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Update am Morgen:Goodbye Ramstein - hello Trump?
von Anne Gellinek
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Guten Morgen,
heute trifft sich die sogenannte Ukraine-Kontakt-Gruppe auf dem rheinland-pfälzischen Luftwaffenstützpunkt in Ramstein - und über dem Treffen hängt jede Menge Ungewissheit. Erstens darüber, ob das Format, das die USA ins Leben gerufen haben, überhaupt weiterexistieren wird. Donald Trump, der in zehn Tagen ins Weiße Haus zurückkehrt, ist bekanntermaßen kein glühender Anhänger internationaler Zusammenarbeit.
Geleitet wurden die Treffen - bislang und auch heute - von Bidens Verteidigungsminister Lloyd Austin. Partner und Verbündete aus mehr als 50 Staaten werden sich also noch einmal in die Augen sehen und sich fragen, ob die internationale Koordination von Waffenhilfe für die Ukraine wohl unter Präsident Trump eine Zukunft hat.
Die Ukraine-Kontakt-Gruppe versammelt Nato-Länder und weitere Verbündete: Trumps Forderung nach einem Nato-Beitrag von fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts überschattet das Treffen als zweite Unsicherheit. Alle Partner in Ramstein wissen, dass Europa mehr für seine Verteidigung ausgeben muss - fünf Prozent aber würde für viele Länder (Deutschland inklusive) mindestens eine Verdopplung der Militärausgaben bedeuten. Der Balanceakt der Verteidigungsminister wird interessant anzusehen sein, wie sie Trumps Forderung wohl ablehnen werden, ohne ihn selbst zu kritisieren.
Unwägbarkeit Nummer drei: die Lage in der Ukraine selbst. Präsident Wolodymr Selenskyj wird zum Treffen nach Ramstein reisen und den Partnern berichten, was sie eh schon wissen: Russland rückt im Donezker Gebiet sehr langsam, aber unaufhörlich vor. Die ukrainische Armee ist erschöpft, der Waffennachschub stockend, die Stimmung im Land gedrückt.
Die Verteidigungsminister der Kontakt-Gruppe werden dennoch ihr Ziel bekräftigen, die Ukraine in eine Position der Stärke zu bringen. Für Verhandlungen, an die im Moment noch keiner glaubt. Selbst Trump hat in seiner prahlerischen Pressekonferenz den Zeitraum, in dem er den Konflikt befrieden will von 24 Stunden auf sechs Monate heraufgesetzt.
Ich wünsche Ihnen dennoch einen Tag voller Optimismus!
Anne Gellinek, stellvertretende ZDF-Chefredakteurin
Was heute noch wichtig ist
Protest gegen mögliche Rechts-Regierung: In Wien wollen heute Dutzende Organisationen gegen eine mögliche Regierung unter der Führung der rechten FPÖ protestieren. "Es droht ein autoritärer Angriff auf Demokratie, Menschenrechte, Umweltschutz und den sozialen Zusammenhalt in unserem Land", heißt es in dem Protestaufruf. Hinter der Veranstaltung stehen soziale und kirchliche Organisation, sowie Gruppen, die sich für Umweltanliegen und Flüchtlinge einsetzen.
Musk und Weidel auf X: US-Multimilliardär Elon Musk und AfD-Chefin Alice Weidel treffen sich am Abend online auf Musks Plattform X. In dem auf Englisch geführten Live-Gespräch solle es um die aktuelle politische Lage auch mit Blick auf die Bundestagswahl gehen, heißt es. Der Tesla-Chef hatte sich zuletzt mehrfach für die AfD ausgesprochen, Kritiker werfen ihm vor, mit Hilfe seiner Reichweite den Ausgang der Wahl beeinflussen zu wollen.
Trauerakt für Jimmy Carter: In der Nationalen Kathedrale in Washington findet der staatliche Trauerakt für den früheren US-Präsidenten Jimmy Carter statt. Die Beisetzung soll später im privaten Kreis in Carters Heimatort Plains in Georgia stattfinden. Der Demokrat war am 29. Dezember im Alter von 100 Jahren gestorben.
Angewandte Birkenstock-Kunst: Sind Birkenstock-Sandalen urheberrechtlich geschützte Werke der angewandten Kunst? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Bundesgerichtshof. Der Schuhhersteller war gegen drei Unternehmen vor Gericht gezogen, die ähnliche Modelle verkauften wie die eigenen Sandalen-Klassiker. Ein Urteil wird erst später erwartet.
Gesagt
Im Bundesliga-Duell zwischen Union Berlin und Bochum im Dezember wurde VfL-Torwart Patrick Drewes kurz vor Abpfiff von einem Feuerzeug aus dem Union-Block am Kopf getroffen. Er musste verletzt vom Platz. Die Partie wurde für mehr als 25 Minuten unterbrochen und anschließend mit einem "Nichtangriffspakt" beim Stand von 1:1 beendet. Heute beschäftigt sich das DFB-Sportgericht mit dem Fall. Bochum ist der Ansicht, dass das Spiel hätte abgebrochen werden müssen. Der VfL hofft auf drei Punkte am Grünen Tisch, Union-Kapitän Trimmel derweil auf Milde: "Wir waren ein Mann mehr, es steht 1:1, es waren nur noch drei Minuten."
Zahl des Tages
Erst der Einsturz, jetzt auch noch eine Weltkriegsbombe: Rund zehntausend Anwohner müssen am Morgen den Bereich rund um die Dresdner Carolabrücke verlassen. Der Blindgänger wurde am Mittwoch bei den Abrissarbeiten entdeckt, er soll vor Ort entschärft werden. Innerhalb der Sperrzone liegen weite Teile des historischen Stadtkerns sowie Teile der Neustadt am anderen Elbufer.
Weitere Schlagzeilen
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Service und Ratgeber
Im Winter häuft sich meist rasant, was die lieben kleinen so an Viren aus Kita und Schule anschleppen - vor allem Erkältung. Gerade Kinder trifft es oft und heftig. Was Eltern dann tun können, welche Hausmittel helfen und wann sie mit dem Kind lieber zum Arzt gehen sollten, erklären wir hier:
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So wird das Wetter heute
Am Donnerstag fällt im Süden zeitweise Regen, vereinzelt mit Gewitter und stürmischen Böen. In der Mitte regnet es länger oder es schneit kräftig. Die Höchsttemperatur liegt zwischen 0 und 7, im Süden zwischen 7 und 14 Grad.
Wetterkarte: Vorhersage für den 09.01.2025
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Thorsten Duin und Katharina Schuster.
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