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FAQ
Zusatzbeiträge gestiegen:Was tun bei höheren Krankenkassenbeiträgen?
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Zum Jahreswechsel sind die Beiträge der meisten gesetzlichen Krankenkassen gestiegen. Ein Wechsel ist möglich, aber nicht immer sinnvoll. Worauf sollte man achten?
Die Zusatzbeiträge von 83 der 94 gesetzlichen Krankenkassen wurden zum Jahreswechsel erhöht.
Quelle: dpa
Die in vielen Fällen gestiegenen Krankenkassenbeiträge treiben nicht nur die Lohnnebenkosten von Arbeitgebern in die Höhe, sondern belasten auch die Versicherten stärker. Ein Wechsel zu einer günstigeren Kasse ist eine Option, sollte aber gut überlegt sein.
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Wie setzen sich die Krankenkassenbeiträge zusammen?
Der Beitrag zur gesetzlichen Krankenkasse setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: dem allgemeinen Beitragssatz und dem Zusatzbeitrag, der von den Versicherungen selbst erhoben wird. Beide Teile werden je zur Hälfte vom Versicherten und dem Arbeitgeber gezahlt.
Der allgemeine Beitragssatz liegt bei derzeit 14,6 Prozent, der gesetzlich festgelegte Zusazbeitrag bei 2,5 Prozent. Dies ist allerdings lediglich eine Rechengröße, sie wird durch das Bundesgesundheitsministerium festgelegt. Der tatsächliche durchschnittliche Beitragssatz dürfte 2025 darüber legen, die Techniker Krankenkasse spricht von 2,9 Prozent im Schnitt aller Versicherer.
Wie aus einer Übersicht des Spitzenverbands der Krankenkassen GKV hervorgeht, erhöhen lediglich elf von 94 Krankenversicherungen ihre Zusatzbeiträge nicht. Bei einigen Anbietern steigen sie deutlich über den Durchschnittswert auf bis zu 4,40 Prozent.
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Wie sehr steigen Kosten für Versicherte und Arbeitgeber?
Der gestiegene Zusatzbeitrag führt zu höheren Belastungen der rund 75 Millionen gesetzlich Versicherten und ihren Arbeitgeberinnnen und Arbeitgebern. Einem Bericht der "Augsburger Allgemeinen" zufolge steigt die Sozialabgabenquote in diesem Jahr auf einen Rekordwert von 42,3 Prozent. Die Lohnnebenkosten sind demnach so hoch wie noch nie.
Laut dem Verbraucherportal Finanztip unterscheiden sich die Beiträge je nach Kasse jedoch deutlich. Zumindest für Versicherte lassen sich daher durch einen Kassenwechsel häufig hunderte Euro einsparen.
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Was können Versicherte tun?
Erhebt eine Kasse erstmalig einen Zusatzbeitrag oder erhöht diesen, haben Versicherte ein Sonderkündigungsrecht. Das gilt auch, wenn Versicherte die sogenannte Mindestbindungsfrist noch nicht erreicht haben, sie also weniger als zwölf Monate Mitglied bei ihrer Krankenkasse sind.
Das Sonderkündigungsrecht gilt bis zum Endes des Monats, in dem der Zusatzbeitrag erhöht wird. Beispiel: Wurde die Krankenkasse zum 1. Januar 2025 teurer, können Versicherte bis zum 31. Januar vom Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. Die Krankenkasse muss ihrerseits bis 31. Dezember 2024 über die Anpassung informiert haben.
In Deutschland gilt die Pflicht zur Krankenversicherung. Die wenigsten sind privat versichert. Rund 90 Prozent der Bevölkerung sind in einer gesetzlichen Krankenkasse (GKV). Die Qual der Wahl ist recht groß, da es derzeit knapp hundert Krankenkassen gibt, die man frei wählen und - natürlich auch bei Bedarf - wechseln kann.
Versicherte selbst müssen für die Sonderkündigung nur eine neue Krankenkasse wählen und sich dort anmelden. Die Kündigungs- und Wechselmodalitäten übernimmt dann die neue Versicherung.
Eine Sonderkündigung bedeutet indes nicht, dass Versicherte ihre bisherige Krankenkasse sofort verlassen können. Die zweimonatige Kündigungsfrist greift auch hier, weshalb die Anmeldung bei einer neuen Krankenkasse nicht mit der Mitgliedschaft dort gleichzusetzen ist.
Muss der höhere Zusatzbeitrag bis zum Wechsel gezahlt werden?
Ja. Versicherte, die ihre Krankenkasse wegen eines erhöhten Zusatzbeitrages wechseln wollen, müssen diesen trotzdem entrichten, bis die Kündigung wirksam wird. Wer also im Januar kündigt, muss bis Ende März die höheren Beiträge zahlen und kann erst ab April Mitglied bei der neuen, günstigeren Kasse werden.
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Ist auch ein späterer Wechsel möglich?
Ja. Unabhängig vom Sonderkündigungsrecht können Mitglieder ihre Kasse immer wechseln, sofern sie dort länger als zwölf Monate versichert sind. Versicherte können grundsätzlich zu jeder gesetzlichen Krankenkasse wechseln, die für Versicherte im jeweiligen Bundesland geöffnet ist.
Was sollten Versicherte beim Kassenwechsel bedenken?
Zwar sind viele der Leistungen bei allen Kassen gleich. Unterschiede kann es aber beim Service und bei den Zusatzleistungen geben. Verbraucherschützer und auch das Bundesversicherungsamt warnen daher vor überstürzten Wechseln. Versicherte sollten bei einer Kasse nicht nur auf den Beitrag, sondern auch auf andere Faktoren wie Beratung vor Ort oder zusätzliche Leistungen wie Reiseimpfungen, professionelle Zahnreinigung oder Osteopathie achten.
Das Bundesgesundheitsministerium hat einen Zusatzbeitrag von 2,5 Prozent im Durchschnitt festgesetzt. Das entspricht einer Erhöhung des Krankenkassenbeitrages von insgesamt 0,8 Prozent, die Arbeitgeber und -nehmer zu gleichen Teilen übernehmen müssen. Was auf den Einzelnen zukommt, kann variieren, weil jede Krankenkasse ihren Zusatzbeitrag selbst festlegt.
Ab 2025 soll für jeden gesetzlich Versicherten eine elektronische Patientenakte (ePA) angelegt werden, in der Befunde, Arztbriefe und Aufnahmen gespeichert sind. Die ePA soll dafür sorgen, dass Informationen schneller ausgetauscht werden können.
Pflegegeldleistungen werden 2025 um 4,5 Prozent angehoben. Das heißt, es gibt in jeder Pflegestufe mehr Geld, unter anderem auch für Pflegesachleistungen und Pflegemittel.
Für neue Zahnfüllungen darf ab Januar 2025 kein Amalgam mehr eingesetzt werden. Durch das EU-weite Verbot soll die Umweltbelastung durch das Schwermetall Quecksilber reduziert werden. Bestehende Amalgam-Füllungen müssen nicht entfernt werden.
Müssen alle den Zusatzbeitrag zahlen?
Nein. Mitversicherte Familienangehörige wie Kinder, Ehegatten oder eingetragene Lebenspartner zahlen keinen Zusatzbeitrag. In anderen Fällen, zum Beispiel bei Empfängerinnen und Empfängern von Arbeitslosen- oder Bürgergeld, übernimmt der jeweilige Träger den Zusatzbeitrag.
Quelle: AFP
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