in der Umgebung der US-Westküstenmetropole aus.
"Es handelt sich um Winde in Orkanstärke", sagte Sheila Kelliher, Leiterin der Feuerwehr von Los Angeles County, am Mittwoch dem Sender CBS. "Es ist extrem." Hunderte von Gebäuden im Stadtteil Pacific Palisades sind wahrscheinlich verloren.
Der Schaden werde mit Sicherheit noch schwerer, wenn die Brände weiter außer Kontrolle gerieten, sagte Stadträtin Traci Park, zu deren Bezirk das Viertel gehört.
Zehntausende Menschen auf der Flucht
Laut US-Medien handelt es sich schon jetzt um eine der schlimmsten Feuerkatastrophen der Stadtgeschichte. Bisher sind laut Behörden zwei Tote bestätigt, mehr als 1.000 Gebäude wurden zerstört.
Auch im wohlhabenden Stadtteil Pacific Palisades, in dem Stars wie Jennifer Aniston, Bradley Cooper, Tom Hanks und Reese Witherspoon Häuser haben, sind demnach zahlreiche Häuser abgebrannt.
Im Westen von Los Angeles breitet sich ein Waldbrand rasant aus. Zehntausende mussten laut Behörden in Sicherheit gebracht werden, die Feuerwehr kämpft gegen das Inferno.08.01.2025 | 0:24 min
Mehr als 52.000 Menschen wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Das teilte die Forstverwaltung der US-Metropole auf der Plattform X mit. Knapp 21.000 Gebäude werden demnach von den Flammen bedroht.
Verängstigte Bewohner ließen ihre Autos teils stehen und flohen zu Fuß vor dem Flammenmeer.
X-Posting der Forstverwaltung von Los Angeles
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Drei Waldbrände nahe Los Angeles
Angefacht von starken Winden mit Geschwindigkeiten von bis zu 130 Kilometern pro Stunde breiten sich derzeit vier Brände in der Umgebung der Westküstenmetropole aus.
Viele Häuser, die in Pacific Palisades - ein wohlhabender Stadtteil in Los Angeles - liegen, sind zerstört.
Quelle: epa
Das schlimmste Feuer der vier Brände wächst weiter und wütet nun auf einer Fläche von mehr als 42 Quadratkilometern. Die Feuerschutzbehörde Cal Fire meldete, dass dieser "Eaton Fire" genannte Großbrand in Pasadena im Norden der Metropole weiter außer Kontrolle sei.
Auch die anderen drei Brände sind laut Behördenangaben noch nicht unter Kontrolle:
- Das "Palisades Fire" nordwestlich von Santa Monica brennt weiter auf einer Fläche von rund zwölf Quadratkilometern.
- Das "Hurst Fire" auf etwa zwei Quadratkilometern.
- Das "Woodley Fire" auf 0,12 Quadratkilometern - oder 120.000 Quadratmetern.
Berichte über mehrere Verletzte
Medienberichten zufolge haben mehrere Menschen, darunter auch Feuerwehrleute, Brandverletzungen erlitten. Die Ursache der Feuer und das Ausmaß der Schäden sind noch nicht bekannt.
Mehrere Gebäude seien zerstört, darunter eine Synagoge in Pasadena, heißt es in Medienberichten.
Im Dezember war im kalifornischen Malibu ein Waldbrand aus dem Hinterland bis an die Strände vorgedrungen. 11.12.2024 | 0:15 min
Die Rauchwolken waren in ganz Los Angeles zu sehen. In der Nachbarstadt Malibu, die westlich von Los Angeles liegt und bereits im Dezember von einem Großbrand heimgesucht worden war, wurden die Schulen geschlossen. Die Bewohner wurden aufgefordert, sich ebenfalls "auf eine schnelle Evakuierung vorzubereiten".
Wind erschwert Löscharbeiten
Die Löscharbeiten werden durch starken Wind erschwert. Die Brandbekämpfung aus der Luft sei nicht wirkungsvoll, da sich Wasser und Löschmittel aufgrund des extremen Windes nicht richtig verteilen ließen, berichten US-Medien unter Berufung auf kalifornische Behörden.
Die für den kalifornischen Winter typischen warmen Santa-Ana-Winde trafen die Region und könnten sich laut Vorhersagen zum schlimmsten Windsturm des Jahrzehnts entwickeln.
Auch im September hatte die Feuerwehr versucht, Brandherde zu kontrollieren. Anwohner sollten sich in Sicherheit bringen. 12.09.2024 | 1:19 min
Biden sichert Unterstützung zu
Die höchste Brandwarnstufe sollte voraussichtlich bis Donnerstagabend aufrechterhalten werden. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom erklärte, dass US-Präsident Joe Biden sofort Unterstützung des Bundes für den Kampf gegen den Brand genehmigt habe.
Biden schickte 2.000 Einsatzkräfte der Nationalgarde. Bei einem Besuch der Einsatzkräfte der Feuerschutzbehörde Cal Fire sagte Biden, seine Regierung werde jegliche Unterstützung bereitstellen, "so lange wie es nötig ist". Dazu zählten auch 15 Lösch-Hubschrauber, so der Präsident weiter.
Der künftige Staatschef Donald Trump hatte zuvor gedroht, dem demokratisch regierten Kalifornien Brandhilfe zu verweigern.
Laut Wettervorhersagen könnte das Schlimmste noch bevorstehen.
Quelle: AFP
Erderwärmung verändert Wettermuster
Waldbrände sind üblich im Westen der USA und spielen eine wichtige Rolle im Kreislauf der Natur. Wissenschaftlern zufolge verändert der menschengemachte Klimawandel jedoch die Wettermuster.
Nach zwei Jahrzehnten der Dürre hatte Südkalifornien zuletzt zwei außergewöhnlich feuchte Jahre erlebt, in denen sich die Vegetation erholte. Nun sehe die Region den "trockensten Winterbeginn aller Zeiten", sagte Meteorologe Daniel Swain. Alles, was üppig gewachsen ist, wirkt nun also als Brennstoff für das Feuer.
Quelle: ZDF
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Quelle: AFP, dpa
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