Guten Morgen,
suchen Sie gerade eine Wohnung? Dann erfahren Sie ganz persönlich: Die Lage auf dem Wohnungsmarkt ist dramatisch. Ob in Mainz oder Münster - es fehlt an Wohnraum, es wird zu wenig gebaut. Heute lädt
Olaf Scholz deshalb zum "Baugipfel" ins Kanzleramt. Scholz war mit dem Wahlkampfversprechen von 400.000 neuen Wohnungen jährlich angetreten. Sein Ziel liegt angesichts hoher Baukosten und stetig steigender Zinsen in weiter Ferne. Mehr noch: Die Zahl der Baugenehmigungen hat beträchtlich abgenommen. Der Baubranche geht es schlecht, eine Besserung scheint nicht in Sicht.
So ist die Stimmung vorm zweistündigen Gespräch im Kanzleramt denkbar mies. Zwei wichtige Verbände, "Haus und Grund Deutschland" und der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW, haben ihre
Teilnahme kurzfristig abgesagt. Der Gipfel komme zu spät, heißt es verärgert, die Wohnungswirtschaft habe viele Ideen eingebracht, aber die Bundesregierung nichts davon aufgenommen. Und die bisherigen Hilfen seien zu kleinteilig, vielmehr brauche man einen "Wohnungsbau-Wumms".
Einen solchen Wumms fordern auch Verbände, die am Gipfel teilnehmen wollen: Die Gewerkschaft IG Bau oder der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes wollen milliardenschwere Hilfen, verbilligte Zinssätze etwa oder einen verringerten Mehrwertsteuersatz. Doch es gilt als wenig wahrscheinlich, dass die Bundesregierung der Bauwirtschaft so teure Hilfe zukommen lässt.
Olaf Scholz verkündet vorm Gipfel erstmal Ideen, die praktischerweise nicht der Bund umsetzen muss: Die Kommunen sollten mehr Bauland ausweisen, die Länder bundeseinheitlichen Regeln für serielles und damit billigeres Bauen zustimmen. Spekuliert wird vor dem Gipfel auch über neue Bundesprogramme, etwa zur Förderung des Wohneigentums von Familien. Eine weitere Spekulation ist die Senkung von Energiestandards, allerdings reden die
Grünen ja auch mit.
Die Branche hofft jedenfalls jetzt auf viel Geld vom Staat, der Baugipfel sei Realitätsprobe für die Wohnungsbaupolitik der Regierung. Die Erwartungen sind hoch - an den sozialdemokratischen Kanzler, der als Wahlkämpfer einst einen neuen Aufbruch für das Bauen versprochen hatte.
Ich wünsche Ihnen einen guten Aufbruch in die neue Woche.
Dorthe Ferber, ZDF-Hauptstadtkorrespondentin
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Russland greift Odessa mit Drohnen und Raketen an: Nach Behördenangaben ist eine Frau verletzt und Hafeninfrastruktur zerstört worden.
50 Verletzte bei Angriff auf Krementschuk: Nach dem russischen Luftangriff ist die Zahl der Verletzten offiziellen Angaben zufolge auf mehr als 50 gestiegen. Unter den Verletzten seien auch sechs Kinder, teilte der Militärgouverneur der Region Poltawa, Dmytro Lunin, am Sonntag mit.
Ukrainischer Sonderermittler fodert Hilfe bei Strafverfolgung: "Wir haben seit September vergangenen Jahres etwa 500 Fälle von Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht dokumentiert. An der Ermittlung der Beteiligten müssen andere Institutionen mitwirken", forderte Mamedow.
Was heute noch wichtig ist
Herbstversammlung der katholischen Bischöfe: In Wiesbaden beginnt die viertägige Bischofskonferenz. Reform- und Laiengruppen forderten die Bischöfe im Vorfeld auf, für eine "Kirche am Scheidepunkt" Verantwortung zu übernehmen. "Die Zeit des Hinhaltens, des Vertuschens, der immer noch schleppenden Aufklärung sexualisierter Gewalt und der dafür mitverantwortlichen Machtstrukturen muss endgültig vorbei sein." Geplant ist eine Mahnwache vor dem Eröffnungsgottesdienst.
Handelsdialog zwischen EU und China: Erst kürzlich kündigte die
EU eine Untersuchung chinesischer E-Auto-Subventionen an. Der Handel zwischen beiden Ländern sei schon "sehr unausgewogen", kritisiert EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis. Gleichwohl verzeichnete der Warenaustausch im vergangenen Jahr einen Rekord - entsprechen habe die EU "nicht die Absicht, sich von China abzukoppeln". Heute wird Dombrovskis in Peking erwartet, zum 10. EU-China-Dialog zu Handel und Wirtschaft.
Luftfahrtkonferenz in Hamburg: Zum Dritten Mal kommen Vertreter von Regierung, Luftfahrtbranche und Gewerkschaften zu der nationalen Konferenz zusammen. Unter dem Titel "Luftfahrt: innovativ und klimaneutral" dürfte vor allem die Transformation der Branche hin zur Klimaneutralität im Fokus stehen. Mit dabei sind Bundeskanzler Scholz, Wirtschaftsminister Habeck und Verkehrsminister Wissing. Auch Spitzenvertreter der Branche wie Lufthansa-Chef Spohr sind auf dem Podium.
Highlights der Fußball-Bundesliga
Die Bayern haben am Samstag vorgelegt, Bayer Leverkusen zieht am Sonntag nach. Mit 4:1 gegen Aufsteiger Heidenheim feiert auch die Werkself den vierten Saisonsieg, muss die Tabellenführung aber an die Münchner abgeben - alle Highlights des Spiels sehen Sie hier im Video:
Außerdem: Wir präsentieren
Zusammenfassungen aller Bundesliga-Partien des aktuellen Spieltags - jedes Tor, alle wichtigen Szenen und strittigen Entscheidungen. Dazu ausgewählte Topspiele der 2. Fußball-Bundesliga.
Alle Spiele, alle Tore und die strittigsten Szenen des Spieltags: Die Highlights aller Partien in kompakten Videos.
Grafik des Tages
Zahl des Tages
3,4 Millionen Besucher haben die Wiesn bis zur Halbzeit besucht. Das waren mehr als im vergangenen Jahr (3 Millionen) und auch mehr als bei der letzten vor der Pandemie 2019 (3,3 Millionen), wie die Festleitung berichtete. Das Fest verlief bisher bei fast durchweg perfektem Wetter entspannt und friedlich.
Weitere Schlagzeilen
Ein Lichtblick
Im niedersächsischen Meppen liegen die Moore praktisch direkt vor der Haustür. Nach jahrzehntelangem Torfabbau und Trockenlegungen werden Teile wieder vernässt, denn intakte Moore speichern CO2. Eine Umstellung für die Torfindustrie und Landwirte. Die staatliche Moorverwaltung setzt sich vor Ort für den Moorschutz ein, wie Fabian Köhler berichtet:
Terra X - die Wissens-Kolumne
Ausblick in die Woche
Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden21.11.2024 | 1:54 min
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Am Montag scheint nach Auflösung einiger Nebelfelder die Sonne. Dünne Schleierwolken vor allem im Nordwesten stören nicht. Der Wind weht schwach, nur an der Nordsee frisch und böig. Die Temperatur steigt auf 18 bis 24 Grad.
Zusammengestellt von Thorsten Duin
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