Was beim Krafttraining für Jugendliche wichtig ist
FAQ
Jugendliche in Fitness-Studios:Was beim Krafttraining wichtig ist
von Laren Müller
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Immer mehr Jugendliche strömen in Fitness-Studios, um ihre Körper zu definieren. Fitness-Models auf Instagram sind Vorbilder. Doch ab wann ist Krafttraining überhaupt gesund?
Je früher Bewegung zum Alltag gehört, desto besser ist das für die Entwicklung von Körpergefühl und für das Selbstverständnis für Bewegung. (Archivfoto)
Quelle: dpa
Bankdrücken und Gewichte heben – was vor wenigen Jahren noch kritisch diskutiert wurde, gehört für viele junge Menschen heute einfach dazu. Auf der anderen Seite bewegen sich laut einer WHO-Studie 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen im Alter von fünf bis siebzehn Jahren viel zu wenig. Alarmierende Zahlen, die auch für Deutschland gelten.
Hinzu kommt: Wenn der Sohn oder die Tochter anfängt, sich für Fitness- und Kraftsport zu interessieren, sind viele Eltern erst einmal skeptisch, und es stellen sich viele Fragen:
Ab welchem Alter lasse ich mein Kind ins Fitnessstudio?
Schränkt Krafttraining das Wachstum ein?
Und: Werden Muskeln oder Knochen dabei womöglich beschädigt?
Sehen Sie hier, ab welchem Alter Gerätetraining sinnvoll ist, worauf Jugendliche achten müssen, und an welchem Punkt Krafttraining gefährlich wird:
Wann mit Krafttraining beginnen?
Wer erst im Jugendalter oder als Erwachsener mit Kraftsport anfängt, ist eigentlich schon spät dran. Denn: Je früher Bewegung zum Alltag gehört, desto besser ist das für die Entwicklung von Körpergefühl und für das Selbstverständnis für Bewegung.
"Spielerisches Krafttraining" wie Klettern oder Toben, empfehlen Experten daher schon ab dem Kleinkindalter. Auch gegen ein leichtes Krafttraining mit Gewichten bereits im Kindesalter spricht nichts. Die neuromuskuläre Zusammenarbeit kann dadurch sogar noch effektiver trainiert werden als in späteren Lebensjahren.
Stört Krafttraining das Knochenwachstum?
Die Behauptung, das Krafttraining das Knochenwachstum negativ beeinflusst, ist ein Gerücht, das sich hartnäckig hält. Es konnte nie wissenschaftlich belegt werden. Der Bewegungswissenschaftler Dr. Matthias Heinold ist der Ansicht, dass sogar eher das Gegenteil der Fall sei:
Dieser Mythos stammt aus längst vergangenen Zeiten des Hochleistungs-, Leistungssports. Und da ist es so, dass eben das Krafttraining, den Reiz beinhaltet, der auch zum Wachstum der Knochen beiträgt, die Knochensubstanz vergrößert und auch die Statik sich entsprechend ausprägt.
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Dr. Matthias Heinold, Fachleiter Theorie u. Praxis Krafttraining, Fakultät für Bewegungswissenschaft, Universität Hamburg
Durch die Zunahme der Knochensubstanz und eine bessere Statik profitiere man dem Experten zufolge davon maximal, auch im höheren Lebensalter. Nach Lehrmeinung könne dies als Trainingseffekt aber nur in jüngeren Jahren antrainiert werden.
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mit Video
Das Fazit lautet also: Wenn Krafttraining in jungen Jahren richtig ausgeübt wird,
stärkt es die Knochenstrukturen,
erhöht die Knochendichte und
schützt unter Umständen bis ins höhere Lebensalter vor Verletzungen.
Früher galten gerade Ausdauer-Sportarten als besonders förderlich für Gesundheit und Körperentwicklung. Heute weiß man, dass kräftigendes Training ebenfalls wichtig ist.
Quelle: Imgao
Entscheidend ist, dass Übungen zur Kräftigung der Muskulatur gerade zu Beginn des Trainings intensiv von geschulten Personen begleitet werden.
Ziel sollte dabei ein maßgeschneidertes Trainingsprogramm sein, das individuell auf den körperlichen Entwicklungsstand der Sportler und Sportlerinnen abgestimmt wird.
Eine saubere Ausführung der Bewegungen und die stufenweise Erhöhung der Gewichte zu den richtigen Zeitpunkten ist das A und O bei der Umsetzung des Trainingskonzeptes.
Wer mehrmals wöchentlich trainiert, braucht außerdem Erholungspausen. Denn der Körper legt geraden in den Ruhephasen an Muskelmasse zu.
Reicht Krafttraining allein?
Wer mehrmals in der Woche Krafttraining betreibt, sollte dieses möglichst mit Ausdauersportarten wie Schwimmen, Joggen oder Radfahren kombinieren. Auf diese Weise kann gewährleistet werden, dass die Kondition des Herz-Kreislauf-Systems in einer ausgewogenen Balance zum erreichten Kraftaufbau steht.
Spezielle Sportnahrung und Nahrungsergänzungsmittel wie Proteinshakes sind bei einer ausgewogenen Ernährung in der Regel überflüssig und gelten in Fachkreisen im Zweifel als ungesund und überteuert.
Höher, schneller, weiter: gesünder essen, den Tag optimal nutzen, dabei die Leistungsfähigkeit von Körper und Geist im Blick. So lieben es die Selbstoptimierer.19.04.2022 | 28:45 min
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