Schwimmhilfen für Kinder: Worauf Eltern achten sollten
Schwimmflügel und Co für Kinder:Wofür sich welche Schwimmhilfe eignet
von Gunnar Fischer
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Von Schwimmärmeln über Schwimmgürtel bis zur Haifischflosse: Welche Schwimmhilfe sich für Kinder für welche Anforderungen eignet, warum sie aber keinen sicheren Schutz bieten.
Ella, Max, Nele und Leo haben vier Produkte ausprobiert. Welche Schwimmhilfe überzeugt am meisten? Das Ergebnis sehen Sie hier.07.08.2023 | 4:23 min
Das Angebot an Hilfen zum Schwimmen ist groß. Neben Passform, Material und Farbe sollten beim Kauf vor allem das Alter und die Funktion der Schwimmhilfe berücksichtigt werden. Zudem sollten Eltern auf CE- und GS-Prüfzeichen achten, um sicherzustellen, dass die verwendeten Materialen schadstofffrei sind und den Sicherheitsstandards entsprechen.
Klassifizierung der Schwimmhilfen in drei Kategorien
Hierzu gehören Schwimmsitze und Schwimmring. Dienen der Wassergewöhnung. Bieten ausreichend Auftrieb. Geeignet bis maximal 36 Monate. Belastung bis 16 Kilogramm Körpergewicht.
Dazu zählen Schwimmflügel, Schwimmscheiben, Schwimmgürtel, Schwimmweste, Schwimmkissen und Rückenflosse. Unterstützen beim Schwimmen lernen. Geeignet ab ein bis zwei Jahren. Belastung bis 60 Kilogramm Körpergewicht.
Hierzu gehören Schwimmbrett und Schwimmnudel. Dienen als Übungsgerät oder Spielzeug. Für Selbstschwimmer. Geeignet ab viertem bis fünftem Lebensjahr, je nach Schwimmfähigkeit.
Auftriebshilfe, Schwimmhilfe oder Trainingsgerät
Die Anforderungen an Schwimmhilfen sind ganz unterschiedlich und von den Fähigkeiten des Kindes abhängig. Während Schwimmsitze für Babys lediglich zur Wassergewöhnung dienen, sollen einige Schwimmhilfen das Kind im Schwimmlernprozess unterstützen. Auch Trainingsgeräte wie Schwimmbretter und Schwimmnudel sind im weitesten Sinne Schwimmhilfen.
Anja Geisel, Referatsleiterin Kinderschwimmen von der DLRG Rheinland-Pfalz, unterscheidet zwischen Schwimmhilfen und Schwimmlernhilfen. Klassische Schwimmärmel beispielsweise seien eher ungeeignet, um Schwimmen zu lernen. "Eine Schwimmhilfe wie Schwimmärmel hält das Kind lediglich über Wasser", erläutert Geisel.
Die Schwimmexpertin hat besonders beliebte Produkte wie den Schwimmgürtel, das Schwimmkissen, die Schwimmweste und die Haifischflosse kritisch bewertet.
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Schwimmhilfe Haifischflosse bringt in horizontale Wasserlage
Die Idee, wie ein Hai durch das Wasser zu gleiten, motiviere die Kinder, sagt Geisel. Sie bringt Kindern seit vielen Jahren das Schwimmen bei und ist von der Rückenflosse überzeugt:
Im Wasser kann man rasch in Gefahr geraten, etwa durch Leichtsinn oder wenn ein gesundheitliches Problem entsteht. Wer schnell und umsichtig reagiert, kann helfen und Leben retten.
von Friederike Streib
mit Video
Bei Schwimmkissen lässt sich Luft einfach reduzieren
Auch das Schwimmkissen funktioniert aus Sicht der Expertin beim Schwimmen lernen. Wichtig sei jedoch, das breite Band unterhalb der Brustwarzen anzulegen und die beiden dünneren Bänder am Rücken mit einer Schleife festzubinden. Nur auf diese Weise sei die horizontale Wasserlage gewährleistet. Außerdem macht Anja Geisel auf die einfache Möglichkeit der Luftreduzierung bei den Schwimmkissen aufmerksam.
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Schwimmgürtel führt zu ungünstiger Schwimmposition
Der Schwimmgürtel überzeugt Geisel dagegen nicht. Sie stuft ihn sogar als gefährlich ein. Das Problem beim Schwimmgürtel läge darin, dass er in Taillenhöhe sitzt, was eine ungünstige Schwimmposition bewirke.Damit werde das Becken hochgehoben, erläutert Geisel.
Verwechslungsgefahr: Schwimmweste und Rettungsweste
Bei der Schwimmweste bemängelt die Expertin den zu starken Auftrieb. Dadurch werde die Schwimmbewegung im Schulterbereich behindert. Außerdem würde die Weste, so Anja Geisel, ein trügerisches Gefühl von Sicherheit vermitteln.
Schwimmwesten, die als Schwimmlernhilfe angeboten werden, sollten daher nicht mit Rettungswesten verwechselt werden. Rettungswesten besitzen einen Kragen. Sie sind zudem so konzipiert, dass sie hilf- und bewusstlose Menschen über Wasser halten können.
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Schwimmhilfen bieten keine absolute Sicherheit
Anja Geisel betont, dass grundsätzlich keine Schwimmhilfe einen Schutz vor dem Ertrinken garantiert. "Eltern sollten dafür Sorge tragen, dass ihr Kind sich immer in Griffweite befindet, damit sie schnell reagieren können, wenn das Kind mit dem Kopf unter Wasser gerät."
Schwimmhilfen sind daher nur unter ständiger Aufsicht zu verwenden. Das sollten sich Eltern beziehungsweise die Aufsichtspersonen beim Schwimmbadbesuch stets vor Augen halten.
Beliebte Schwimmhilfen im Check
In England, den USA und Australien schon lange populär lernen auch in Deutschland immer mehr Kinder mit der Rückenflosse das Schwimmen. Die knapp 30 Zentimeter große Flosse aus EVA-Schaumstoff wird mit zwei verstellbaren Klettverschluss-Gurten auf dem Rücken befestigt. Laut Angaben des Herstellers sind volle Bewegungsfreiheit und eine angenehme Schwimmlage garantiert. Preis ca. 35 Euro.
Die ventillosen Baumwoll-Kissen lassen sich nur im nassen Zustand aufblasen. Das Produkt besteht aus umweltfreundlichem Baumwoll-Material und kann in der Waschmaschine bis 40 Grad gereinigt werden. Preis ca. 25 Euro.
Der Schwimmgürtel besteht aus fünf Styropor- oder Schaumstoff-Elementen, die an einem Gurt aufgefädelt sind. Der stufenlos verstellbare Gurt soll für genügend Auftrieb und einen sicheren Sitz sorgen. Der Gürtel wird mit dem Verschluss nach vorne an der Taille angelegt. Preis ca. 15 Euro.
Westen zum Schwimmen lernen gibt es als aufblasbare Variante oder mit flexiblen und austauschbaren Auftriebskörpern. Laut Hersteller kombiniert die Schwimmweste Sicherheit mit Tragekomfort und Bewegungsfreiheit. Preis je nach Modell ca. 20 bis 35 Euro.